von Marcel Kleffmann,

Rockstar Games: Die Arbeitsbedingungen ändern und verbessern sich; bessere Planung der nächsten Projekte (GTA)

Rockstar Games (Unternehmen) von Rockstar Games
Rockstar Games (Unternehmen) von Rockstar Games - Bildquelle: Rockstar Games
Rockstar Games versucht die Arbeitsbedingungen in den eigenen Studios mit diversen Maßnahmen zu verbessern, dies berichtet der für gewöhnlich gut informierte Jason Schreier in seinem wahrscheinlich letzten, großen Artikel für Kotaku. Laut seinem Bericht hat fast ein Jahr nach der Veröffentlichung von Red Dead Redemption 2 die Rockstar-Führungskraft Jennifer Kolbe (Head of Publishing) eine E-Mail an die Mitarbeiter mit einer Liste von Initiativen zur Verbesserung der Rockstar-Arbeitskultur verschickt. Sie meinte, dass in den vergangenen Monaten schon viele Verbesserungsmaßnahmen hinter den Kulissen umgesetzt wurden, aber viele Aspekte und Veränderungen zeitintensiv wären. Rockstar Games war in den vergangenen Jahren immer wieder für die vorherrschenden Arbeitsbedingungen (viele Überstunden, Drucksituationen, Stress, Belästigung etc.) kritisiert worden (wir berichteten, mehrfach).

Jennifer Kolbe skizzierte einige Pläne für das Jahr 2020: flexible Arbeitszeiten für die Mitarbeiter in den Rockstar-Studios; Weiterbildungen für Manager und Führungskräfte; anonyme Umfragen, um Feedback von den Mitarbeitern einzuholen; regelmäßige Updates zu den zukünftigen Rockstar-Spielen und über das Unternehmen; eine generell bessere Kommunikation.

"Wir haben gezielte Schritte zur Verbesserung unseres Ansatzes bei der Entwicklung von Spielen unternommen, um die Notwendigkeit von Überstunden zu reduzieren", schrieb Kolbe laut Kotaku. "Wir sind uns bewusst, dass wir in diesem Bereich noch viel zu tun haben und wir werden weiterhin Schritte unternehmen, damit wir Spiele und DLCs genauer einschätzen und planen können, so dass sie nachhaltiger sind, uns aber die kreative Flexibilität bleibt, um weiter die (...) ehrgeizigen und komplexen Spiele zu entwickeln."

Der Bericht basiert auf Interviews mit 15 Personen, die entweder bei Rockstar arbeiten oder die Firma innerhalb des letzten Jahres verlassen haben. Aktuell wird Rockstar als ein Unternehmen beschrieben, das sich in signifikanter Weise verändert. Ein Mitarbeiter meinte, dass das Management nun darauf eingestellt sei, "das Unternehmen tatsächlich wie ein Unternehmen zu führen". "Es scheint insgesamt eine gesündere Kultur zu herrschen", sagte ein zweiter Entwickler.

Die Führungskräfte von Rockstar haben den Mitarbeitern mitgeteilt, dass sie hoffen, den Druck beim nächsten großen Projekt verringern zu können, indem sie ihre Technologie-Pipelines verbessern und ihr Spiel bzw. die Updates besser im Voraus planen. Eine Einschätzung, die von mehreren Rockstar-Mitarbeitern geteilt wird, ist, dass das Ausscheiden von Dan Houser (wir berichteten) zu weniger Neufassungen und Veränderungen/Überholungen in letzter Minute führen wird - diese Form von Last-Minute-Anpassungen hatte bei Red Dead Redemption 2 zu vielen Überstunden geführt. Rockstar hat außerdem für viele Mitarbeiter eine "flexible" Arbeitszeitplanung eingeführt.

Einen Plan, den das Management für das nächste Spiel aus der Grand-Theft-Auto-Serie aufgestellt hat, sieht so aus: Zunächst will Rockstar Games mit einer mittelgroßen Veröffentlichung beginnen (was nach Rockstars Maßstäben immer noch ein großes Spiel wäre) und dieses Grundspiel im Laufe der Zeit mit regelmäßigen Aktualisierungen und Inhaltsupdates erweitern - was schwer nach dem Ausbau des Modells von GTA Online klingt. Die regelmäßigen Erweiterungen können dazu beitragen, Stress und Crunch zu verringern.

Das nächste, große Rockstar-Projekt (GTA 6 wurde explizit nicht genannt) soll sich erst in der frühen Entwicklungsphase befinden. Einige Mitarbeiter bleiben aber skeptisch und wollen abwarten, ob sich die Crunch-Situation vor Release des Titels nicht wieder verschlimmert. Sogar nach dem Weggang einiger unbeliebter Manager gibt es in einigen Rockstar-Niederlassungen die Befürchtung, dass die seit langem verwurzelte Workaholic-Kultur wieder aufleben könnte, wenn es an der Zeit ist, ein neues Spiel rauszubringen. "Das Problem bei Red Dead Redemption 2 war nicht nur der Umfang", sagte ein ehemaliger Mitarbeiter. "Die Unternehmenskultur war sehr stark auf die Idee ausgerichtet, dass man nicht hart arbeitet, wenn man keine Überstunden macht".

Rockstar lehnte es laut Kotaku ab, ein Interview oder einen Kommentar zu dieser Geschichte abzugeben.

Quelle: Kotaku

Kommentare

KillingArts schrieb am
Trimipramin hat geschrieben: ?19.04.2020 17:41
Sir_pillepalle hat geschrieben: ?19.04.2020 16:31
Chayaen hat geschrieben: ?19.04.2020 14:48 Da es Rockstar ist bedeutet das wohl: halbes Spiel veröffentlichen und der Rest darf als DLC nachgekauft werden.
Zum Glück warte ich immer auf eine GotY.

Wie viele (Singleplayer-)DLC gibt es denn für GTA V und RDR2?
Da der SP böse fomuliert nur ein großes Tutorial für den MP ist (zumin. im Falle von GTA, RDRD muss ich den SP mal fertig spielen) passt das schon mMn mit der Aussage. Wenngleich diese DLC dann mit ingamegeld gekauft werden müssen. Was ja aber nichts daran ändert, dass der MP regelrecht zugeschissen wird mit überteuerten Inhalten, damit die Leute am Ball bleiben (bzw. grinden).
Das ist allerdings böse formuliert. Wenn nicht sogar völlig übertrieben. Der GTAV SP ist doch eine ausgewachsene Kampagne, die die meisten anderen Open World Games auf dem Markt alt aussehen lässt. Weder ist es halbfertig, noch großartig verbuggt, und auch kein Tutorial für den MP. Und das sage ich als jemand, der die GTA Spiele nicht mal besonders mag.
Hokurn schrieb am
Trimipramin hat geschrieben: ?19.04.2020 17:41
Da der SP böse fomuliert nur ein großes Tutorial für den MP ist (zumin. im Falle von GTA, RDRD muss ich den SP mal fertig spielen) passt das schon mMn mit der Aussage. Wenngleich diese DLC dann mit ingamegeld gekauft werden müssen. Was ja aber nichts daran ändert, dass der MP regelrecht zugeschissen wird mit überteuerten Inhalten, damit die Leute am Ball bleiben (bzw. grinden).
Also als ich GTA V gespielt habe war GTA Online eine leblose, unnötig komplizierte Onlinelobby. Die Modi wurden nach einiger Zeit zwar etwas kreativer, aber zum damaligen Stand kann mir niemand erzählen, dass GTAO iwie besser als GTAV war Mit seinen TDM, Rundrennen und co. Ich weiß ja nicht, ob die Online Heists iwas geworden sind, aber an die aus dem SP kam in GTA Online die ersten paar Jahre nichts dran.. Wenn man es heute neu anfängt, kann das natürlich sein. Ich spiel es nicht mehr.
CritsJumper schrieb am
Ob dies was mit Covid und Heimarbeit zu tun hat? ;D
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Sir_pillepalle hat geschrieben: ?19.04.2020 16:31
Chayaen hat geschrieben: ?19.04.2020 14:48 Da es Rockstar ist bedeutet das wohl: halbes Spiel veröffentlichen und der Rest darf als DLC nachgekauft werden.
Zum Glück warte ich immer auf eine GotY.

Wie viele (Singleplayer-)DLC gibt es denn für GTA V und RDR2?
Da der SP böse fomuliert nur ein großes Tutorial für den MP ist (zumin. im Falle von GTA, RDRD muss ich den SP mal fertig spielen) passt das schon mMn mit der Aussage. Wenngleich diese DLC dann mit ingamegeld gekauft werden müssen. Was ja aber nichts daran ändert, dass der MP regelrecht zugeschissen wird mit überteuerten Inhalten, damit die Leute am Ball bleiben (bzw. grinden).
johndoe2009951 schrieb am
Ich glaube leider gar keinen. 8O
Und halbe Spiele? RDR2 hat einen gigantischen Umfang und kam quasi bugfrei auf den Markt.
schrieb am