Logisch: Star Wars, Weltraum-Action – das funktioniert natürlich. Und es wäre ja nicht das erste Spiel, in dem so eine Cockpit-Ballerei mächtig Spaß macht. Aber das meine ich gar nicht. Denn EA Motive gelingen mit Squadrons ein paar Dinge, die in vergleichbaren Spielen längst nicht so gut funktionieren. Und dazu gehört dieses Gefühl, filmreife Dogfights zu erleben. In unserem Test kommende Woche werde ich näher darauf eingehen... aber warum eigentlich erst nächste Woche? Weil Star Wars: Squadrons (ab 11,99€ bei
Ganz kurz sei hier nur gesagt, dass Squadrons deshalb so gut funktioniert, weil die Gefechte keine hektischen Ballerbuden sind und man auch nicht ständig im Kreis Gegner umfliegt, um nur gelegentlich mal einen Treffer zu landen. Stattdessen zählen – u.a. dank eines cleveren Kommunikationssystems für alle fünf Teammitglieder – das Zusammenspiel der Piloten, der überlegte Einsatz von schnellen Vorstößen sowie das geschickte Umschiffen von Hindernissen und nicht zuletzt die richtige Energieverteilung auf Schilde, Schub und Schusskraft.
Hinzu kommen sowohl bei den Imperialen als auch der Flotte der Neuen Republik jeweils vier Raumschiffe, die sich in ihren Grundwerten bereits deutlich unterscheiden und zusätzlich mit sehr unterschiedlichen Raketen und anderen offensiven Mitteln sowie verschiedenen Verteidigungssystemen, Schilden und mehr ausgestattet werden. So prädestiniert man die Flieger für die eigene Spielweise, erstellt im Team starke Kombinationen und muss selbstverständlich auch mit individuellen Gegnerformationen rechnen. Keine Sorge: In Squadrons gibt es weder Pay-to-win noch Pay-to-Shortcut, denn im Gegensatz zu Battlefront 2 gibt es diesmal im gesamten Spiel keine einzige Mikrotransaktion. Lackierungen, Aufkleber und Wackelfiguren erspielt man sich ebenso durch Erfolge in den Mehrspieler-Gefechten wie das Freischalten der erwähnten Raketen, Schilde usw.
Großes Kino?
Und ja: Es gibt auch eine Kampagne für Solisten, bei der man abwechselnd Piloten aufseiten der Republik bzw. des Imperiums spielt, wobei man Stück für Stück Einzelheiten der Steuerung, die verschiedenen Schiffe sowie die Multiplayer-Areale kennenlernt. Das Ganze fühlt sich ein bisschen zu sehr nach einem extrem langen Tutorial an, in dem selbst nach mehreren Stunden noch das Spiel angehalten wird, um eine Funktion zu erklären, die man schon etliche Male genutzt hat. Und leider kommt an den überschaubaren Schauplätzen auch aufgrund der wenigen Ortswechsel nie das Gefühl auf, ein kleiner Teil der weiten Star-Wars-Welt zu sein. Nicht einmal reguläre Start- und Landeanflüge führt man durch, was ich ganz generell sehr schade finde.
Gleichzeitig ist die Geschichte durchaus unterhaltsam, während viele Missionen aus abwechslungsreichen Ereignissen bestehen, sodass ich mich im eigentlichen Geschehen meist gut aufgehoben fühle. Leider muss man dafür nur über die Aussetzer vieler KI-Gegner hinwegsehen, die grundlos abbremsen oder gegen ein Hindernis fliegen und partout nicht auf die Idee kommen, ihr Schiff in eine andere Richtung zu drehen, um die Reise fortzusetzen. Das könnt ihr in den letzten Minuten unseres Videos vom Einstieg in die Kampagne schon beobachten. Als die übliche Einführung in einen Multiplayer-Shooter geht die Solo-Action in Ordnung. Großes Kino sollte man allerdings nicht erwarten.
Ab ins Cockpit!
Zum Abschluss aber zurück zu den positiven Eindrücken: Auch in VR zündet Squadrons! Nun ist das keine Überraschung, da Raumschiff-Cockpits ganz generell zu den am stärksten VR-kompatiblen Arbeitsplätzen gehören. Trotzdem ist es klasse, bis zu den Schultern in den Instrumenten einem Y-Wing zu versinken oder dem grandios eingefangenen Kreischen des eigenen Tie Interceptors zu lauschen, während man einen Feind durch das kleine Mosaikfenster hindurch im Blick hält. Verschiedene Komfortoptionen unterstützen dabei das leibliche Wohl – bedauerlich ist nur, dass Filmszenen und auch Übergänge im Einsatz auf virtuellen Leinwänden abgespielt werden, sodass man immer kurz aus der Illusion gerissen wird.
Alles in allem bin ich also wirklich angetan. Sieht man von der bestenfalls ordentlichen Kampagne ab, scheint sich Star Wars: Squadrons als verdammt gute Weltraum-Action zu entpuppen, die langfristig vor allem Teamspieler begeistern könnte. Ich bin gespannt, wie es sich in den kommenden Tagen jetzt entwickelt. Unsere Wertung nächste Woche hat jedenfalls das Potential noch höher auszufallen als es die vorsichtige aktuelle Einschätzung noch tut...
Einschätzung: gut
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