von Jonas Höger,

Elden Ring: Entwickler vergleicht die Arbeit bei From Software mit Dark Souls

Elden Ring (Rollenspiel) von Bandai Namco Entertainment Europe
Elden Ring (Rollenspiel) von Bandai Namco Entertainment Europe - Bildquelle: Bandai Namco Entertainment Europe
Bereits im März und damit kurz nach dem Release von Elden Ring erhielten einige kritische Stimmen von Entwicklern hinsichtlich der Arbeitsbedingungen beim japanischen Studio From Software Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

Mitarbeiter äußerten sich zwischen 2012 und 2019 über ihren Arbeitgeber auf der japanischen Website Career Connection und gelangten zu einer Durchschnittswertung von 2,6 (von 5). 40 Überstunden pro Monat seien die Norm bei einem Jahresgehalt von 3,4 Millionen Yen (circa 23.650 Euro) und schwangere Entwicklerinnen bekämen keine Elternzeit, so hieß es (via The Gamer).

From Software: Mitarbeiter schildern ein durchwachsenes Bild



Mittlerweile haben die Kollegen von Gamesindustry.biz mit einigen aktuellen und ehemaligen Entwicklern von From Software gesprochen, die aufgrund einer studiointernen Regelung, die das Geben von Interviews verbietet, alle anonym bleiben wollen. Das Studio selbst reagierte auch auf mehrere Nachfragen nicht.

Mehrere Mitarbeiter sagten demnach aus, dass From Software kein Crunch-freies Studio sei, auch wenn die Ausmaße von der Abteilung abhängen sollen. „Während kritischen Zeitspannen von Spielerscheinungen musste ich früh am Morgen anfangen und Überstunden schieben, mitunter für zwei bis drei Monate“, erklärte ein Entwickler.

Ein anderer Mitarbeiter sprach von ähnlichen Zeiten und unterstrich, dass Crunch nicht tagtäglich stattfinde. Es sei vor allem „während der ROM-Überprüfung für den Publisher oder zwei bis drei Monate vor der Veröffentlichung“ passiert. Zwar gab es finanzielle Kompensationen für Überstunden, laut einigen Entwicklern jedoch geringer als der normale Lohn während der üblichen Arbeitszeiten.

Es gab allerdings auch Gegenstimmen. Eine der anonymen Quellen betonte: „Japan hat viele Feiertage [und] es gibt eine Regel, dass Mitarbeiter [von From Software] nicht länger als 22 Uhr bleiben sollen und 90% der Zeit bleiben sie nicht länger als 21 Uhr.“ Angesichts der von From Software ausgeschriebenen „flexiblen Arbeitszeiten“ sei ein später Feierabend damit auch ohne oder nur mit leichten Überstunden schaffbar.

Vergleichbar niedrige Löhne im teuren Tokyo



An den 3,4 Millionen Yen Jahresgehalt scheint sich laut Aussagen nichts geändert zu haben, was angesichts des Firmensitzes im teuren Tokyo für Frust bei einigen Entwicklern sorgt. Das Gehalt sei demnach „nicht angemessen“ und liegt beispielsweise weit unter den 5,2 Millionen Yen (circa 36.000 Euro), die Mitarbeiter beim ähnlich großen Konkurrenten Atlus bekommen sollen.

Nicht alle Angestellten seien währenddessen unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen bei From Software. Einer verglich die Arbeit dort mit der Erfahrung beim Spielen von Dark Souls – und zwar im positiven Sinne: „Wir müssen uns anstrengen, um die Dinge richtig hinzubekommen, aber wenn man es über die Hürde schafft, ist das sehr befriedigend. Wie wenn man einen Boss bei Dark Souls besiegt.“

Quelle: The Gamer, Career Connection, Gamesindustry.biz

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