von Julian Dasgupta,

Electronic Arts: "Schlechtestes Unternehmen Amerikas"

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Einmal mehr rief The Consumerist dazu auf, das "schlechteste Unternehmen Amerikas" zu küren. Die Nominierten traten schließlich in einer Finalrunde per KO-System gegeneinander an. Laut Angaben des bekannten US-Verbraucherschutz-Portals wurden insgesamt über 250.000 Stimmen abgeben.

Einen intern höchstwahrscheinlich wenig begossenen "Siegeszug" konnte Electronic Arts feiern: Der Publisher marschierte durch das "Turnier" und konnte sich in der letzten Runde schließlich mit 64 Prozent der Stimmen gegen die Bank of America durchsetzen, wie das Magazin jetzt verlauten ließ. Selbst Konzerne wie der Telekom-Gigant AT&T, der Provider-Riese Comcast oder Facebook hatten es nicht bis ins Finale geschafft.

EA durfte sich seinen "Auszeichnung" vermutlich stellvertretend für alle großen Vertreter der Branche abholen. Den Vorwurf, gierig zu sein, seine Kunden zu melken, sie zu ignorieren, Inhalte zurückzuhalten, damit sie später separat verkauft werden können, könnte man schließlich auch manch anderem Hersteller machen. Neben EA war mit Gamestop noch ein zweites voll auf Spiele spezialisiertes Unternehmen im Rennen gewesen, welches sich allerdings Wal-Mart geschlagen geben musste. Sony war in der ersten Finalrunde gegen EA angetreten.

Der Publisher nahm den "Preis" nicht schweigend hin, sondern ließ gegenüber Kotaku verlauten:

"We're sure that British Petroleum, AIG, Philip Morris, and Halliburton are all relieved they weren't nominated this year. We're going to continue making award-winning games and services played by more than 300 million people worldwide."

Auch verwies man darauf, dass die Human Rights Campaign den Hersteller dafür gelobt hatte, dass dieser gleichgeschlechtliche Beziehungen in Spielen wie Mass Effect 3 und Star Wars: The Old Republic zulässt.


Kommentare

Broco schrieb am
Denen kann 20 mal hintereinander der Award übergeben werden, das ist denen scheißegal, solange sie weiter Geld scheffeln.
Da die Spieler weiterhin die Spiele kaufen, macht das keinen Unterschied. Erst, wenn es denen ans Geld geht, werden sie sich was überlegen...
Obstdieb schrieb am
Was für ein Unsinn , EA ist genau so "schlimm" wie die meisten anderen Publisher auch .
"EA durfte sich seinen "Auszeichnung" vermutlich stellvertretend für alle großen Vertreter der Branche abholen. Den Vorwurf, gierig zu sein, seine Kunden zu melken, sie zu ignorieren, Inhalte zurückzuhalten, damit sie später separat verkauft werden können, könnte man schließlich auch manch anderem Hersteller machen."
Achso , anerkennen das andere Konzerne nicht besser sind aber trotzdem EA auf den Thron setzen :Kratz:
Das ist mehr als gelungene PR für ElectronicArts und der gute John Riccitiello und seine Kumpels werden sich jetzt sicherlich ins Fäustchen lachen und schon die nächsten Projekte besprechen.
Kirghiz schrieb am
Umsatz gesamt 2010: 3,654.00 Mio USD
Umsatz gesamt 2011: 3,589.00 Mio USD
Der Verlust hat sich 2011 ca halbiert was auf den ersten Blick auf die Kosteneinsparungen zurückzuführen ist. Insofern machen sie zumindest mitlerweile auf der Ausgabenseite eben doch langsam wieder das Richtige nur auf der Einnahmenseite eben nicht.
Es gibt eine ziemlich klare Defintion von Umsatz, Gewinn und Verlust, nur wird die hier im Forum, wie die meisten anderen Definitionen auch, nicht unbedingt verwendet.
Aber eigentlich auch egal, in dem Thread gehts ja um das Image von EA, ich finde übrigens es ist übertrieben schlecht, da die anderen Firmen jetzt nicht so viel besser sind.
KOK schrieb am
Ich glaube, manche verwechseln Umsatz mit Gewinn/Verlust. Vielleicht sollte man sich über die verwendete Terminlogie einigen, dann redet man auch weniger aneinander vorbei.
Kajetan schrieb am
Kirghiz hat geschrieben:Aha, und welche Umsätze wären das? Der Gesamtumsatz geht zumindest seit 2009 bergab.
EA hat meines Wissen letztes Geschäftsjahr ein sattes Umsatzplus hingelegt.
Und wenn man auch noch Verlust macht, macht man imo was auf der Einnahmeseite falsch.
Nicht hier :) EA hat seine Kosten nicht im Griff, bzw. leidet besonders darunter, dass in einem sich konsolidierenden Markt die Marketingkosten, die nötig sind um angesichts der teuren AAA-Produktionen entsprechende Umsätze zu erzeugen, jeden halbwegs passablen Profit auffressen. Origin ist so nicht der Versuch heimlich die Welt zu überwachen, sondern a) durch Ausschluß des Retail-Handels den Profit pro verkauftem Spiel zu erhöhen und b) durch Analyse des Kauf- und Spielverhaltens Marketing genauer, präziser, effektiver und somit deutlich billiger zu machen.
Die Umsätze von EA sind gigantisch. Was aber nicht viel hilft, wenn das Geld andernorts wieder wild zum Fenster rausgeworfen wird.
schrieb am