Da hast Du nicht ganz unrecht. Was das Geschlecht, die Kultur, die Hautfarbe, die Religion und noch ganz andere Dinge angeht, gibt es eine ganze Palette von Stereotypen. Das klingt zwar erstmal nach Schubladendenken, aber der Mensch versucht halt seine Umwelt anhand von Erfahrungswerten einzuschätzen. Jemanden nach typischen Handlungsmustern zu bewerten ist einfach eine Form von Energiesparen. Dennoch wissen wir, das sie zwar nicht nie, aber auch nicht immer zutreffen. Zumal wir uns ja in einer Zeit befinden, wo sich solche Stereotypen immer mehr auflösen, weil die herkömmlichen Rollenmodelle nicht mehr ganz so eng gestrickt sind wie zuvor.VaniKa hat geschrieben: ?19.08.2019 12:37 Für mich bedeutet Geschlecht vor allem auch ein gewisses Mindset und Perspektive aufs Leben. Man geht als Mann einfach anders durch die Welt als als Frau. Jede soziale Interaktion ist maßgeblich davon geprägt, was für Geschlechter aufeinander treffen. [...] Die Identität ist also maßgeblich und nicht unbedingt das Aussehen.
Um mal meine persönliche Erfahrung mit Spielen zu schildern: Ich hatte zum Beispiel keine Probleme, mich mit der Putze in Sunset zu identifizieren. Das sie nicht das gleiche Geschlecht hatte wie ich war überhaupt kein Thema für mich. Ich konnte mich in ihre Situation herein versetzen und habe die Sache so erlebt als wäre ich in ihrer Position. Für mich gab es keinen Aspekt an der ganzen Sache der es mir unmöglich gemacht hätte das zu tun. Ihr Hintergrund, ihr Job, ihre Beziehung zu Ortega, die politschen Geschehnisse in die sie indirekt verwickelt ist... in diesen Schuhen bin ich ne Weile gegangen. Natürlich kenne ich einige der Dinge nicht persönlich, aber das ist ja gerade der Grund für Rollenspiel - um eine Position einzunehmen, in der man noch nicht war.
Ein anderes Beispiel wäre Shelter 2. Da passen Geschlecht und Spezies nicht, und trotzdem konnte ich mich mit dem Hauptcharakter identifizieren. Man könnte vielleicht sagen, das ich mich nicht in jemanden...