von Marcel Kleffmann,

World of WarCraft: Shadowlands - Wann kommt der Test? Erste Einschätzung nach zwei Wochen

World of WarCraft: Shadowlands (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment
World of WarCraft: Shadowlands (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment
Vor etwas mehr als zwei Wochen ist World of WarCraft: Shadowlands veröffentlicht worden. Unser Test der achten Erweiterungen von World of WarCraft ist (frühstens) für nächste Woche geplant, damit noch wichtige Endgame-Inhalte berücksichtigt werden können, gemeint sind vor allem die mythischen Schlüsselsteindungeons, der (erste) Schlachtzug Schloss Nathria und die höheren Stufen von Torghast.

Nach dem Erreichen von Stufe 60, der Paktwahl, dem Besuch aller Dungeons auf Mythisch (0) und einigen Ausflügen in den Schlund und nach Torghast hinterlässt Shadowlands bisher einen guten Eindruck. Die Erweiterung ist wesentlich besser als Battle for Azeroth, was jedoch nicht wirklich schwer war, kommt aber auch nicht an Legion oder Wrath of the Lich King heran. Besser als Cataclysm und Warlords of Draenor sind die Schattenlande schon.

Während den Entwickler die optische Gestaltung der vier großen Gebiete bzw. himmlischen Freizeitpark-Themenwelten (ohne den Schlund) wieder einmal überaus gut gelungen ist und sogar die Story-Aspekte im viel zu leichten Level-Up-Prozess bis auf Stufe 60 stärker betont werden (ca. acht bis zehn Stunden), bleibt vieles in den Schattenlanden zu blass und zu ungenutzt.

Die meiste Story-Zeit wird für die notwendige Exposition der abstrakten Welt und die Vorstellung der Aufgaben der vier Pakte aufgewandt. Bereits bekannte WarCraft-Seelen wie Uther Lichtbringer oder Lady Vashj haben leider nur Kurzauftritte - zumindest Ysera (Drachenaspekt der Träume) spielt bei den Nachtfae eine größere Rolle. Der Kerkermeister als neuer Über-Antagonist verfolgt zwar einen geheimen Plan und die (olle) Sylvanas ist auch irgendwie involviert, nur irgendwie sind beide Figuren nur eine Randnotiz - kein Vergleich zum Lich King, der immer wieder seine Präsenz zeigte. Sonderlich bedrohlich wirken weder Kerkermeister noch sein geheimer Plan. Vieles fühlt sich so an, als würde man ein überlanges Vorgeplänkel gespielt haben, dessen Höhepunkt erst in der Zukunft kommt.

Warum man sich letztendlich für einen Pakt in den Schattenlanden entscheiden muss und nicht irgendwie mit allen Fraktionen "befreundet" sein kann, wurde auch zu simpel dargelegt. Die Erklärung lässt sich so zusammenfassen: "Weil wegen isso". Immerhin führt die Paktkampagne tiefer in die jeweilige Story, ist aber unnötigerweise hinter einer wöchentlichen Beschränkung versteckt, die zusammen mit anderen Fortschrittsystemen (Animaleiter, Paktsanktum, "besonderes Pakt-Event") dazu verleiten sollen, dass man von Woche zu Woche etwas zu tun hat - und bloß nicht das Abo kündigt, weil man schon alles gesehen hat. Auch wenn die bisher verfügbaren Paktkampagnen-Geschichten (maximal 30 Minuten pro Woche) eher kurzbündig waren, wirkt vieles im Endgame-Bereich zu beschränkt oder zu gestreckt ...

Während die Dungeons einen guten, aber nicht überragenden Eindruck (inkl. Nebel-Labyrinth) hinterlassen, bleibt vor allem Torghast hinter den Erwartungen zurück. Der Turm als Rogue-lite-Dungeon ist zwar gut in die Schlund-Story eingebettet, aber aktuell kann man da nur Seelenasche oder vergessene Rezepte für die legendären Gegenstände "farmen" - zweimal pro Woche und fertig. Die längere Version für besondere (kosmetische) Belohnungen muss erst noch freigeschaltet werden. Abgesehen von stellenweise kreative Anima-Modifikationen bietet der Turm leider zu wenig. Es fehlt an Mini-Events, kreativen Kniffen oder anderen Überraschungen, um für mehr Abwechslung zu sorgen.

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Kommentare

Wigggenz schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?10.12.2020 13:48
Wigggenz hat geschrieben: ?10.12.2020 13:03 Naja, von "nebenbei" entsorgt kann beim LK nun wirklich keine Rede sein. Die ganze Expansion hat ihn als den ultimativen Bösewicht in den Mittelpunkt gestellt und so war er dann auch der finale Boss mit entsprechend inszeniertem FIght und Cinematic.
Was ich meine ist, dass Sylvanas da einfach so hin geht, den Helm zerstört und das wars. Als wäre das ein Roteisenhelm.
Ach soo, du meintest den Shadowlands-Cinematic. Gut das, ist ja auch nicht mehr der richtige LK, zumindest für mich, der ist nämlich mit Arthas gestorben :Blauesauge:
Aber ja, das hat mich auch gestört. Lässt sich wohl theoretisch alles irgendwie erklären durch Kräfte die Sylvanas durch den Jailer und den Schlund bekommen hat, der wiederum auch irgendwie hinter der Geißel stecken soll, blabla... klingt alles sehr weit hergeholt und mehr schlecht als recht zusammengeschustert. Ist Teil dieses dämlichen Sylvanas-Hypes, den Blizzard seit Legion fährt, und wirklich einer der nervigen Aspekte an WoW.
johndoe711686 schrieb am
Wigggenz hat geschrieben: ?10.12.2020 13:03 Naja, von "nebenbei" entsorgt kann beim LK nun wirklich keine Rede sein. Die ganze Expansion hat ihn als den ultimativen Bösewicht in den Mittelpunkt gestellt und so war er dann auch der finale Boss mit entsprechend inszeniertem FIght und Cinematic.
Was ich meine ist, dass Sylvanas da einfach so hin geht, den Helm zerstört und das wars. Als wäre das ein Roteisenhelm.
Wigggenz schrieb am
Naja, von "nebenbei" entsorgt kann beim LK nun wirklich keine Rede sein. Die ganze Expansion hat ihn als den ultimativen Bösewicht in den Mittelpunkt gestellt und so war er dann auch der finale Boss mit entsprechend inszeniertem FIght und Cinematic.
SL sehe ich bisher weitgehend genau so wie Marcel hier. Gebiete sind (bis auf den Schlund) mal wieder vom Artdesign und der Musik her echt großartig geworden. Die Story und die Präsentation lässt leider an einigen Stellen zu wünschen übrig. Manche Charaktere, z.B. Devos, ergeben in ihrem Handeln überhaupt keinen Sinn. Daher sehe ich meine Befürchtung leider noch nicht ausgeräumt, dass der Jailer und Sylvanas am Ende irgendwie doch als gerechtfertigt in ihren Aktionen dargestellt werden, und vor allem Sylvanas irgendwie noch ihren Redemption-Arc bekommt. Das wäre der denkbar schlechteste Fall und für mich ein massiver Abturner. Bin leider nach all den Jahren schlechtem Geschreibsels seitens Blizzard immer noch zu sehr an der Story interessiert.
Torghast dagegen finde ich ziemlich gelungen. Klar ist ausschließlich Seelenasche etwas mau als Belohnung, aber dafür macht der Dungeon an sich einfach zu viel Spaß, als dass ich da ernsthaft enttäuscht von sein könnte.
Mit SL habe ich zum ersten Mal seit langer, LANGER Zeit wieder aktiv das Raiden angefangen, und bisher wirkt Castle Nathria für mich als Casual auch auf dem NHC-Schwierigkeitsgrad schon sehr fordernd, auch für den Rest meiner etwas erfahreneren Gilde.
johndoe711686 schrieb am
Schade, hatte mir ein zweites WotLK wirklich gewünscht, aber dafür sind die Figuren wohl auch einfach nicht markant genug. der LK hat halt einfach Charisma und Ausstrahlung. Um so schlimmer, wie einfach man den nebenbei entsorgt hat.
schrieb am