von Sören Wetterau,

Pentiment: Ohne Game Pass würde das Adventure wahrscheinlich nicht existieren

Pentiment (Adventure) von Microsoft
Pentiment (Adventure) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Eines der ungewöhnlichsten Spiele des Jahre ist vermutlich Pentiment. Das Adventure von Obsidian Interactive erzählt eine kleine Kriminalgeschichte im Bayern des 16. Jahrhunderts – und wäre fast nicht entstanden.

Dies verrät Creative Director Josh Sawyer im Podcast Waypoint Radio. Gemäß seiner Aussagen, hätte Obsidian Pentiment nie entwickelt, wenn es den Xbox Game Pass nicht geben würde. Für Microsofts Abo-Service sei das Spiel hingegen sehr gut geeignet.

Pentiment: "Zu ungewöhnlich und nischig"



"Ich hätte nie vorgeschlagen, Pentiment ohne Game Pass zu machen. Ich hätte es im wahrsten Sinne des Wortes einfach nicht getan. Ich glaube einfach nicht, dass es möglich gewesen wäre", so Sawyer im Wortlaut.

Der Grund dafür ist, dass er Pentiment selbst als "zu ungewöhnlich und nischig" beschreibt, welches nur für ein kleines Publikum gedacht ist. Für traditionelle Publisher wäre das kein interessantes Spiel gewesen, denn diese zielen in der Regel auf größere Investitionen mit höheren Return of Investment ab. Beim Game Pass sei das anders, denn hier herrsche ein anderes Ökosystem vor.

Der Game Pass würde von kontinuerlichen neuen Veröffentlichungen profitieren, um die große Menge an Abonnenten regelmäßig zufrieden zu stellen. Deshalb würden Spiele, die billiger und schneller zu produzieren sind, einen Mehrwert für den Service darstellen.

Obsidians Pläne für die Zukunft



Für Obsidian ist Pentiment das zweite Spiel, welches der Entwickler in diesem Jahr veröffentlichte. Bereits zuvor erschien nach rund zweijähriger Early Access-Phase Grounded. Und auch für die nahe und ferne Zukunft hat Obsidian noch einiges in Petto.

Mit Avowed und The Outer Worlds 2 sind bereits zwei Rollenspiele angekündigt, die aber derzeit noch keinen Releasetermin haben. Darüber hinaus äußerte Obsidians CEO Feargus Urquhart in der Vergangenheit den Wunsch, in Zukunft noch einmal ein Fallout entwickeln zu dürfen.
Quelle: Waypoint Radio

Kommentare

Sevulon schrieb am
Nach hervorragenden Kritiken und da mich der Stil und Inhalt ansprach, hatte ich mich am Freitag entschlossen in diese malerische Mittelalterwelt abzutauchen: Wir schreiben zu Beginn des Spiels das Jahr 1518 in Deutschland, Martin Luther ist gerade dabei die Kirchenwelt zu reformieren und unser Protagonist Andreas Maler arbeitet vorübergehend in einem kleinen Ort namens Tassing als Künstler in der dortigen Abtei an seinem Meisterwerk. Doch das idyllische Leben ist schnell dahin, als in der Abtei eine Leiche gefunden wird und wir uns mit der Aufklärung des Mordes beschäftigen.
Das Spiel erinnert angenehm an Disco Elysium, wenn auch nicht so tief in dessen System. Aber auch hier formen wir den Hintergrund unseres Protagonisten ganz individuell und treffen Entscheidungen, die nicht nur in Erinnerung bleiben sondern auch unser Verhältnis zu einzelnen Personen maßgeblich beeinflussen. So vertraut sich der junge Martin (nein, nicht Luther) uns z.b. nur an wenn wir ihn zuvor verteidigten - ich tat es nicht, also rannte er schnurstracks an mir vorbei. Was er mir wohl hätte erzählen können? Ich werde es wohl nur bei einem erneuten Durchgang mit anderen Entscheidungen erfahren.. denn auch wenn in Tassing die konservative Theologie der Abtei dominiert, hat das Dorf doch heidnische römische Wurzeln, Luthers Reformideen werden vermehrt Gehör geschenkt und auch die Lehren alter griechischen Philosophen sind nicht unbekannt, so dass sich Anhänger diverser Weltanschauungen versammeln, die natürlich zu allem unterschiedliche Meinungen haben. Je nachdem welcher Ideologie wir selbst folgen - oder wenigstens so tun - stoßen wir auf offenes Gehör oder Ablehnung. Und auch bezüglich des Mordes drängen sich diese Fragen auf: Wurde das Opfer wegen seiner theologischen Einstellung umgebracht? Ging es um das liebe Geld bzw. etwas in seinem Besitz? Oder war am Ende das Motiv Rache aus verletztem Stolz oder einer anderen Vorgeschichte? Ein Täter ist schnell ausgemacht, aber war er es auch...
Carmageddon schrieb am
AshenOne hat geschrieben: ?17.11.2022 16:14 Scheint ja auch ein Top spiel zu sein ... wenn es einem liegt. Glaube bei mir wäre es das gleiche problem wie mit Disco Elysium. Ich würde es so gerne mögen aber diese reinen Text RPGs sind scheinbar nix für mich und langweilen mich nur :(
Es hat englische Sprachausgabe und bekam zum glück noch deutsche Texte. Ich Verstehe das Problem, bin da nicht anders aber Disco Elysium lohnt sich.
Da gibt es andere gute Adventure Titel der letzten Jahre die fast komplett in der Versenkung dank nur englischen Texten sind. Ich verstehe bei sowas heutzutage nicht wieso keine Möglichkeit gelassen wird der Community die Übersetzung zu überlassen.
Ich Crowdfoundete zuletzt auch eine endlich mal wieder deutsche Übersetzung von nem Jackbox Spiel. Was auch die letzten Jahre einfach ignoriert wird.
canidas schrieb am
Heute ca. zwei Stunden mit meiner Freundin angespielt. Ja, es ist definitiv ziemlich speziell (nicht nur vom Artdesign), ich denke bereits der Einstieg wird auf viele Menschen dröge und eher abschreckend wirken. Uns hat es aber relativ schnell total gecatcht und wir sind jetzt an einem Punkt an dem man merkt, dass es wirklich interessant und spannend wird. Sind sehr gespannt was uns noch so erwartet, soll ja vom Umfang für diese Art von Game auch ziemlich groß sein.
Tolle Sache!
AshenOne schrieb am
Scheint ja auch ein Top spiel zu sein ... wenn es einem liegt. Glaube bei mir wäre es das gleiche problem wie mit Disco Elysium. Ich würde es so gerne mögen aber diese reinen Text RPGs sind scheinbar nix für mich und langweilen mich nur :(
schrieb am