von Marcel Kleffmann,

Electronic Arts: Die Veröffentlichung von "großen Online-Spielen" wird sich stark verändern

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Bei der Investoren-Konferenz zum aktuellen Geschäftsbericht erklärte der Geschäftsführer von Electronic Arts, dass Anthem die eigenen Verkaufserwartungen nicht erfüllt hätte (wir berichteten). Zugleich bekräftigte das Unternehmen, dass sie weiterhin das Spiel und BioWare als Entwickler unterstützen wollen. Dennoch hätten sie durch den Anthem-Verkaufsstart nach eigenen Angaben erkannt, dass sie die Art und Weise der Veröffentlichung von großen "Live-Service-Spielen" anders als in der Vergangenheit handhaben müssen - und nicht nur sie würden vor dieser Herausforderung stehen, sondern auch andere Entwickler.

Über Schwierigkeiten bei der Entwicklung und dem fortlaufenden Betrieb großer Open-World-Spiele sagte Wilson via PC Gamer: "Die Wahrheit ist, dass es nicht nur eine Herausforderung für Electronic Arts ist, sondern eine branchenweite Herausforderung. Man bewegt sich weg von einem klassischen BioWare-Spiel, das irgendwo zwischen 40 und 80 Stunden Offline-Spielzeit bot, hin zu einem 40 bis 80 Stunden Offline-Spiel plus 100 oder 200, 300 Stunden 'elder game' ['Endgame'], das mit Millionen anderer Spieler im großen Stil online stattfindet."

Entwicklung, Qualitätssicherung, Vertrieb und Kommunikation sollen sich entscheidend verändern. Vor allem den "klassischen Verkaufsstart" mit vorhergehenden tröpfchenweise geplanten Marketing-Aktionen um Aufmerksamkeit zu generieren, sieht er im Zuge von "Soft Launches" im Mobile-Sektor kritisch. Gerade im asiatischen Raum werden "große Online-Spiele" zunächst mit "Soft Launches" und/oder ausgedehnten Community-Testläufen getestet, um Feedback zu sammeln und die Technologie im großen Stil zu testen, bevor die eigentliche Veröffentlichung ansteht.

Wilson: "Ihr solltet erwarten, dass wir anfangen werden, Dinge wie 'Soft Launches' zu testen - dieselben Dinge, die man gerade im mobilen Raum sieht. Und es geht auch darum, die Art und Weise, wie wir mit den Spielern kommunizieren, zu verändern. Unsere gesamte Marketingorganisation wird den Präsentationsmodus verlassen und in den Konversationsmodus wechseln, wodurch sich die Art und Weise, wie wir mit den Spielern interagieren, im Laufe der Zeit verändern wird."

Wilson ist der Auffassung, dass solch ein veränderter Ansatz dazu beitragen dürfte, dass die Spiele besser und zuverlässiger laufen, wenn sie vollständig live gehen werden. Des Weiteren sollen die Spieler dadurch besser verstehen, was genau sie spielen werden und was sie am Veröffentlichungstag und darüber hinaus erwarten können.


Quelle: Electronic Arts, PC Gamer

Kommentare

libbag schrieb am
Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie resistent der E(arly)A(ccess)-Mitarbeiter und Erklärbär vom Dienst immer wieder gegenüber der (in ihren Augen) dummen Spielerschaft und ihren Shitstorms ist.
Fassen wir mal zusammen, Me: A, nur noch ein solides Spiel, das letzte echte Singleplayergame eines großen EA-Studios, am Anfang verbugt as hell, wobei ich die Gesichtsanimationen vom Anfang immer noch zum Schießen finde. Battlefront 1, hatte noch viel Charme,der Star Wars ausmachte und vor allem keine extreme Fokussierung auf MTA, allerdings eine fiese DLC- Veröffentlichungstaktik, die man sich quasi von Destiny abgeschaut hatte(Kauf die DLC oder du kannst auf ein Match warten bis du schwarz wirst). Mit Teil 2 sollte alles besser werden,nun ja, der Rest ist Geschichte mit Battlefront 2. EA hatte Glück, dass der Sturm der Entrüstung nur BF2 traf, denn das letzte Need for Speed, was relativ zeitgleich erschien, setzte ja auch auf MTA total. Tja, dann kam Anthem(neben FIFA und Madden, die ja eh nix neu machen seit Jahren) und wieder musste man sehen, dieser GAAS-Müll funktioniert einfach nicht, nicht jetzt,nicht morgen, einfach NIE, jedenfalls nicht auf EA-Art. Und jetzt kommt da wieder ein verschnarchtes Etwas daher und will erzählen, daß man von Präsentation zu Konversation wechseln möchte? Mag sein, daß ich mich jetzt irre, meine Schulzeit ist schon 20 Jahre her, aber Konversation kann man auch mit Dialog gleichsetzen, also zuhören, diskutieren,Konsens/ Lösung finden oder? Was soll dann der letzte Satz "Die Spieler sollen besser verstehen, was genau sie spielen und sie bei der Veröffentlichung und darüber hinaus zu erwarten haben."? Das klingt doch so in etwa wie "wir setzen euch weiterhin den gleichen Bullshit vor, erklären euch aber auch ganz genau, was daran toll ist und das habt ihr dann genauso zu sehen." Das hab ich schon mal irgendwo gehört.... :roll:
Im Ernst, NIEMAND bei EA wird je dazu lernen und auch nur einen kleinen Scheiß drauf geben, was die Spieler wollen....
Solidus Snake schrieb am
Als ob. Mal ganz im ernst, sie sind immernoch weit entfernt einen wirklichen Destiny oder The Division Konkurrenten zu haben von dem Kaliber. Anthem wurde erfolgreich gegen die Wand gesetzt und das nächste BioWare Projekt, soll wohl dennoch in die gleiche Kerbe schlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass BioWare diese Umstellung groß überleben wird.
Man muss auch mal ganz ehrlich sagen, bis auf Fifa, Battlefield und Apex sehe ich da keine wirklich großen Titel. Ob der Respawn Star Wars Titel etwas wird muss sich auch erst noch zeigen. Mein letztes SP Game ware ME:A. Und das war auch solide, mehr aber auch nicht.
DARK-THREAT schrieb am
Ich glaube in Sachen GaaS eher an großen Spielen in Episodenformaten. So wie auch das FF VII Remake von Square angekündigt ist. Lootboxen und MTAs sind in Vollpreisspiele verpönt und das weiß EA auch. Eher wird man diese nur noch richtig in F2P-Spielen anbieten und andere Spiele via Abos und eben in Episoden anbieten wollen.
Das bringt allgemein sicher mehr Geld.
Als Beispiel würde ich jetzt mal FIFA nehmen. Da trennt man wohl den FUT-Modus komplett von FIFA und bietet ihn als F2P an und machte aber die MTAs teurer und mehr und der erspielbaren Content wird verringert. So wie man es dieses Jahr in FUT19 im Vollpreisspiel getan hat.
Und FIFA samt andere Modis wird separat verkauft und fällt in ein anderes EA-Entwicklerstudio.
Und dann hängt alles vom Spieler ab. Will der Spieler FUT oder will der Spieler lieber FIFA!? Und ich ahne da eher Schlimmes.
MrLetiso schrieb am
Mentiri hat geschrieben: ?08.05.2019 15:07 Also mehr Early Access im AAA Bereich. Verstanden.
So sieht es aus.
SmoKinGeniusONE schrieb am
Cheraa hat geschrieben: ?08.05.2019 15:41 Eines Tages wird auch der letzte Publisher verstehen, das dass Hauptproblem an Online GAAS die Spielerbereitschaft ist.
Ich zumindest interessiere mich null für Spiele wie Anthem, Division, Destiny. Ich habe ein Final Fantasy XIV Online und das reicht mir exklusiv als Online Erfahrung. Eine Zeit lang war es noch Battlefront 2, weil Star Wars.
Ich denke auch mal die Masse an Spieler wird ähnlich ihre 1-3 Online Spiele haben und das wars. Alles andere bleibt ignoriert und man wartet auf Singleplayer Erfahrungen neben seinen Online Titel.
Ist bei mir ähnlich
Zocke Online eig nur noch Battlefield V, Rocket League und neuerdings auch wieder The Crew 2
So sind meine HauptGenres bedient.
RPGs zock ich lieber offline da die Spiele auch so schon genügend Zeit fressen.
Da aber im Moment sogar wieder meist die Zeit knapp ist, feier ich FAST JEDEN Sony Singleplayer (GoW, Spider Man, Days Gone) da diese Spiele gute Qualität aufweisen und im gegensatz zu den meisten anderen SingleplayerGames ein ausgewogenen WowEffekt + Gameplay/Herrausfoderung vorweisen (Spiderman jetzt mal ausgenommen) + ein abschliessendes/befriedigendes Ende.
Worauf ich hinaus will: Wozu nen neuen Online Shooter ausprobieren wenn Zeit eh knapp u BF alle 2 Jahre neu kommt? (und BTW klasse ist)
Bei Rennspielen hab ich halt noch GT Sport und Project Cars 2 als reserve u. The Crew 2 mit seinen Summits bockt jetzt auch wieder.
RPGs sind halt einfach zu Zeitaufwendig und in dieser Generation war wirklich NUR Elder Scrolls Online, Fallout 4 u. diverse SoulsLike Spiele (Souls Spiele mit inbegriffen) der Rede wert.
Und das ist wohl auch das Hauptproblem: JEDER will ein ultimatives RPG mit Online Anbindung erschaffen und rauskommt dann sowas wie Anthem: Sieht geil aus -> Jeder feiert die Optik -> dann stellt man fest das der RPG-Anteil bloss zur Streckung/Grinding des Spiels nützlich ist. -> Bald merkt man Spiel ist eig schei**e. Ergo den Zeitaufwand nicht wert. (merkt man bei...
schrieb am