Der Markt für Spiele aus dem Genre Survival-Horror ist zu klein und würde keine großen Investitionen zulassen, dies sagte Masachika Kawata, Produzent von
Resident Evil: Revelations bei Capcom, in einem Interview mit
Gamasutra.
"Ich denke, dass die Serie [Resident Evil] in diese action-orientierte Richtung gehen muss - vor allem auf dem nordamerikanischen Markt. Die Spiele der Resident Evil-Reihe [gemeint sind nicht die Ableger oder Spin-Offs] müssen die Änderungen fortsetzen, die in Resident Evil 4 und 5 gemacht wurden. (...) Und ich glaube, dass wir insbesondere auf dem nordamerikanischen Markt diese Richtung weiter einhalten und sogar noch einen Schritt weiter gehen müssen." Auch Resident Evil: Revelations soll deswegen so sein, wie es letztendlich erschienen ist - eine Mischung aus Survival Horror und Action. (4P-Fazit:
"Resident Evil sorgt auch auf dem 3DS für starken Survival-Horror, der das zunächst hohe Niveau aufgrund fehlender Rätsel und zu vielen Ballerabschnitten nicht konsequent durchhält.")
"Wenn wir uns die Marktdaten von 'Survival Horror'-Spielen anschauen, dann ist der Markt sehr klein im Vergleich zu den Verkaufszahlen, die Call of Duty und die anderen Actionspiele erreichen. Es sieht so aus, als würde ein 'Survival Horror' Resident Evil nicht in der Lage sein, solche Verkaufszahlen zu generieren". Im Anschluss an diese Aussagen nimmt er sich etwas zurück und vermutet, dass
Resident Evil 6 nicht komplett den Action-Weg beschreiten und vollends in die Call of Duty-Richtung gehen werde. Kawata: "Es muss kein reinrassiger Shooter sein. Aber es ist auch mein Eindruck, dass weder Resident Evil 4 noch 5 Shooter im eigentlichen Sinne sind".
Er führt fort, dass es noch immer Möglichkeiten geben würde, dass Capcom zum - von vielen Fans der Serie geforderten - Survival Horror zurückkehren werde, dann aber wohl "außerhalb der Serie" bzw. nicht in den großen nummerierten Titeln. "Wir haben unsere nummerierten Titel der Hauptserie. Und wir können sagen, dass wir Versionen mit stärkeren Adventure-Elementen haben, also so etwas wie Revelations. Und dann haben wir noch Operation: Raccoon City - einen Third-Person-Shooter. (...) Trotz der Ausweitung des Marktes, denke ich, dass die nummerierten Titel ihre Identität, also das was Resident Evil ausmacht, behalten können und wir dies noch ausbauen sowie neue Märkte erobern können."
Abschließend ging er noch darauf ein, dass sich letztendlich Qualität und gutes Spieldesign verkaufen würde. "Wenn ihr ein Spiel verkaufen wollt, das auf gutem Gameplay basiert, dann braucht ihr euch keine Gedanken über den Markt, in dem es verkauft werden soll, zu machen. (...) Wenn wir Spiele, die auf qualitativ hochwertigen Inhalten basieren, machen wollen, dann sollten sie in der Lage sein, Spieler auf der ganzen Welt ansprechen (...) Das mag offensichtlich sein, aber gerade deswegen verkauften sich Grand Theft Auto IV, Skyrim und Call of Duty: Modern Warfare auch in Japan gut - weil ihr Gameplay interessant ist".