Im Fahrwasser der
Always-Online-Debatte rund um die anstehende Konsole von Microsoft und die schnippischen Kommentare von
Adam Orth (Ex-Creative Director bei Microsoft) zu dem Online-Zwang bei neuen Geräten, meldete sich jetzt
Cliff Bleszinski (Game Designer in der Kreativpause) zu Wort. Auch er ist der Ansicht, dass Always-Online-Funktionen in Zukunft nicht mehr wegzudenken seien und die Kritiker damit leben müssten.
In seinem "Deal With It" getauften Beitrag bei
tumblr sagte er, dass die Always-Online-Zukunft
"rasch kommen wird und möglicherweise für die Mehrheit der Geräte, die ihr benutzen bzw. genießen werdet. Adams Analogien waren nicht so weit weg, abgesehen von dem Staubsauger-Beispiel, das war irgendwie seltsam. Sogar SimCity, mit all seinen Problemen bei der Veröffentlichung, scheint sich zügig zu verkaufen. Auch Diablo 3, das Aushängeschild einer vermasselten Markteinführung, hat ungefähr 12 Mio. Einheiten verkauft. Ich würde Geld darauf setzen, dass sich das Spiel ohne die Always-Online-Elemente nicht halb so oft verkauft hätte." Bleszinski verweist in diesem Zusammenhang klar auf den Schutz vor Software-Piraterie durch den Online-Zwang.
Und was ist mit Situationen, in denen Menschen in einem abgelegenen Ort ohne zuverlässige High-Speed-Internetverbindung spielen wollen? Solche Situationen bezeichnet er als Ausnahme- oder Härtefall.
"Den Stecker zu ziehen, ist nicht immer eine schlechte Sache. Und es ist eher die Ausnahme ... der einwöchige Urlaub in der Hütte, wo man ein Spiel/ein Gerät 30 Stunden lang nicht benutzen kann, wobei es doch für so viel mehr gebaut wurde. Technologie entwickelt sich nicht weiter, wenn man sich um die Grenzfälle kümmert."
Als weiteres Beispiel führte er die Entscheidung von Microsoft an, keine Dial-Up-Verbindungen mehr bei Xbox Live (im Jahr 2005) zu unterstützen. Damals waren Breitband-Verbindungen deutlich seltener verbreitet. Seiner Ansicht nach war das ein mutiger Schritt, der dazu geführt hat, dass sich die Technologien an die Entscheidung des Unternehmens angepasst hätten. Abschließend fasste er zusammen:
"Gut erzogene Menschen schreiben selten Geschichte. Lebt damit!"