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Ghostwire: Tokyo – Warum jetzt der beste Zeitpunkt ist, dem Horror-Shooter eine Chance zu geben

Warum jetzt der beste Zeitpunkt ist, den Horror-Shooter zu spielen – Kolumne

© Tango Gameworks / Bethesda Softworks

Als Ghostwire: Tokyo vor einem guten Jahr erschien, schlug das neueste Werk von Tango Gameworks nur kleine Wellen, die alsbald auch schon wieder verebbten.

 

Mittelmäßige 70er-Wertungen, wohin das Auge reicht: Ähnlich viel Spielspaßpunkte gab es in unserem Test, Redakteur Matthias kritisierte vor allem die Ubisoft-artige Open World und den fehlenden Wumms bei den Geistergefechten. Falls ihr euch den Ausflug ins verfluchte Tokyo deshalb bislang gespart habt, gibt es jetzt gute Gründe, doch noch eine Reise zu buchen.

Ghostwire: Tokyo – Goodbye Exklusivität, hallo Game Pass

Zum einen steht Ghostwire: Tokyo in Kürze einer ganzen Reihe neuer potenzieller Spieler zur Verfügung: Am 12. April erscheint der Horror-Shooter nämlich endlich auch für die Xbox Series X | S. Auf dem PC hatte es sich der Titel zwar schon letztes Jahr gemütlich gemacht, doch wer auf Konsolen durch Tokyo geistern wollte, musste sich mit der PlayStation begnügen.

Endlich dürfen sich auch Xbox-Spieler durch Ghostwire: Tokyo gruseln und Game Pass-Besitzer kommen sogar ohne Extrakosten zum Zug. Quelle: Bethesda

Die einjährige Konsolen-Exklusivität ist also endlich vorüber und natürlich hat Microsoft es sich nicht nehmen lassen, Ghostwire: Tokyo zum Xbox-Release gleich in den Game Pass zu schmeißen – auch auf dem PC. Wem bislang also vor allem der Preis ein Dorn ins Auge war, kann das Spiel nun für den vergleichsweise günstigen Abo-Preis ausprobieren und durchzocken.

Ein achtbeiniges Update

Zum anderen bekommt Ghostwire: Tokyo passend zum Xbox-Launch ein kostenloses Update auf allen Plattformen verpasst, das mit zahlreichen neuen Inhalten lockt. „Der Faden der Spinne“ erweitert die Hauptgeschichte mit neuen Zwischensequenzen, Schauplätzen, Fähigkeiten und Gegnern, sodass Erstspieler eine noch umfangreichere Version erleben.

Einer der neuen Orte ist beispielsweise eine gruselige Mittelschule, die euch nicht nur mit Klausuren und Mathe-Stunden schockieren will. Dort treiben sich auch frische Feinde herum, für die ihr glücklicherweise passende neue Fähigkeiten an die Hand bekommt. Ein neuer Ausweichschritt sorgt für mehr Bewegungsfreiheit, während aufgeladene Angriffe und Konter nach erfolgreichem Block den garstigen Geistern den Garaus machen.

Eure neuen Kampffertigkeiten kommen auch im titelgebenden Roguelike-Modus „Der Faden der Spinne“ zum Einsatz, der euch aus insgesamt 120 Ebenen 30 zufällig ausgewählte vorsetzt, durch die ihr euch durchkämpfen müsst, um das Ende zu erreichen. Genre-typisch bedeutet der Tod den Verlust des Fortschritts, ein paar Upgrades sollen euch aber auch nach dem Ableben noch erhalten bleiben.

Falls ihr bislang zu viel Respekt vor den Horror-Elementen von Ghostwire: Tokyo hattet, um eine Reise zu wagen, dürfte euch die neue „Verringerte Horroreffekte“-Einstellung entgegenkommen. Die soll nämlich den Gruselfaktor des Spiels entschärfen. Schnappschuss-Experten können sich hingegen auf neue Funktionen für den Fotomodus freuen, wie man auf der offiziellen Website verkündet.

Bildhübscher Videospieltourismus

Letzteres passt vor allem für Ghostwire: Tokyo wie die Faust aufs Auge, denn auch wenn der Horror-Shooter das Rad spielerisch nicht neu erfindet, bietet er wunderschönen Videospieltourismus – nicht nur, aber vor allem für Japan-Fans. Die neonverstrahlten Gassen Tokyos sind mit viel Liebe zum Detail auf den Bildschirm gebannt und wer die Hauptstadt bereits aus anderen Spielen oder dem echten Leben kennt, wird bekannte Orte wie Shibuya-Crossing sofort wiedererkennen.

Das digitale Tokyo ist bei Nacht und mit den vielen Geistern zwar unheimlich, aber auch unheimlich bezaubernd. Quelle: Bethesda

Das hat man letztendlich auch der Current-Gen-Exklusivität zu verdanken, denn die PlayStation 4 und Xbox One hat Tango Gameworks zu Gunsten der Grafik glücklicherweise ausgelassen. Wer also Lust auf einen atmosphärischen Städtetrip hat, kann in Ghostwire: Tokyo entspannt auf Erkundungstour gehen – und bei der Gelegenheit den ein oder anderen Geist vermöbeln.

Xbox-Release, Game Pass-Verfügbarkeit und ein Update mit jeder Menge neuer Inhalte: Wer Ghostwire: Tokyo bislang noch nicht auf dem Schirm hatte oder mit dem Ausflug ins gespenstische Japan gezögert hat, für den ist jetzt wirklich der beste Zeitpunkt gekommen. Es ist übrigens nicht der einzige Game Pass-Release von Tango Gameworks dieses Jahr: Im Januar erschien überraschend der Rhythmus-Titel Hi-Fi Rush, der in unserem Test den richtigen Ton getroffen hat.

Kommentare

30 Kommentare

  1. Eine kleine Warnung für alle Kaufinteressierte an dieser Stelle:

    Microsoft und Bethesda haben vor wenigen Stunden bekannt gegeben, dass Ghostwire am PC nachträglich Denuvo DRM erhalten wird. Daher würde ich den Artikel hier gerade eher kritisch betrachten, auch wenn der Autor natürlich nichts für diesen Assmove kann.
    Wo anderswo Denuvo meist nach geraumer Zeit verschwindet, patcht man es hier einfach nach. Ich glaube langsam marschieren Microsoft und Bethesda geradewegs auf einen Abgrund zu, den sie schon zur Xbox One Zeit nur mühsam wieder verlassen haben. Allerdings wird man so eine Irrfahrt mit Sicherheit kein 2. mal überstehen. Wenn das Vertrauen irgendwann weg ist, dann ist es diesmal unwiederbringlich weg. Mark my words.

  2. Khorneblume hat geschrieben: 13.04.2023 11:49 Genau weil das von so vielen Spieler/innen gewollt ist, hat dies auch an sich keinerlei negative Auswirkungen auf die Absätze. Würde man das Füllmaterial weglassen und Spieler nach 6-7 Stunden den Abspann sehen, würden die Leute aufhören diese Spiele zum Startpreis zu kaufen. Dabei wären viele Spiele ohne ihre Streckung weitaus besser. Aber das will man ja nicht wahrhaben. :)
    Der Massenmarkt funktioniert natürlich nach anderen Regeln als die Nische. Daran hat sich nicht wirklich viel geändert, seit Videospiele Mainstream geworden sind. Und nach Sturgeons Gesetz ist eh 90% von allem Mist :)

  3. Kajetan hat geschrieben: 13.04.2023 11:09 Die Verkaufszahlen deuten hier aber keine Ermüdung an. Sicher, die durch Corona bedingte Umsatzspitze ist wieder wech, aber die Umsätze sind meines Wissens bei keinem Major unter die Prä-Covid-Schwelle gefallen. In deren Augen läuft also (fast) alles goldrichtig.
    Vielleicht kam mein Tenor falsch rüber. Ich sehe in dieser Kette ja eben auch uns Konsumenten als Teil des Problems: Viele von uns wollen es nicht anders! Die wollen ihre künstlich gestreckten Spiele, damit der Anschaffungswert gerechtfertigt bleibt. Die wollen ihre Achievements vollmachen und rennen dafür auch bereitwillig sinnlos durch die Gegend. Und gerade weil die Hersteller darum wissen - da sitzen schließlich keine Idioten, liefern sie ja genau diese Form von Content, weil sowas im Gegensatz zur aufwändigen, technischen Hülle, meist sehr wenig Mittel und Aufwand bedeutet. Es ist einfacher und günstiger Content zum Strecken der Spielzeit.
    Genau weil das von so vielen Spieler/innen gewollt ist, hat dies auch an sich keinerlei negative Auswirkungen auf die Absätze. Würde man das Füllmaterial weglassen und Spieler nach 6-7 Stunden den Abspann sehen, würden die Leute aufhören diese Spiele zum Startpreis zu kaufen. Dabei wären viele Spiele ohne ihre Streckung weitaus besser. Aber das will man ja nicht wahrhaben. :)

  4. Khorneblume hat geschrieben: 13.04.2023 10:07 Ergo befinden sich diese großen Titel in einer sehr ungesunden Spirale, wo man Spieler künstlich mit Füllmaterial zuscheißt, da man ansonsten auch mal einen Budget-Titel daraus machen müsste.
    Die Verkaufszahlen deuten hier aber keine Ermüdung an. Sicher, die durch Corona bedingte Umsatzspitze ist wieder wech, aber die Umsätze sind meines Wissens bei keinem Major unter die Prä-Covid-Schwelle gefallen. In deren Augen läuft also (fast) alles goldrichtig.

  5. USERNAME_10000195 hat geschrieben: 13.04.2023 09:24 Ja, ich weiß, aber das betrifft nicht nur das Spiel hier. Wenn ich immer gleichen Sammelkram habe und eine zugeklebte Karte mit Aufgaben, die im Grunde keinen Mehrwert bieten, dann kann man sie auch weglassen.
    Für mich ist das Argument: „Einfach der Hauptquest folgen und den Rest liegen lassen“, immer eine Art Bankrotterklärung eines Spieles. Wenn man es weglassen kann, wieso ist es dann überhaupt drin? Wieso Aufwand in etwas stecken, wenn es wie gesagt keinen spielerischen Mehrwert liefert?
    Weil sonst das Geschrei wieder groß ist, warum ein Spiel auch mal unter 10 Stunden durchspielbar ist. Dann wird in sozialen Medien oder Foren direkt jeder investierte Euro auf die Spielzeit hochgerechnet. Es ist leider eine Krankheit solcher Spiele, eben diese künstlich in die Länge zu ziehen, oder wenigstens den Spieler dazu zu animieren, auch wirklich jeden Stein umzudrehen. Aber nur deswegen kann man diese Spiele auch für 80€ verkaufen, denn für ein Netto unter 10 Stunden Spiel, würde diesen Preis wohl niemand freiwillig bezahlen.
    Ergo befinden sich diese großen Titel in einer sehr ungesunden Spirale, wo man Spieler künstlich mit Füllmaterial zuscheißt, da man ansonsten auch mal einen Budget-Titel daraus machen müsste. Aber dies verträgt sich häufig einfach nicht mit den Profiterwartungen, daher gibt es auch keine klassischen Arcade-Racer, Mini Action Titel und andere Genres mehr bei den großen Publishern. Ein echtes Ridge Racer, Daytona USA oder Sega Rally, mit der Grafik von GT oder Forza? Ein Resident Evil mit deutlich weniger Spielzeit? Forget it.

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