von Julian Dasgupta,

Sony: Ist wieder etwas profitabel

Sony (Unternehmen) von Sony
Sony (Unternehmen) von Sony - Bildquelle: Sony
Im abgelaufenen Geschäftsjahr (1. April 2012 bis 31. März 2013) erwirtschaftete Sony einen Umsatz von 6,8 Billionen Yen (ca. 72,4 Mrd. Dollar) und lag damit 4,7 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Nachdem man in den Jahren zuvor rote Zahlen schrieb und 2012 ein Minus von 456,7 Mrd. Yen hinnehmen musste, sprang in den vergangenen 12 Monaten immerhin ein kleiner Gewinn von 43 Mrd. Yen (458 Mio. Dollar) raus.

Die Umsatzsteigerung hat man strukturellen Gegebenheiten zu verdanken, da erstmals die Einnahmen aus der Mobile-Sparte voll eingerechnet wurden. Sony hatte vor anderthalb Jahren das einstige Joint-Venture mit Ericsson vollständig übernommen. Der bilanztechnische Zuwachs durch Sony Mobile wurde allerdings in Teilen duch einen Umsatzrückgang in den anderen Bereichen, auch der PlayStation-Division, geschmälert. Als recht profitabel erwiesen sich die Sparten Financial Services sowie Pictures (Filme).

Viel Anlass zum Jubeln gibt es allerdings nicht: Ohne den Verkauf von Tafelsilber wäre der Konzern im ersten Jahr unter seinem neuen Präsidenten Kaz Hirai nämlich in der Verlustzone geblieben. So zahlt Sony USA  jetzt Miete im eigenen Firmensitz in Manhattan, nachdem man das Grundstück und das drauf befindliche Gebäude abgetreten hat und dafür einmalige Einnahmen von 691 Mio. gutschreiben konnte. Auch von Sony City Osaki in Tokyo hat man sich getrennt und dafür umgerechnet 97 Mio. Dollar kassiert.

Die Vita enttäuscht

Die Spielesparte verbuchte einen Umsatz von 707,1 Mrd. Yen (ca. 7,5 Mrd. Dollar) und lag damit 12,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das operativen Einkommen sank von 29.3 Mrd. auf 1.7 Mrd. Yen (18 Mio. Dollar). Für das laufende Geschäftsjahr (1. April 2013 bis 31. März 2014) rechnet Sony hier natürlich mit einem deutlichen Umsatzzuwachs dank der Veröffentlichung der PlayStation 4.

Im abgelaufenen Quartal wurden 3,4 Mio. Heimkonsolen (PS2 & PS3) sowie 1,3 Mio. Handhelds (PSP & Vita) an den Handel ausgeliefert, womit man über den Marken des Vorjahres (2,5 Mio. bzw. 0,9 Mio.) blieb. Über das gesamte Geschäftsjahr sieht das Bild naturgemäß etwa anders aus: Es wurden 16,5 Mio. Heimkonsolen und 7 Mio. Handhelds ausgeliefert. Zum Vergleich: Im Vorjahr verkaufte der Hersteller 18 Mio. Heimkonsolen und 8,6 Mio. Handhelds. (Die Vita wurde in Japan im Dezember 2011, Europa und Nordamerika im Februar 2012 veröffentlicht.)

Um die schwache Vita-Performance in Zahlen festzuhalten: Vor einem Jahr war der Hersteller davon ausgegangen, 16 Mio. Heimkonsolen und 16 Mio. Handhelds verkaufen zu können. Während man bei den Heimkonsolen letztendlich sogar leicht über dem damals kalkulierten Wert liegt, hatte man die Handheld-Prognosen in den folgenden Quartalen wieder und wieder reduzieren müssen.

Bei der Software gab es einen Rückgang von 164,5 Mio. auf 153,9 Mio. Spiele bei den Konsolen und von 32,2 Mio. (wohlgemerkt nur PSP) auf 28,8 Mio. (PSP & Vita) ausgelieferte Handheldspiele.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Hersteller nicht mit einer Erholung des Vita-Geschäfts und geht von fünf Mio. verkauften Handhelds (PSP & Vita) aus.  Nach dem oft beschworenen Marathon sieht jene Vorhersage eher nicht aus.

Im Heimbereich kalkuliert man mit zehn Mio. verkauften PS2s und PS3s. Für die PS4 gab Sony keinerlei Prognosen aus. Gestern war bei Digitimes (via Nowgamer) gemunkelt worden, hinsichtlich der Auslieferung liege das Unternehmen hinter dem Zeitplan. Obwohl die neue Konsole - aus logistischen Gründen üblich - schon im Sommer in die Distributionskanäle tröpfeln sollte, um die Bestände für eine Launch Ende 2013 aufzustocken, habe man dort angeblich immer noch keinerlei Anweisungen erhalten.

Derzeit geht Sony für das aktuelle Geschäftsjahr von einem Umsatz in Höhe von 7,5 Billionen Yen und einem Gewinn von 50 Mrd. Yen aus.
Quelle: Sony

Kommentare

Alter Sack schrieb am
greenelve hat geschrieben:
Shake_(s)_beer hat geschrieben:Sony hat natürlich den großen Vorteil, dass sie relativ breit aufgestellt sind. Selbst wenn die Videospiel-Sparte nicht profitabel ist, können sie das noch mit ihren anderen Produktionssparten (Film, sonstige Elektronik etc.) locker auffangen. Nintendo z.b. hat das ja gar nicht. Die haben nur ihre Videospiele bzw. Konsolen, wenns da nicht läuft wirds schon eng..... Microsoft hat ja auch immerhin noch das PC-Kerngeschäft....
Sony verliert diese Breite aber auch immer mehr. Elektronik wie Fernseher läuft gar nicht mehr gut.
http://kotaku.com/5960411/how-sony-is-t ... -the-world
Sony wird es noch ne ganze Weile geben und sie werden auch für die nächsten Jahre locker so weitermachen können (die PS4 ist erstmal gesichert) aber rosig sieht das nicht gerade aus. :(
Naja der Artikel ist auch ziemlich einseitig.
Also ich denke, und das sehen auch einige "Experten" so, das Sony die Talsohle durchschritten hat. Sie waren nicht breit sondern zu breit aufgestellt. Mit dem "neuen" CEO machen sich schon einige Dinge ganz gut. Es gab ja viele Dinge die zu der Talfahrt von Sony beigetragen haben, ein zu starker Yen, Missmanagement unter dem alten CEO, Qualitätaeinbrüche diverser Produkte, ...
Da hat sich in den letzten 2 Jahren einiges getan. Ein guter Schritt war die Lösung von Ericsson im Mobilemarkt (seitdem gehts deutlich aufwärts in der Sparte), Outsourcing im TV-Bereich (der Markt ist viel zu hart umkämpft als das man das alles alleine machen kann), Sanierung einiger längst überfälligen Bereiche, ein schwächer werdender Yen ...
Außerdem muss man sehen das Sony im Bereich Entertaiment (Musik und Film) einer der ganz Großen ist ohne die quasi nichts läuft. Das bekommt Apple momentan zu spüren die auf Grund von Sonys Haltung ihren Musikstreamingdinst nicht ans laufen bekommen.
Ich wünsche mir jedenfalls das sie uns noch lange erhalten bleiben. Im Bereich Gaming haben sie mich seid 20 Jahren begleitet und das sehr gut. Mir...
Hiri schrieb am
Was? Das kann nicht sein, da auch hier sehr viele Dummschwätzer prophezeit hatten Sony geht pleite.
Easy Lee schrieb am
Swatfish hat geschrieben:Welche Plattform steht eigentlich schlechter da? PS Vita oder Wii U?
Ich meine die Wii U, da die so ab Februar richtig eingebrochen ist und wirklich fast gar keine Spiele rauskommen. Auf der Vita erscheinen wenigstens hin und wieder so ein paar einfachere Daddeleien für zwischendurch. An hochklassigen Games, welche die jeweilige Plattform wirklich fordern, fehlt es aber auf beiden Seiten.
Nuracus schrieb am
crewmate hat geschrieben: Da waren Sony wohl zu früh dabei. Jetzt halten 3D Fernseher auch in meinem Umfeld überall einzug und auch ich hab seit März einen. Mein erster eigener TV überhaubt. It's a Bravia! :mrgreen:
Inzwischen kriegt man sie ja praktisch aufgezwungen.
Such mal nen 2D-Fernseher, der wirklich günstiger ist als sein 3D-Pendant.
Swatfish schrieb am
Welche Plattform steht eigentlich schlechter da? PS Vita oder Wii U?
schrieb am