Stellar Jockeys, die Entwickler des Mech-Spiels Brigador, und The Chinese Room, die Macher von Everybody's Gone to the Rapture, haben sich zu den Vorwürfen einiger Spieler geäußert, wonach selbst Spiele für 20 Dollar schon viel zu teuer seien. Als Reaktion auf die Vorwürfe gingen die Brigador-Entwickler deshalb laut
Kotaku im Detail in einem
Beitrag im Steam-Forum darauf ein, warum der Preis für ihr Spiel durchaus angemessen ist.
Dabei argumentiert das Team nicht nur mit der enormen Arbeitszeit, die in das Projekt geflossen ist. Auch wird genau aufgeschlüsselt, was vom Verkaufspreis abzüglich Steuern, dem Anteil für Valve und Vertragskosten überhaupt noch für den Entwickler übrig bleibt. Tatsächlich wandern pro verkauftem Exemplar zehn Dollar in der Kasse des Teams, das fünf Jahre an Brigador gearbeitet hat. Neben informativen Vergleichen zur Entwicklungszeit, so z.B. mit der Dauer des Ersten Weltkrieges, spart man auch nicht an lustigen Hinweisen, was so alles mehr als 20 Dollar in der Anschaffung kostet. Neben Alltagsgegenständen wie einem Mülleimer oder einem Pümpel musste das Team bei seiner Recherche sogar feststellen, dass man selbst für manche Poster von Nickelbeck mehr zahlen muss als für ihr Spiel. Wer sich den informativen und unterhaltsamen Beitrag im Original durchlesen will, wird
hier fündig.
The Chinese Room bläst derweil ins gleiche Rohr, nachdem das Studio mit Vorwürfen konfrontiert wurde, zu viel Geld für Everybody's Gone to the Rapture zu verlangen. Laut
DualShockers hat sich das Studio in diversen Tweets darüber beklagt, dass Käufer nicht mehr dazu bereit sind, den Vollpreis zu zahlen und stattdessen lieber auf Angebote warten. Es sei deprimierend zu sehen, dass viele Leute heute davon ausgehen, dass der Zugang zu Medien entweder kostenlos oder extrem billig sein sollte. Von dieser "Geiz-ist-geil-Mentalität" profitieren laut The Chinese Room vor allem die großen Publisher und Studios, weil kleine Entwickler durch den Preisverfall auf Dauer nicht überleben können. Deshalb bestünde die Gefahr, dass es irgendwann überhaupt keine Indie-Spiele mehr von dieser Art geben wird, wenn Käufer nicht länger dazu bereit sind, für die Arbeit und das Erlebnis einen angemessenen Preis zu bezahlen.