von Julian Dasgupta,

GDC Europe: Molyneux über Freiheit & Fable III



Auf der GDC Europe hielt Peter Molyneux einen Vortrag über Entscheidungsfreiheit in Spielen. Die Wahl würde dem Spieler das Gefühl von Kontrolle vermitteln, auch würde man sich Dinge besser einprägen. Als Spieleentwickler gehe es ihm darum, Erinnerungen zu erschaffen.

Bei Populous habe man sich zwischen dem roten und dem blauen Stamm entscheiden können, und obwohl die Entwickler dies nicht explizit vorgesehen hatten, empfanden viele Spieler dies als Entscheidung zwischen Bösem und Gutem. (Molyneux gab außerdem zu, dass das prägende Terraforming-Konzept des Spiels eigentlich eher zufällig entstand, als er ein anderes Problem lösen wollte - "Aus Inkompetenz können gute Dinge entstehen."

In Black & White habe man das Gut/Böse-Konzept zentral implementiert. Aber auch hier habe man sich aus Gründen des Umfangs einschränken müssen. So erinnert Molyneux an eine frühe Mission, in der eine Frau darum bittet, ihren verschwundenen Sohn aufzufinden. Ursprünglich habe man sich 35 mögliche Ausgänge für die Aufgabe überlegt - "32 davon böse" -, dann aber festgestellt, dass man diese unmöglich für jede Entscheidung im Spiel machen könne.





Das Spiel sei auch ein Spiegel kultureller Unterschiede gewesen. 90 Prozent der US-Spieler hätten sich nicht dazu durchringen können, sinister zu agieren, weil sie ihre moralischen Vorstellung auch in der Fantasiewelt nicht ablegen konnten oder wollten. In Japan seien es nur 60 Prozent gewesen.

Generell müssten Gamedesigner immer die Signifikanz einer Entscheidung vermitteln - der Spieler muss die Konsequenzen einigermaßen antizipieren können. Das habe man beispielsweise bei einer frühen Mission in Fable II missachten. Statt komplett separate Storyäste aufzubauen basierend auch dem Verhalten des Spielers, müsse man die verschiedenen Ausgänge verweben.

Die Präsentation stand natürlich auch im Zeichen der Ankündigung von Fable III. In Fable sei der Spieler einer von vielen Helden gewesen. In  Fable II sei man der einzige Held gewesen, der später die anderen Helden zusammenbringt. In Fable III gehe es vollständig um Macht. In der ersten Hälfte des Spiels führe man eine Revolution an, um den aktuellen König Albions zu stürzen. (Darauf hatte sich auch Lionheads Teaser vor der gamescom bezogen.) In der zweiten Hälfte herrsche man dann als König oder Königen und präge so nicht nur Regionen, sondern ein ganzes Reich.





Das Judgement-System sei eine der zentralen Neuerungen. So werde man als König mit allerlei Fällen konfrontiert, in denen man richten muss. Wichtig sei hier: Der Spieler könne seiner Entscheidung jederzeit treffen. Man könne Probleme ignorieren, spontan richten, vielleicht aber auch versuchen, sich alle relevanten Hintergrundinformatione zu besorgen und die Betroffenen anzuhören.

Man sagt, der dritte Teil sei immer der schwierigste, unkt Molyneux. Auch sei es schwer in technologischer Hinsicht zu überraschen, da das Spiel auf der gleichen Plattform erscheint wie der Vorgänger. Deswegen müsse man mutig genug sein, die Spielmechanik und das bisher gelegte Fundament zu hinterfragen. Man müsse in Sachen Story und Drama Risiken wagen.





Kommentare

Ponte schrieb am
Dan Chox hat geschrieben:@Arkune/Ponte
Ich weiß nicht, ob wir diese Diskussion schon hatten, aber: Was ich noch mehr als Molyneux nicht leiden kann, ist unreflektierte Bigotterie. Wie oft und wo wart ihr schon in den USA? Auf den einen oder anderen mag das Bild vom idiotischen Redneck-Amerikaner zwar passen (ansonsten würden sie sich jawohl nicht alle die Xbox kaufen, hah!), allerdings gibt es die mit ein wenig Nachdenken hier genauso - und auch genauso schlimm. Man betrachte nur einige unserer Konservativen oder Leute auf der Straße.
Nun aber bitte Nachdenken: Glaubt ihr ernsthaft, auch nur ein Politiker hätte Fable II gespielt und danach an der Umfrage nach Moralvorstellungen teilgenommen? Tut mir Leid, aber die Vorstellung ist lächerlich. Genauso das Auschlussdenken, "sie" würden Folter einführen, "sie" würden rechtsfreie Zonen schaffen etc. - ich merke hier nurmal die "deutsche" Diskussion an, ob man Flugzeuge abschiessen solle, Informationen mit Amerikanischen Geheimdiensten austauschen solle oder Staatsbürger Kurnaz vielleicht befreien solle.
Aber in einem stimme ich dir zu, Arkune: Ich kann den alten Heuchler Molyneux auch absolut nicht leiden!
Das sollte jetzt nicht allzu allgemein klingen, selbstverständlich weiß ich, das nicht alle Amerikaner so denken und handeln. Ich sehe dieses Problem der schwarz/weiss malerei ja auch bei uns.
Ich glaube auch nicht, das irgendwelche politischen Einflüsse die Moralfrage klären, aber Moral liegt eben im Auge des Betrachters.
Beispiel: Ein leidendes Tier ohne Überlebenschance liegt am Straßenrand. Was tust du?
1. Weitergehen und das Tier ehlendig sterben lassen oder
2. Es töten und somit von seinem Leid befreien
Welches handeln ist jetzt hier richtig? Mache ich mich zum Mörder?
Stelle ich diese Frage in 2 verschiedenen Kulturkreisen, bekomme ich selbstverständlich 2 komplett andere ansichten.
Da ich die christlichen Werte unserer Nation, und auch der Amerikaner kenne, weiß ich das Mord eine Sünde darstellt und somit nicht...
Arkune schrieb am
Na ja ein Monat ist besser als gar nicht oder?
Auch wenn du die Frage stellst weißt du natürlich wie das funktioniert und das diese Ergebnisse in der Regel sehr zutreffend sind. Also lassen wir das. Ich war/bin sicher nicht fair aber das wollte ich ja auch nicht sein.
Freuen wir uns auf Molyneux neuestes Hirngespenst das so oder so in den nächsten Monaten von der Realität eingeholt und erschlagen wird.
Dan Chox schrieb am
@Xeral
Eben, er redet viel. Und darin liegt mein Problem mit ihm. Auch ich hatte schon toll scheinende Ideen - hielt es allerdings trotzdem nicht für nötig, sie pompös der Welt mitzuteilen. Besonders nicht dann, wenn sie am Ende nicht so "innovativ" und "bahnbrechend" sind wie angekündigt. Eben das macht der gute Peter - immer und immer wieder.
@Arkune
Einen Monat? ;)
Mich würde mal interessieren, wie man eine auch nur halbwegs repräsentative Umfrage von ein- bis zweihundertmillionen Menschen durchführen will.
Arkune schrieb am
Einen Monat.
Politiker schön und gut? wie erklärst du mir das einer Umfrage zu folge die Mehrheit der mündigen US-Staatsbürger Guantanamo behalten wollen? ? Einer der Gründe warum ein gewisser Obama ernsthafte Probleme hat es zu schließen. Ist nicht so als wären es nur die Politiker, so ganz unschuldig sind die Staatsbürger nicht?
Die Janusköpfigkeit der Herren von Übersee steht in einigen Dingen nicht unbedingt so zur Debatte?
Für das Individuum mag dein Einspruch natürlich gelten aber für die Masse nicht unbedingt.
Gibt genügend Gründe Molyneux nicht zu mögen. Der größte Grund mag sein das er zu viel redet und zu wenig abliefert.
Exedus schrieb am
Dan Chox hat geschrieben:@Arkune/Ponte
Ich weiß nicht, ob wir diese Diskussion schon hatten, aber: Was ich noch mehr als Molyneux nicht leiden kann, ist unreflektierte Bigotterie. Wie oft und wo wart ihr schon in den USA? Auf den einen oder anderen mag das Bild vom idiotischen Redneck-Amerikaner zwar passen (ansonsten würden sie sich jawohl nicht alle die Xbox kaufen, hah!), allerdings gibt es die mit ein wenig Nachdenken hier genauso - und auch genauso schlimm. Man betrachte nur einige unserer Konservativen oder Leute auf der Straße.
Nun aber bitte Nachdenken: Glaubt ihr ernsthaft, auch nur ein Politiker hätte Fable II gespielt und danach an der Umfrage nach Moralvorstellungen teilgenommen? Tut mir Leid, aber die Vorstellung ist lächerlich. Genauso das Auschlussdenken, "sie" würden Folter einführen, "sie" würden rechtsfreie Zonen schaffen etc. - ich merke hier nurmal die "deutsche" Diskussion an, ob man Flugzeuge abschiessen solle, Informationen mit Amerikanischen Geheimdiensten austauschen solle oder Staatsbürger Kurnaz vielleicht befreien solle.
Aber in einem stimme ich dir zu, Arkune: Ich kann den alten Heuchler Molyneux auch absolut nicht leiden!
Und warum ? hat der dich Irgendwie beleidigt oder anderer weise persönlich angegriffen? Nein? kennst du ihn überhaubt?
Wie kann man also jemanden nicht mögen wenn man ihn eigentlich doch gar nicht kennt?
Er erzählt viel aber was er erzählt ist einfach nur geil und lässt sich leider so nicht in spielen umsetzten aber warum sollte ich ihn denn deswegen nicht leiden können ?
schrieb am