von Jan Wöbbeking,

HTC Vive Cosmos: HTC stellt drei VR-Headsets, wechselbare Frontplatten und zwei kleine Headset-Prototypen vor

HTC Vive Cosmos (Hardware) von HTC
HTC Vive Cosmos (Hardware) von HTC - Bildquelle: HTC


Nach enttäuschten Berichten über HTCs jüngstes VR-Headset Vive Cosmos aufgrund des schwachen Trackings (zu unserem Test) hat das Unternehmen jetzt einige neue Modelle der Cosmos-Reihe vorgestellt - und zwar die "Vive Cosmos Elite", "Vive Cosmos Play" und "Vive Cosmos XR".

Die drei neuen Geräte sollen laut Pressemitteilung die Funktionalität der VIVE Cosmos erweitern. Wer bereits das ältere Original-Modell "Vive Cosmos" besitzt, kann die neuen Funktionen ebenfalls nutzen, indem er sich eine der drei auswechselbaren Frontplatten kauft, die ebenfalls frisch vorgestellt wurden:



Die wichtigste davon dürfte natürlich die schon früher angekündigte Frontplatte mit Sensorpunkten für das Lighthouse-Tracking (1.0 und 2.0) sein. Dann ist das Headset nicht mehr auf sein Inside-out-Tracking angewiesen, sondern kann von den klassischen hochpräzisen Tracking-Würfeln des Lighthouse-Systems erfasst werden - also wie bei der alten Vive, der Vive Pro oder der Valve Index. Diese Frontplatte erscheint im zweiten Quartal für 220 Euro.

Jetzt aber zu den neuen Varianten des VR-Headsets: Die "Vive Cosmos Elite" (ab dem 24. Februar online vorbestellbar, für 999 Euro) unterstützt mit ihren Tracking-Einkerbungen das bewährte Lighthouse-Tracking der alten HTC-Vive:



Das Einsteigermodell "VIVE Cosmos Play" dagegen scheint die Tracking-Situation sogar noch zu verschlechtern, indem die zwei nach oben und unten gerichteten Kameras gestrichen wurden und nur noch vier Kameras im Gerät übrig bleiben. Im Gegenzug soll sie mit einem noch unbekannten "erschwinglichen" Preis Punkten und sich auf Wunsch zu den besseren Varianten aufrüsten lassen. Ein Datum steht noch nicht fest:



Die "Vive Cosmos XR" schließlich soll ein Hybrid aus VR- und AR-Headset werden, mit bis zu 100 Grad Sichtfeld im AR-Modus sowie hochwertigen Kameras, welche die Außenwelt einfangen, die dann mit Spielgrafik verbunden wird:





Die Pressemitteilung erläutert:

„Unsere Kunden möchten ein unglaubliches VR-Erlebnis – und wir sind stolz darauf, diese neue Produktfamilie anzukündigen, die auf VR-Anwendungsfälle aller Art zugeschnitten ist“, sagt Yves Maître, CEO von HTC. „VIVE Cosmos ist das bisher vielseitigste Headset. Vom Verbraucher, der VR zum ersten Mal entdeckt, bis hin zum anspruchsvollen Geschäftskunden bietet VIVE Cosmos hervorragende Qualität, besten Komfort und die Möglichkeit, VR- und XR-Erlebnisse im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln – von der Änderung der Frontplatte bis hin zu zusätzlichen Optionen wie zum Beispiel drahtlose Kommunikation.“ 





VIVE Cosmos-Plattform

Alle VIVE Cosmos-Headsets sind mit einer großen Funktionsvielfalt ausgestattet, die eine branchenführende Leistung und Bauqualität bieten – unabhängig von der Headset-Version.






Die Platten wechseln
: Mit den austauschbaren Frontplatten können die Nutzer mit der Zeit noch mehr aus ihrem VR-Headset herausholen. Zukünftige Upgrades in Funktionalität und Leistung erfolgen mit einem einfachen Wechsel der Frontplatte.






Eine Drehung von der Realität entfernt
: Mit einem innovativen, aufklappbaren Design transportiert VIVE Cosmos die Benutzer problemlos in spannende virtuelle Welten und auch wieder sicher zurück. Außerdem bietet die VIVE Cosmos einen sehr hohen Tragekomfort und ergonomische Funktionen, die das VR-Erlebnis eindringlich und angenehmer machen.






Beeindruckende Visuals
: Jede VIVE Cosmos verfügt über dasselbe große Display mit einer kombinierten Auflösung von 2880 x 1700 Pixeln – eine 88-prozentige Steigerung gegenüber der ursprünglichen VIVE. Außerdem liefert sie kristallklaren Text und Grafiken. Ganz neue LCD-Panels verringern den Abstand zwischen den Pixeln und minimieren den Screen-Door-Effekt.






VIVE Cosmos Elite

VIVE Cosmos Elite verbindet die Leistung des externen Trackings mit der Flexibilität der 6-Kamera-Inside-Out-Technologie, um auch die Bedürfnisse der anspruchsvollsten VR-Enthusiasten zu erfüllen. 




Durch den Einsatz der Lighthouse-Basisstationstechnologie erleben die Benutzer die Leistung und Präzision des SteamVR-Trackings. VIVE Cosmos Elite unterstützt auch das VIVE-Ökosystem von Peripheriegeräten, einschließlich des VIVE Tracker, der eine große Bewegungsfreiheit für VR-Steuerungen bietet, und den Wireless-Adapter für ein kabelloses VR-Erlebnis.



VIVE Cosmos Elite umfasst eine vorinstallierte externe Tracking-Frontplatte, zwei SteamVR-Basisstationen und zwei VIVE-Controller. Die externe Tracking-Frontplatte kann sowohl mit den Basisstationsversionen 1.0 oder 2.0 als auch mit den originalen VIVE- oder VIVE Pro-Controller verwendet werden. Sie lässt sich einfach gegen die originale Inside-Out-Tracking-Frontplatte austauschen, die mit VIVE Cosmos geliefert wird. 



VIVE Cosmos Elite wurde für Präzisionsspiele wie Pistol Whip, Superhot und Audica sowie für Multiplayer-VR-Titel wie Battlewake entwickelt. 



Das Elite-Paket wird noch im ersten Quartal 2020 für 999 EURO im Handel erhältlich sein. Die External Tracking-Frontplatte wird weltweit als eigenständiges Zubehör im zweiten Quartal für 220 EURO als Upgrade für VIVE Cosmos oder VIVE Cosmos Play eingeführt.





VIVE Cosmos XR

Die VIVE Cosmos XR ist eine demnächst erscheinende eigenständige Edition der Frontplatte für die modulare VIVE Cosmos, die erstmals hochwertige XR-Durchgangskameras auf die VIVE Cosmos bringt. Die VIVE Cosmos XR, die im zweiten Quartal als Entwicklerkit erscheint, ermöglicht ein nahezu vollständig durchgehendes Sichtfeld, das den Großteil des VR-Displays (bis zu 100 Grad FOV) nutzt, um reale und virtuelle Inhalte zu integrieren. Die VIVE Cosmos XR ist mit hochwertigen Durchgangskameras ausgestattet und kombiniert eine scharfe Ansicht für Überlagerungen der realen Welt, die nahtlos in die virtuelle Welt überblendet wird. Weitere Informationen zu VIVE Cosmos XR werden auf der kommenden GDC-Konferenz vorgestellt.




So wird beispielsweise VIVE Sync, das Kollaborationstool des Unternehmens, die VIVE Cosmos XR-Funktionalität integrieren. Damit lassen sich virtuelle Objekte in reale Umgebungen bringen. Dies unterstützt die Kollaborationsmöglichkeiten für VR-basierte Meetings.





VIVE Cosmos Play

VIVE Cosmos Play öffnet Neueinsteigern die Tür zu VR und macht den Einstieg in die Premium-VR so einfach wie nie zuvor. VIVE Cosmos Play verwendet ein 4-Kamera-Inside-Out-Tracking, um Nutzer auf ihre VR-Reise zu schicken. Das Gerät lässt sich mit der Zeit erweitern, um neue Bedürfnisse zu erfüllen.




VIVE Cosmos Play ist ideal für erste VR-Abenteuer und -Anwendungen wie Viveport Video, Angry Birds VR: Isle of Pigs, The Curious Tale of the Stolen Pets und A Fisherman's Tale. 



Für Geschäfts- oder Museumsumgebungen bietet VIVE Cosmos Play auch eine erschwingliche und einfach zu bedienende VR-Option für öffentliche VR-Erlebnisse.



Besitzer der Cosmos Play können diese leicht mit VIVE's zahlreichen VR-Zubehörteilen, wie z.B. der kompletten Palette an VIVE Cosmos Faceplates, aufrüsten. Weitere Einzelheiten zu VIVE Cosmos Play werden in den kommenden Monaten veröffentlicht.





VIVE Cosmos

Für Kunden, die bei der Verwendung von Inside-Out-Tracking ein zusätzliches Tracking wünschen, bieten die sechs Kameras von VIVE Cosmos durch den Einsatz von zwei zusätzlichen Kameras weitere vertikale und horizontale Tracking-Möglichkeiten. VIVE Cosmos verfügt über die bewährten ergonomische, visuelle und modulare Funktionalität sowie Kompatibilität mit dem Wireless-Adapter. Das Produkt ist ab heute für 799 EURO erhältlich. Die Frontplatte mit sechs Kameras wird als eigenständiges Zubehör im zweiten Quartal für 220 EURO verfügbar sein.






Vorbestellung und weitere Informationen

VIVE Cosmos Elite ist ab dem 24. Februar online unter www.vive.com vorbestellbar. Weitere Vorbestelldaten, Preise und Verfügbarkeit der Cosmos-Serie werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.vive.com/product."


Damit aber noch nicht genug. HTC präsentierte laut Uploadvr.com außerdem zwei Prototypen eines kleineren, leichteren VR-Headsets der Zukunft: "Project Proton" wurde in zwei Varianten präsentiert. Eine davon lässt sich per Kabel an ein Smartphone anschließen, welches eines Tages z.B. per 5G VR-Inhalte auf die Brille streamen könnte, so HTC. Die zweite Variante ist dagegen komplett eigenständig, also ähnlich wie die Oculus Quest. Am Hinterkopf ist der Akku befestigt, der die eingebaute Recheneinheit sowie die Micro-Displays mit Strom versorgt - und zudem als praktisches Gegengewicht für ein gutes Tragegefühl dienen dürfte.

Die Kameras für das 6DOF-Tracking mit voller Bewegungsfreiheit im Raum verstecken sich unter den verspiegelten Frontplatten, die an eine übergroße Sonnenbrille erinnern. Eigentlich sollten die Prototypen auf dem Mobile World Congress in Barcelona "unter Glas" gezeigt werden, die Veranstaltung wurde mittlerweile aber aufgrund des Corona-Virus abgesagt. Konkrete Daten oder Pläne für "Project Proton" gibt es noch nicht, HTC möchte offenbar erst einmal Reaktionen auf die frühen Konzept-Geräte abwarten und die Technik weiter entwickeln:




Letztes aktuelles Video: Near HMD Controller Precision

Quelle: Pressemitteilung HTC, Uploadvr.com

Kommentare

DonDonat schrieb am
Man hätte einfach nur ähnliche Upgrades wie bei der Index machen müssen von der Vive zur Cosmos...
Aber nein, man versucht sich an was neuem und verkackt. Dass man jetzt gleich drei Modelle bringt, die alle irgendwie nicht super zu sein scheinen, macht es nicht besser: nur weil man mehr Modelle hat, kaufen die Leute nicht unbedingt auch mehr Geräte.
Für mich ist aktuell auch die Index am interessantesten, wobei ich die Quest preislich am attraktivsten finde, für dass was man dafür bekommt.
Koboldx schrieb am
HTC Cosmos ist shit, aber nicht nur wegen des Tracking und daher bringen diese Addons auch nicht viel mehrwert, das ganze scheint richtung gimmick aufwertung zum teuren upgrade zu steuern... zumindest kommt es mir so vor wenn ich den Artikel so lese.
Die Kritischen Punkte bleiben bestehen: Schlechte Linsen, IPD erst ab 61mm und der aufgezwungene Appstore um diese gerade mal ausreichende Hardware zu betreiben, hört sich für mich nach dem letzte Sargnargel an, mit dem sich hier HTC wohl endgültig verabschieden will.
Ich wäre ja sogar Potenzieller Kunde, weil ich von meiner Rift CV1 auf die Index um steigen möchte und ich mir bereits gebrauchte 1.0 Basis-Stationen besorgt habe, aber wieso sollte ich mir dann ne Cosmos kaufen mit der man SteamVR noch nicht mal native benutzen kann und mir dann diesen überladenen HTC Shop auf meinen PC knallen muß und am ende des Tages weniger FPS in den VR Games zu haben, die ich zocken möchte... ganz zu schweigen was wohl aus der Brille wird wenn HTC ihren Store schließt... nee danke, die sollen sich jemand anderen suchen der darauf reinfällt.
Halueth schrieb am
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich HTC da etwas ins Abseits manövriert. Anstatt mal das Tracking der Cosmos zu verbessern, nutzt man lieber wieder externes Tracking...Naja mal sehen wie sie damit landen, also wie die Verkaufszahlen aussehen werden.
mcRebe schrieb am
Externes Tracking ist für mich ein Schritt zurück. Weil HTC es nicht konkurrenzfähig hinbekommt, lagert man das einfach aus. Auch eine Lösung... aber dafür für weniger Leute attraktiv.
Bei meiner Oculus Rift_S funktioniert das Tracking eigentlich problemlos.
Was sich interessant liest ist die Wireless Adapter-Lösung. Nur wenn ich den heise-Artikel richtig interpretiert habe, dann kostet der Adapter mit PCIe-Karte 464? extra(?!). WTF! :cry:
schrieb am