von Jan Wöbbeking,

Oculus Quest 2: Eigenständiges VR-Headset erscheint im Oktober ab 349 Euro; allerdings nicht in Deutschland

Oculus Quest 2 (Hardware) von Facebook/Oculus
Oculus Quest 2 (Hardware) von Facebook/Oculus - Bildquelle: Facebook/Oculus
Aktualisierung vom 18. September 2020, 10:12 Uhr:

Auch auf Nachfrage bei der zuständigen PR-Agentur bekamen wir keine weiteren Informationen über die mögliche Markteinführung von Oculus Quest 2 in Deutschland. Zugleich wird der Mantel des Schweigens über die Gründe für diese Entscheidung ausgebreitet. Es heißt bloß, dass "Facebook den Verkauf von Oculus in Deutschland vorübergehend pausiert" hat und daher würde sich der Start der Quest 2 in Deutschland "verzögern". Facebook hofft, den Kunden in Deutschland auch in Zukunft neue Virtual-Reality-Erlebnisse bieten zu können.

Aktualisierung vom 16. September 2020, 23:17 Uhr:


Schlechte Karten für deutsche Interessenten von Facebooks neuem VR-Headset Oculus Quest 2. Wie in der aktuellen deutschen Pressemitteilung kurz und knapp erwähnt wird, erscheint die Hardware vorerst nicht in Deutschland:

"Darüber hinaus wurde auf der Konferenz die nächste Generation der Quest angekündigt, die Quest 2. Aufgrund der vorübergehenden Verkaufspause wird diese derzeit nicht in Deutschland ausgeliefert."

Im offiziellen deutschen Store ist der Bestell-Button dementsprechend mit der Aufschrift "NOT AVAILABLE" versehen. In anderen europäischen Staaten liegt der Preis übrigens etwas höher als in den USA, nämlich bei 349 Euro (64 GB) bzw. 449 Euro (256 GB). Bislang hat Facebook die nicht mögliche Bestellung des Geräts in Deutschland nicht näher kommentiert. Laut Mixed.de funktonieren allerdings derzeit z.B. noch Vorbestellungen aus Deutschland bei Amazon Frankreich:

"(wir empfehlen für die Übersetzung den DeepL-Übersetzer).

Amazon Frankreich: Oculus Quest – 64 GB | Oculus Quest – 256 GB



Achtung: Wie lange die Bestellung über Amazon Frankreich möglich sein wird, ist nicht bekannt, auch nicht, ob die VR-Brille tatsächlich ausgeliefert wird. Amazon Großbritannien liefert die Quest 2 beispielsweise nicht nach Deutschland."

Bereits am 2. September stoppte Facebook vorübergehend den Verkauf seiner Virtual-Reality-Headsets in Deutschland: "Wir haben den Verkauf von Oculus-Hardware an Konsumenten in Deutschland aufgrund ausstehender Diskussionen mit den Aufsichtsbehörden pausiert", so das offizielle FAQ-Statement. Dies sei nur temporär und man hoffe, den Verkauf bald wieder aufnehmen zu können, hieß es damals.

Heise.de vermutete einen Zusammenhang des Verkaufsstopps mit der geplanten Facebook-Konto-Pflicht für Oculus-Headsets: Ab Oktober benötigen neue VR-Headsets des Herstellers einen Account des sozialen Netzwerks zur Anmeldung - und ab Anfang 2023 auch alte Nutzer betroffen (mehr dazu hier) . Die Entscheidung sorgte in weiten Teilen der VR-Community für Unmut oder Verwunderung, da z.B. auch Oculus-Gründer Palmer Luckey (nicht mehr bei Facebook beschäftigt) beteuerte, diesen Schritt nicht erwartet zu haben. Heise erläuterte, dass bereits die Zusammenführung von Facebook und dessen aufgekauftem Messenger-Dienst Whatsapp in Deutschland für Probleme gesorgt habe.




Aktualisierung vom 16. September 2020, 21:53 Uhr:


Facebook hat laut Uploadvr.com weitere Spezifikationen seines mobilen, autarken VR-Headsets Oculus Quest 2 bekanntgegeben, welches seinen Vorgänger ersetzen soll. Sämtliche schon erhältlichen Quest-Spiele sind demnach auch mit dem neuen Modell kompatibel, das Gewicht ist 70 Gramm leichter.

Mittlerweile wurde auch die Premium-Variante der Hardware mit 256 GB Speicherplatz bestätigt: Es soll 399 Dollar kosten (64 GB: 299 Dollar). Zudem wurde die gestiegene Auflösung endlich exakt angegeben: Pro Auge gibt es 1832 × 1920 Pixel, was rund 50% mehr Bildpunkte bedeutet. Damit liegt man nur leicht hinter der Auflösung des kommenden VR-Hadsets HP Reverb G2 (2160 × 2160 Pixel pro Auge). Bei HPs Hardware handelt es sich allerdings "nur" um ein reines PC-Headset ohne eigenen Rechenchip für mobiles Spielen, zumal sie mit 699 Euro (bzw. zunächst 583,90 Euro für Vorbesteller) deutlich teurer ist. Die Valve index liegt bei 1440 × 1600 Pixeln pro Auge, die Rift S bei 1280 × 1440 und die alte Quest 1 bei 1440 × 1600.

Die Quest 2 läuft zunächst wie gehabt nur mit niedrigen 72 Hertz, kann aber bereits zum Start einen "experimentellen 90-Hertz-Modus" nutzen. Der Link-Modus mit einem verbundenen Spiele-PC bekommt "in der Zukunft" ein 90-Hertz-Update. Die drei festen Stufen der IPD-Einstellung werden mit der Hand an die entsprechende Position gedrückt. Einfach seitlich an den Linsenrändern drücken und schon klicken sie in eine der drei Positionen (58mm, 63mm oder 68mm).

Der alternative bequemere "Elite-Strap" soll 49 Dollar kosten, eine Varinate davon mit Batterie-Pack am Hinterkopf 129 Dollar (nur im Bundle inklusive Tragekoffer fürs Headset erhältlich). Die Spielzeit soll sich mit diesem Zusatzakku verdoppeln (zumal natürlich auch das sonst frontlastige Gewicht besser ausbalanciert wird).



Schlechte Nachrichten gibt es bei der Audio-Lösung, die erneut durch schmale Schlitze durch die Kopfbänder scheppert (im Gegensatz zu etwa den hochwertigen, über den Ohren "schwebenden" Kopfhörern von Index und G2). Da der Schlitz sich weiter hinten befindet, sollen allerdings der Sound und der Bass davon profitieren. Alternativ werden laut Uploadvr.com auch Partner-Kopfhörer von Logitech angeboten:

"Logitech G333 VR In-Ear Headphones, priced at $50, feature aluminium housing and three ear tips.Logitech G PRO VR, priced at $100, is an over-ear headphone solution with 50 mm audio drivers and a steel-reinforced headband."

Die Akkus der neuen Controller sollen vier mal so lange durchhalten wie ihre Vorgänger.

Ursprüngliche Meldung vom 16. September 2020, 19:40 Uhr:

Nach massenhaft Gerüchten (siehe z.B. hier und hier) hat Facebook auf seinem heutigen Connect-Event sein neues autarkes und mobiles VR-Headset Oculus Quest 2 vorgestellt. Das Gerät erscheint am 13. Oktober 2020, der Preis beträgt 299 Dollar für die Einsteiger-Version mit 64 GB Speicherplatz (was für die enthaltene Technik mit dem modernen SOC erstaunlich günstig ist). Die größere Variante mit 256 GB Speicherplatz aus den Leaks wurde noch nicht erwähnt. Vorbstellungen für das Einsteiger-Modell sollen heute starten.

Genutzt werden sechs Gigabyte Arbeitsspeicher (früher vier Gigabyte) sowie Qualcomms schneller aktueller Chipsatz Snapdragon XR2, was einen ordentlichen Leistungssprung zum Snapdragon 835 in der letztjährigen Oculus Quest bedeutet (laut Mixed.de grob doppelt so schnell). Statt der alten OLED-Screens kommt ein LCD-Schirm (90 Hertz) zum Einsatz, dessen genaue Auflösung nicht genannt wurde. In den geleakten Videos wurden beinahe 4K (fast 2K pro Auge) erwähnt. Wie erwartet, gibt es keinen stufenlosen mechanischen Regler mehr für den persönlichen Pupillenabstand (IPD-Slider). Stattdessen lässt sich der entsprechende Linsen-Abstand nur grob in drei Stufen verändern.

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)

Screenshot - Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)



Für Bedenken dürfte bei Datenschützern oder vorsichtigen Nutzern der Umstand sorgen, dass bei diesem neuen Modell von Beginn an zwangsweise ein Facebook-Konto verknüpft werden muss, um das Gerät in Betrieb zu nehmen (mehr dazu hier).

Mark Zuckerberg erläuterte in seiner Keynote, dass das Gerät 10% leichter ist, eine längere Akku-Laufzeit sowie überarbeitete Bewegungs-Controller mit stärkerem "physischen Feedback" (also Rumble-Effekten) bietet.

Zahlreiche Details wie das dünne (aber angeblich bequeme) Kopfband wurden bereits im Rahmen der Leaks verraten, mehr dazu hier. Außerdem eingebaut ist ein Fitness-Tracker mit dem Namen Oculus Move, der Statistiken zu installierten Fitness-Apps bietet. Einige zusätzlich erhältliche Zubehör-Teile wurden ebenfalls gezeigt:

Screenshot - Oculus Quest 2 (OculusQuest,VirtualReality)



Die Verbindungsfunktion zu einem Spiele-PC per USB-Kabel (Oculus Link) soll noch in diesem Jahr die Beta verlassen und per Update eine 90-Hertz-Unterstützung nachreichen. Zur Erläuterung: Die mobile, eigenständige Quest 2 benötigt wie ihr Vorgänger eigentlich keinen PC und keine Kabel, sondern spielt mit dem Mobilchip eigene Spiele ab. Doch auf Wunsch kann sich das Gerät auch per Kabel mit einem Spielerechner verbinden, um PC-VR abzuspielen. Da die eingebauten Kameras wieder die Umgebung und die Controller-Bewegungen erfassen, müssen keine zusätzlichen Tracking-Stationen oder ähnliches mehr im Zimmer aufgebaut werden, wie es bei klassischen VR-Headsets der Fall war. Die gerade hereingeflatterte Pressemitteilung erläutert:

  • "VR-Plattform
    • Zukunft der Arbeit: FRL veröffentlicht eine neue Version der Quest 2 für Unternehmen und stellt neue Ressourcen für Oculus for Business bereit, um Organisationen den Einstieg zu erleichtern und Entwicklern zu helfen, dieser steigendenden Nachfrage gerecht zu werden. FRL hat außerdem eine Vorschau von „Infinite Office“ gezeigt, einer neuen Reihe von Funktionen, die Menschen dabei helfen sollen, mehr Produktivität auf der Quest-Plattform zu erreichen.
    • Social Features: Der Messenger kommt im Laufe der nächsten Monaten auf die Quest-Plattform und wird es für Nutzer leichter machen, sich mit ihren Freunden zu koordinieren und gemeinsam in der VR zu spielen.
    • Fitness: Oculus Move ist ein vereinheitlichtes Dashboard, das Besitzern der Quest und Quest 2 helfen wird, ihre Fitnessziele in ihren VR-Anwendungen zu verfolgen."


Quelle: Facebook Connect 2020, Uploadvr.com

Kommentare

belaturr schrieb am
Diese Technologie ist in deinem Land leider nicht verfügbar.
Wie das Spitzenprodukt für Oculus/Facebook für diesen Winter einfach mal in Deutschland gesperrt wurde. Wir werden vom bösen emotionslosen Roboter Mark Zuckerberg und der einzig großen Firma auf der Welt Facebook vor der Datensklaverei vom Bund gerettet. Genauer Grund? Lesen sie denn keine EU-Nachrichten? Zuckerberg reiht sich nahtlos ein zwischen Erdogan, Putin, Trump, Theresa May, Boris Johnson, Orban, Le Pen, Assad, Kim Jong Un, Duda, Lukaschenko und den übrigen Feindbildern, die wir in den letzten 5 Jahren für sie ganz persönlich zum Hassen zusammengestellt haben.
Die Quest mit Link soll auch in Zukunft das einzige PC-VR Gerät von Oculus sein..
Ab 2023 darf man die Rift auch nur mit nem Account verknüpft betreiben. Hoffentlich kann ich meine Rift dann irgendwo gebührenpflichtig einlagern lassen und hoffentlich ist dann nicht schon alles viel zu spät.
Usul schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?21.09.2020 12:20Ab wann ist es denn für dich verhältnismäßig?
1:100, 1:2000, 1:20000012, ... , wenn es dich mal erwischt haben sollte?
Ich würde sagen, ab 1:20000012.
Sir Richfield schrieb am
Usul hat geschrieben: ?21.09.2020 11:33dann ist es unverhältnismäßig, alle 3 Beiträge darauf einzugehen.
Als Technischer Redakteur sehe ich das Verhältnis von Tipp und Warnung exakt andersherum, aber das könnte auch Berufskrankheit sein.
Ab wann ist es denn für dich verhältnismäßig?
1:100, 1:2000, 1:20000012, ... , wenn es dich mal erwischt haben sollte?
Usul schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?21.09.2020 10:25Also ich für meinen Teil habe schon verstanden, dass du nicht glauben willst, dass FB das tut. Insofern finde ich die Spekulationen darüber, was eine (vermeintlich simple) Website technisch tun kann, durchaus interessant.
Ne, dann hast du es falsch verstanden.
Wenn das in 1 von X fällen vorkommt und dieses X ausreichend groß ist, dann ist es unverhältnismäßig, alle 3 Beiträge darauf einzugehen.
Vielleicht ist es jetzt verständlicher, was ich schreiben wollte.
Sir Richfield schrieb am
Usul hat geschrieben: ?21.09.2020 02:07 Hat jemand irgendwelche Zahlen darüber, wie viele passive Accounts denn unter die Lupe genommen oder gar einfach gesperrt werden? Ansonsten können wir hier gerne weiter spekulieren darüber, was sein könnte und was nicht.
Also ich für meinen Teil habe schon verstanden, dass du nicht glauben willst, dass FB das tut. Insofern finde ich die Spekulationen darüber, was eine (vermeintlich simple) Website technisch tun kann, durchaus interessant.
schrieb am