von Jan Wöbbeking,

Nintendo: Staatlich gefördertes Schulprogramm soll mit Nintendos Spielen Alltagskompetenz vermitteln

Nintendo (Unternehmen) von Nintendo
Nintendo (Unternehmen) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
Figuren wie Mario und Donkey Kong gehören laut dem Netzauftritt von Sky News bald zum festen Inventar des staatlichen Förderprogramms "Digital Schoolhouse" in Großbritannien. Das 2014 gestartete gemeinnützige Programm wird künftig von Nintendo unterstützt und bindet die Spiele des Unternehmens in den Informatik-Lehrplan (Computing) ein.

Teil davon ist ein nationaler eSports-Wettbewerb (u.a. mit Super Smash Bros. Ultimate), welcher Schülern u.a. Alltagskompetenz wie Teamwork vermitteln soll. Auch der stets auf der Gamescom vertretene Länder-Verband UKIE unterstützt die Initiative. Das Programm solle die nächste Generation in ganz Großbritannien inspirieren, so Kalpesh Tailor, Nintendos PR-Chef in Großbritannien. Laut eigenen Schätzungen wird die Initiative im anlaufenden Schuljahr geschätzt 32.000 Schüler und 7.000 Lehrer erreichen.
Quelle: Sky News

Kommentare

yopparai schrieb am
Ja nee, es geht ums gesamte Thema. Deswegen sag ich ja selbst, vieles geht sicher nicht so toll unabhängig, das hängt schwer vom Unterthema ab. Und gerade bei den jüngeren wirds da schwierig. Das seh ich wohl. Hab ich ja eingangs auch erwähnt.
Usul hat geschrieben: ?06.09.2019 20:50 Im Normalfall teile ich deine Ansicht hier, aber wenn es zu spezielles Wissen ist, würde ich mir die Frage dennoch stellen. Wie gesagt: Nicht im Informatik-Unterricht, da ist das ja quasi das Fach. Aber als allgemeines "Computerwissen" muß glaube ich niemand wissen, wie die einzelnenen Protokolle funktionieren.
Das hab ich vielleicht etwas zu spezifisch formuliert. Ich denke auch nicht, dass man jetzt jeden HTTP-Befehl aufsagen können muss, aber dass das schlicht eine Vereinbarung über die Art der Kommunikation ist, wozu es verwendet wird und vielleicht sogar warum das Internet kaputt ist wenn ich Port 80 in meinem Router dichtmache ist in dem beschriebenen Zusammenhang ne sinnvolle Information. Ich will da auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich rede nur davon, ein paar grundlegende Begriffe der Kommunikationstechnik zu klären, denn wenn man die zumindest kennt, dann kann man sich bei Problemen viel leichter selbst helfen. Wer mehr wissen will muss halt lesen. Oder studieren.
Usul schrieb am
In der Oberstufe, im dedizierten Informatikunterricht... OK, da kann man das durchaus machen. Fände ich sogar viel wichtiger als das bißchen Programmieren, das es bei uns gab.
Aber ich hatte bei der Diskussion den Eindruck, daß es eher um Grundlegendes ging. Also in jungen Jahren, allgemeines Wissen udgl. Ich habe mich eher darauf bezogen.
EDIT:
yopparai hat geschrieben: ?06.09.2019 20:45Ach und noch was. ?Warum sollte irgendwer was mit [Wissen] anfangen sollen? wenn es um Schule geht halte ich in den allermeisten Fällen für keine legitime Frage. Natürlich braucht das am Ende nicht jeder. Ich hätte damals auch so vieles aus der Schule nicht gebraucht. Das war noch nie ein guter Grund das nicht zu lehren.
Im Normalfall teile ich deine Ansicht hier, aber wenn es zu spezielles Wissen ist, würde ich mir die Frage dennoch stellen. Wie gesagt: Nicht im Informatik-Unterricht, da ist das ja quasi das Fach. Aber als allgemeines "Computerwissen" muß glaube ich niemand wissen, wie die einzelnenen Protokolle funktionieren.
yopparai schrieb am
Usul hat geschrieben: ?06.09.2019 20:35
yopparai hat geschrieben: ?06.09.2019 20:02Was man vielleicht versuchen könnte wäre irgendwann die Einrichtung eines IP-Netzes zu vermitteln, bis zu dem Punkt, wo es dann eben um Dateiaustausch mit verschiedenen Systemen geht. Das bekommst du aber nicht mit jedem Schüler hin, und vor allem erst ab einem gewissen Alter. Kindern kannst du glaub ich auch erstmal nicht mit Protokollen wie TCP/IP, HTTP oder SMB kommen, das ist schlicht sehr abstrakt.
Das ist nicht nur abstrakt, sondern eben auch unnötig. Warum sollte irgendwer was mit Protokollen oder der Einrichtung eines IP-Netzes anfangen wollen, wenn er nichts damit zu tun hat? Und noch viel wichtiger: Welcher Lehrer kann das unfallfrei beibringen? Gerade in Grundschulen z.B., wo Lehrer sowieso ALLES machen müssen, können sie nicht auch noch ausgebildete Techniker sein, die das alles einigermaßen vermitteln können. In höheren Schulen sieht die Sache auch nicht entscheidend besser aus.
Was ich damit sagen will: So löblich der Gedanke auch ist, daß man in der Schule keine "Quasi-Standards" vermittelt und diese damit noch weite verfestigt, so wichtig ist auch die Frage nach der Praktikabilität des gewünschten Zustands: Was brauchen Heranwachsende als Basiswissen? Was kann der Lehrkörper überhaupt realistischerweise vermitteln?
Die Antwort auf die zweite Frage ist der größere einschränkende Faktor, wie ich finde.
Also Punkt 1: Bei dem Beispiel hab ich nicht von Grundschülern geredet, sondern von der Oberstufe. Ich sag ja selbst, erst ab einem gewissen Alter. 2. Ich rede auch nicht davon, dass die zu perfekten Netzwertechnikern ausgebildet werden sollen, sondern dass sie in der Lage sind, ihr Heimnetz zu verwalten, dass sie zuhause wahrscheinlich eh schon haben. Dass sie wissen, warum so ne Firewall ne gute Idee ist und warum man die nicht einfach so abschaltet. 3. Lehrer muss man ausbilden, das ist nichts Neues. Im übrigen traue ich das den Informatiklehrern in meiner Familie...
Usul schrieb am
yopparai hat geschrieben: ?06.09.2019 20:02Was man vielleicht versuchen könnte wäre irgendwann die Einrichtung eines IP-Netzes zu vermitteln, bis zu dem Punkt, wo es dann eben um Dateiaustausch mit verschiedenen Systemen geht. Das bekommst du aber nicht mit jedem Schüler hin, und vor allem erst ab einem gewissen Alter. Kindern kannst du glaub ich auch erstmal nicht mit Protokollen wie TCP/IP, HTTP oder SMB kommen, das ist schlicht sehr abstrakt.
Das ist nicht nur abstrakt, sondern eben auch unnötig. Warum sollte irgendwer was mit Protokollen oder der Einrichtung eines IP-Netzes anfangen wollen, wenn er nichts damit zu tun hat? Und noch viel wichtiger: Welcher Lehrer kann das unfallfrei beibringen? Gerade in Grundschulen z.B., wo Lehrer sowieso ALLES machen müssen, können sie nicht auch noch ausgebildete Techniker sein, die das alles einigermaßen vermitteln können. In höheren Schulen sieht die Sache auch nicht entscheidend besser aus.
Was ich damit sagen will: So löblich der Gedanke auch ist, daß man in der Schule keine "Quasi-Standards" vermittelt und diese damit noch weite verfestigt, so wichtig ist auch die Frage nach der Praktikabilität des gewünschten Zustands: Was brauchen Heranwachsende als Basiswissen? Was kann der Lehrkörper überhaupt realistischerweise vermitteln?
Die Antwort auf die zweite Frage ist der größere einschränkende Faktor, wie ich finde.
yopparai schrieb am
Ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass man die Wissensvermittlung so neutral und herstellerunabhängig halten sollte wie möglich. Das funktioniert allerdings bei manchen Dingen nur bedingt.
Was man vielleicht versuchen könnte wäre irgendwann die Einrichtung eines IP-Netzes zu vermitteln, bis zu dem Punkt, wo es dann eben um Dateiaustausch mit verschiedenen Systemen geht. Das bekommst du aber nicht mit jedem Schüler hin, und vor allem erst ab einem gewissen Alter. Kindern kannst du glaub ich auch erstmal nicht mit Protokollen wie TCP/IP, HTTP oder SMB kommen, das ist schlicht sehr abstrakt.
Word und Excel zu lehren halte ich aber auch für unnötig. Die Konzepte sind da letztlich nicht so unterschiedlich, dass man das im einen System gelernte im anderen nicht anwenden könnte. Außer vielleicht in TeX, das ist dann was für den pickeligen Nerd in der 9b.
Mein größtes Problem mit der IT-Ausbildung meiner Kollegen war ja immer was ganz banales: Denen hat keiner beigebracht schlicht und einfach mal die verdammte Doku zu lesen. Das ist ein Punkt, den würd ich als allererstes vermitteln...
Letztlich muss man sich bei der Frage doch erstmal über folgendes einig werden: Was will ich mit der Schulausbildung denn am Ende erreichen? Was will ich aus den Schülern machen?
- mündige Bürger (v.a. Im Hinblick auf Datensicherheit)
- effiziente Arbeiter für den Arbeitsmarkt
- auf ein wissenschaftliches Studium vorbereitete Abiturienten
- Konsumenten (was man wohl hier in dem Fall des vorliegenden Artikels vorhat)
Gibt sicher noch mehr. Aber bevor das nicht klar ist, braucht man sich über die Inhalte kaum zu unterhalten.
schrieb am