Auch auf den Verkaufsstart von Cyberpunk 2077 wurde Newell angesprochen. Er sagte sofort, dass er viel Verständnis für (jegliche) Spiele-Entwickler hätte. Gabe Newell: "Alles, was ich weiß, ist, dass es eine Menge sehr glücklicher Gamer im PC-Bereich gibt - und die sind für uns am sichtbarsten. Es gibt Aspekte des Spiels, die einfach brillant sind und es steckt eine enorme Menge an Arbeit in dem Spiel - es ist unfair, andere Entwickler zu kritisieren, denn etwas so Komplexes und Ambitioniertes auf die Beine zu stellen, ist schon ziemlich erstaunlich."
Newell: "Die Leute werden wütend, denn sie fühlen sich betroffen. (…) Wenn die Leute so reagieren, ist mein erster Gedanke, dass dies eine Chance für uns ist - und ich gehe davon aus, dass die Entwickler von Cyberpunk 2077 diese Chance ebenfalls nutzen, um Verbesserungen vorzunehmen, die für ihre Kunden von Vorteil sind. Sie haben eine lange Vergangenheit, in der sie großartige Arbeit geleistet haben und immer wieder in ihre Produkte investiert haben - und ich vermute, dass sie sehr gut darin sind, ihre Kunden mit der Zeit glücklich zu machen. Jeder weiß, dass in diesem Geschäft die Erwartungen hoch sind. Wenn man es gut macht, werden die Leute es einen wissen lassen. Wenn man diese Erwartungen nicht erfüllt, werden sie es einen wissen lassen - das ist ein Teil davon, warum es eine lustige Branche ist."
In Bezug auf die begrenzte Verfügbarkeit von Valve Index (VR-Headset) erklärte er, dass sie eigentlich eine robuste Produktionskette aufgebaut hatten, aber die Covid-19-Pandemie hätte alles durcheinandergebracht. Andere große Hersteller hätten sich z.B. die Kapazitäten von bestimmten Komponenten auf längere Zeit gesichert (obwohl sie andere Endprodukte herstellen) und schon könnten sie das VR-Headset aufgrund eines kleinen, fehlenden Chips nicht mehr produzieren - auch einige Bestandteile wurden in Wuhan (China) gefertigt. Von "jetzt auf gleich" war die Produktion eingeschränkt und alle Hersteller standen auf einmal vor dem gleichen Problem und den begrenzten Kapazitäten. Zugleich kam die erhöhte Nachfrage dazu, denn die Leute kauften auf einmal "alle verfügbaren Vorräte" auf. Aktuell könnten z.B. gar keine Geräte nach Neuseeland geschickt werden. "Wir sind in der Produktion sehr eingeschränkt", hieß es abschließend.