von Benjamin Schmädig,

John Romero: "Was, wenn World of WarCraft ein Shooter wäre?"

Allgemein (Sonstiges) von 4Players
Allgemein (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: Polygon
John Romero hat mit Develop über die Zukunft der Shooter gesprochen, genauer gesagt über deren bislang ungenutzte Möglichkeiten. Der Spielemacher kann sich z.B. ein Actionspiel vorstellen, das ähnlich wie World of WarCraft aufgebaut ist: "Stell dir etwas wie World of WarCraft vor - was, wenn das ein Shooter wäre?"

Der ehemalige Doom- und Daikatana-Entwickler führt weiter aus: "World of WarCraft als Shooter wäre etwas Brandneues - größer und cooler als alles bisher Gesehene." Romero stellt sich vor, dass es in einem solchen Spiel Dörfer geben könnte, die den Levels aus Team Fortress 2 gleichen. In denen könnte man einfach Punkte sammeln oder ein Ziel erledigen. Eventuell müsste man eine bestimmte Anzahl Gegner besiegen oder wichtige Gegenstände bergen. "Niemand hätte je ein solches Spiel gespielt."

Während der gamescom hatte Romero enthüllt, dass er nach einer 14-jährigen Auszeit vom Genre einen neuen Ego-Shooter entwickelt (wir berichteten). Ein Konzeptkünstler habe bereits ein cooles Design für die Hauptfigur entworfen - mit weiteren Details hielt er sich zurück.

Setzt ihn die Erwartungshaltung, die ihn als Doom-Designer stets begleite, unter Druck? "Als ich Daikatana gemacht habe, spürte ich den Druck, erneut etwas Großes erschaffen zu müssen. Danach gab es allerdings keinen Druck mehr. Ich habe nicht mehr das Gefühl, etwas machen zu müssen, das besser als Doom oder Quake ist."

Ein Vorbild sieht Romero offenbar in Minecraft: "Schau dir Minecraft an. Es ist doch unglaublich, dass es von einer Person gemacht wurde, oder? Es zeigt, dass es noch jede Menge Platz für etwas Innovatives gibt, das die ganze Industrie verändern kann."

"Minecraft ist das Wolfenstein der Bauspiele ("Creation Games") und wir brauchen Leute, die das Konzept voran bringen, anstatt nur auf das schnelle Geld zu schielen. Wir brauchen Leute, die die Designelemente erweitern, die Minecraft so großartig machen, und die sie auf eine neue Stufe heben."

Laut Develop wolle Romero vor allem auf eins hinaus: Es gehe nicht um Technologie, sondern um Ideen. "Mit neuen Konsolen kann man mehr Polygone auf den Bildschirm bringen. Weil sie schneller sind, kann man mehr aus der Künstlichen Intelligenz herausholen. Für gutes Spieldesign sorgen sie allerdings nicht. Minecraft schert sich nicht um die Anzahl der Shader oder Dreiecke oder was auch immer, denn darum geht es nicht."

Doch was genau versteht Romero unter gutem Spieldesign? "Sie [die Spieler, Anm. d. Red.] sollten auf sinnvolle und unterhaltsame Weise mit der Umgebung interagieren." Spieler sollten immer bessere Belohnungen erhalten, so dass sie stets weitere Ziele erreichen wollen. Er hält es zudem für wichtig, dass sie Aufgaben erfüllen können, die ihnen nicht von den Entwicklern vorgeschrieben werden.

"Spiele bieten eine Umgebung, in der man Dinge tun kann, die Spaß machen. Der Kern beim Entwerfen eines Spieldesigns ist es deshalb herauszufinden, was genau man im Spiel machen kann und ob das Spaß macht. Und hoffentlich entsteht dabei etwas, was es noch nicht gegeben hat. Das ist es, was die Industrie vorwärts bringt: Etwas zu erschaffen, das die Spieler noch nicht gesehen haben und das zu etwas Größerem werden könnte."

Beeindruckt zeigt sich Romero dabei nicht nur von Minecraft, sondern von Independent-Entwicklern ganz allgemein. "Sie sind diejenigen, die Spiele und Spielarten erschaffen, welche man später in Triple-A-Titeln wiederfindet."
Quelle: Develop

Kommentare

sourcOr schrieb am
Sys64738 hat geschrieben:Und wegen Daikatana...erstmal die Geschichte dazu lesen (Nein, nur Wikipedia reicht da nicht aus) und dann reden.
Wenn ich die Entstehungsgeschichte kenne, sehe ich dieses wirklich verhunzte Endprodukt in einem anderen Licht, sagst du? Vielleicht könntest du das ohne mit Beleidigungen um dich zu werfen mal ausführen. Das muss ja unfassbar dramatisch sein. Es ist doch nicht etwa während der Entwicklung seine Lieblingstaube gestorben, oder etwa doch?!
Modern Day Cowboy schrieb am
Sys64738 hat geschrieben:Borderlands ist ein achtel von WoW. Gibt es 50+ mann raids? Gibt es crafting? Gibt es einen Perk Tree der auch nur annähernd an WoW rankommt (Oder Lotro oder was auch immer)? Gibt es ein ähnlich komplexes Itemsystem? Gruppencontent? Instanzen?
WOW hatte nie 50+ Mann Raids ;) Maximal 40, aber das war auch nur zu Classic.
Sys64738 schrieb am
Die Kommentare hier sind so unterbelichtet, wahnsinn. Es gibt kein WoW als Shooter. Wenn ich hier schon diese lächerlichen Borderlands Vergleiche lese...gute Nacht. Borderlands ist ein achtel von WoW. Gibt es 50+ mann raids? Gibt es crafting? Gibt es einen Perk Tree der auch nur annähernd an WoW rankommt (Oder Lotro oder was auch immer)? Gibt es ein ähnlich komplexes Itemsystem? Gruppencontent? Instanzen?
Und wegen Daikatana...erstmal die Geschichte dazu lesen (Nein, nur Wikipedia reicht da nicht aus) und dann reden.
Idiotenpack.
[ Verwarnung erteilt. ?dx1 ]
morph113 schrieb am
Also Herr Romero tut hier so als wenn es noch nie ein Shooter-MMO gegeben hätte. Da fällt mir direkt das relativ gute Fallen Earth ein, das ist praktisch ein MMORPG nur als Shooter bzw. wahlweise auch Melee. Aber er hat vollkommen recht, dass heutzutage zu oft die Spielinhalte vernachlässigt werden und nur die Grafik, KI usw. verbessert wird. Wirkliche Innovation sieht man nurnoch selten. Ich könnte mir auch prima ein MMORPG vorstellen mit einer Kampfmechanik wie in Mount and Blade.
USERNAME_2665705 schrieb am
ich als wow kenner, der das spiel 7 jahre gespielt hat, ja es gibt hunter, der macht es. aber es reicht wir haben spiele die, so ähnlich wie wow sind.
1.firefall
2.planetside
3.borderland
4.defiance
schrieb am