von Marcel Kleffmann,

Cliff Bleszinski: "Always-Online ist die Zukunft. Lebt damit!"

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Im Fahrwasser der Always-Online-Debatte rund um die anstehende Konsole von Microsoft und die schnippischen Kommentare von Adam Orth (Ex-Creative Director bei Microsoft) zu dem Online-Zwang bei neuen Geräten, meldete sich jetzt Cliff Bleszinski (Game Designer in der Kreativpause) zu Wort. Auch er ist der Ansicht, dass Always-Online-Funktionen in Zukunft nicht mehr wegzudenken seien und die Kritiker damit leben müssten.

In seinem "Deal With It" getauften Beitrag bei tumblr sagte er, dass die Always-Online-Zukunft "rasch kommen wird und möglicherweise für die Mehrheit der Geräte, die ihr benutzen bzw. genießen werdet. Adams Analogien waren nicht so weit weg, abgesehen von dem Staubsauger-Beispiel, das war irgendwie seltsam. Sogar SimCity, mit all seinen Problemen bei der Veröffentlichung, scheint sich zügig zu verkaufen. Auch Diablo 3, das Aushängeschild einer vermasselten Markteinführung, hat ungefähr 12 Mio. Einheiten verkauft. Ich würde Geld darauf setzen, dass sich das Spiel ohne die Always-Online-Elemente nicht halb so oft verkauft hätte." Bleszinski verweist in diesem Zusammenhang klar auf den Schutz vor Software-Piraterie durch den Online-Zwang.

Und was ist mit Situationen, in denen Menschen in einem abgelegenen Ort ohne zuverlässige High-Speed-Internetverbindung spielen wollen? Solche Situationen bezeichnet er als Ausnahme- oder Härtefall. "Den Stecker zu ziehen, ist nicht immer eine schlechte Sache. Und es ist eher die Ausnahme ... der einwöchige Urlaub in der Hütte, wo man ein Spiel/ein Gerät 30 Stunden lang nicht benutzen kann, wobei es doch für so viel mehr gebaut wurde. Technologie entwickelt sich nicht weiter, wenn man sich um die Grenzfälle kümmert."

Als weiteres Beispiel führte er die Entscheidung von Microsoft an, keine Dial-Up-Verbindungen mehr bei Xbox Live (im Jahr 2005) zu unterstützen. Damals waren Breitband-Verbindungen deutlich seltener verbreitet. Seiner Ansicht nach war das ein mutiger Schritt, der dazu geführt hat, dass sich die Technologien an die Entscheidung des Unternehmens angepasst hätten. Abschließend fasste er zusammen: "Gut erzogene Menschen schreiben selten Geschichte. Lebt damit!"
Quelle: Cliff Bleszinski

Kommentare

johndoe1527797 schrieb am
Einfach wechseln!!
Irgendwer wird wohl schon noch normale Flatrates anbieten...
brent schrieb am
Es geht auch eher um Symbolwirkung und darum, schwerere Geschütze auf den Plan zu rufen. Mediale Aufmerksamkeit etc, Sensibilisierung.
Exedus schrieb am
Er kann nichts machen wenn er weiterhin Internet haben will, aber die drosselkom hat nicht nur ihn als Kunden und wenn die drosselkom genug Kündigungen rein bekommt, wird sich auch was ändern. selbst die Eu Petition, die über eine Million Menschen unterschrieben haben, ist nicht mal ein Fliegenschiss wert weil sich niemand daran halten muss.
datendieb schrieb am
kann mir nur sehr schwer vorstellen das dies rechtlich möglich sein soll. wo wohnt der denn wenn ich mal fragen darf?
und anzünden muss man die telekom ja nicht gleich aber kündigen wäre ein guter anfang.
TP-Skeletor schrieb am
Anla'Shok hat geschrieben:
TP-Skeletor hat geschrieben: Mag sein, aber versuchen kann man es ja trotzdem. Hast du eine bessere Idee fuer uns als Verbraucher? Sollen wir die Telebumm Zentrale stuermen und anzuenden?

Kündigen, so eine petition ist ziemlich sinnlos.
Waere ich bei der Telekom, haette ich das definitiv auch gemacht. Ich habe aber z.B. einen Freund, der ist an die Telekom gebunden, da diese seinerzeit die Leitung quasi extra fuer ihn ausgebaut haben, damit er ueber DSL Lite hinauskommt. Der darf den Anbieter gar nicht wechseln. Ob das jetzt rechtlich so ok ist, kann ich nicht beurteilen, aber es ist zumindest vertraglich so festgelegt. Was soll er machen?
schrieb am