Der vor allem als Cloud-Gaming vermarktete Service Shadow ist zahlungsunfähig. Das hat
Gamesindustry.biz gemeldet. Aus Gerichtsdokumenten aus Frankreich und Kalifornien ist zu entnehmen, dass die Muttergesellschaft Blade die Insolvenz angemeldet habe. Demnach konnten die Rechnungen des langjährigen Hardware-Partners 2CRSI nicht länger beglichen werden, die sich nach dessen Angaben auf 10,8 Millionen Euro belaufen. Oben drauf kommen weitere finanzielle Forderungen in Höhe von 3,7 Millionen. Dabei soll es sich um aufgelaufene Schulden des Mutterkonzerns Blade handeln.
Offenbar hat der Server-Anbieter 2CRSI jetzt die Möglichkeit, die Cloud-Hardware im Wert von 30,2 Millionen Dollar zu übernehmen und sogar zu verkaufen. Ein Statement des Anbieters lässt darauf schließen, dass gerade im Zuge der aktuellen Chip-Knappheit bereits mehrere Kunden ein Interesse an einer möglichen Übernahme geäußert haben.
Blade hat sich derweil mit einem Blog-Eintrag zur Situation geäußert und beteuert, einen Neuanfang mit neuen Investoren anzustreben, da die Nachfrage nach dem Server-Dienst weiterhin sehr hoch sei und man quasi Opfer des eigenen Erfolges wurde. Daher sollen aktive Shadow-Abonnements und Vorbestellungen nicht vom laufenden Insolvenzverfahren beeinträchtigt werden - der Service soll weitergehen wie bisher.
Mit "Shadow-Boost" zum monatlichen Preis von 13 Euro im Jahres-Abo steht derzeit lediglich ein Standard-Tarif zur Wahl. Die bereits 2019 angekündigten Premium-Optionen mit schnellerer Hardware, mehr Hauptspeicher und RTX-Unterstützung lassen bis heute auf sich warten.
Im Gegensatz zu Diensten wie PlayStation Now, Stadia oder Geforce Now beschränkt sich Shadow nicht auf reine Spiele-Anwendungen. Stattdessen erhält man eine Windows-Lizenz mit Zugriff auf das komplette Betriebssystem mit all seinen Möglichkeiten. Dadurch ließen sich Shadow-PC abseits der Spielewelten auch für rechenintensiven Anwendungen wie Videoschnitt nutzen. Mit der kleinen Box Shadow Ghost hatte man zudem auch eine rudimentäre Hardware als Alternative zu einem normalen PC im Sortiment.
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