Ein Schweizer Start-up-Unternehmen hat im Rahmen der digitalen CES-Messe jeweils ein VR- und ein AR-Headset mit neuartigen Lichtfeld-Displays vorgestellt - das berichtet
Roadtovr.com. Diese zwei Prototypen von CREAL bringen die junge Technik erstmals in einen (halbwegs) tragbaren Formfaktor, während vor einem Jahr noch wuchtige stationäre "Guckkästen" wie beim Augenarzt nötig waren (bis 2022 soll die Technik noch deutlich kleiner werden).
Mit Lichtfelddisplays benutzt der Spieler seine Augen erstmals wie in der realen Welt: Visiert er ein entferntes Objekt an, erscheint dieses detailreich und der Vordergrund unscharf. Schaut er danach zu einem Detail vor seiner Nase, ist dieses entsprechend scharf sichtbar. Bei derzeitigen VR-Headsets dagegen bleibt stets die komplette Welt so gut sichtbar, als sei alles gleichzeitig im Fokus.
Mixed.de erläutert den entsprechenden Vorteil, den die neue Technik mit sich bringe: Der "
Vergence-Accommodation-Konflikt" gegenwärtiger Headsets, der mit Augen- und Kopfschmerzen sowie Unwohlsein einhergehen kann, wäre gelöst.
Screenshot - Virtual Reality (VirtualReality)
Screenshot - Virtual Reality (VirtualReality)
Auch andere Firmen forschten bereits an Lösungen für dieses Problem:
Facebook präsentierte z.B. zunächst einen mechanischen und dann einen polarisierten Display-Prototyp mit mehreren Fokus-Ebenen hintereinander. Im Gegensatz dazu ermögliche CREALs Lichtfeld-Technik aber erstmals komplett stufenlose Fokusänderungen, ohne erkennbare Übergänge beim Wechsel zwischen verschiedenen Ebenen.
Vorerst sollten die Prototypen an mögliche Partner versandt werden, damit diese das Prinzip später möglichst in marktreifen Geräten einsetzen können. Ende 2020 habe das Start-up verkündet, sich sechs Millionen Euro Investitionskapital gesichert zu haben, so Mixed.de. Ein Nachteil der noch sehr jungen Technik sei bislang allerdings die relativ geringe Auflösung, die das Bild derzeit nur sehr schmal im Bildzentrum mit 30 Grad Sichtfeld darstellt. Rundherum sei derzeit noch ein zweites klassisches Display verbaut. Mixed.de erläutert:
"Im 30-Grad-Bildzentrum löst das Bild mit 1.000 mal 1.000 Bildpunkten auf und im restlichen Sichtfeld mit 1.600 mal 1.440 Bildpunkten. Das Gesamtsichtfeld beträgt 100 Grad und ist damit auf Augenhöhe mit gängigen VR-Brillen. Offen ist, wie sehr der visuelle Überganzg [sic!] zwischen den beiden Displays auffällt. Auch hier demonstriert Creal die Technik mit einem Video: Der VR-Prototyp habe Eye-Tracking verbaut, die Blickerfassung sei jedoch nicht nötig für Lichtfelddisplays. In den nächsten VR-Prototyp will Creal ein eigenes Inside-Out-Tracking und Eye-Tracking integrieren, um die Größe der VR-Brille zu reduzieren."