von Julian Dasgupta,

Interplay: Knapp bei Kasse

Interplay (Unternehmen) von
Interplay (Unternehmen) von
Interplay war in den vergangenen Jahren schon öfter abgeschrieben worden, konnte aber immer den Abgrund der Insolvenz entlang balancieren. 2007 trat der Publisher dann bekanntermaßen die Markenrechte an Fallout an Bethesda ab. Man sicherte sich aber die Option, ein auf der Reihe basierendes MMORPG produzieren zu können - welches jetzt im Mittelpunkt eines Rechtsstreits mit Bethesda steht. Der Neueigentümer besteht darauf, dass Interplay nicht die vereinbarten Bedingungen für die MMO-Lizenz eingehalten hat. Interplay wiederum widerspricht, wirft seinerseits Bethesda Vertragsbruch vor und sagt: Damit wäre auch das Abkommen über den Verkauf der Marke hinfällig.

Wie Develop jetzt anmerkt, sieht es derzeit mal wieder etwas düster aus bei Interplay. Laut eines Berichts der Firma an die Börsenaufsicht gebe es da "substanzielle Zweifel an unseren Fähigkeiten, das Geschäft in seiner derzeitigen Form weiterzuführen." Das Bargeldguthaben habe am Ende des Jahres (2010) 3000 Dollar betragen bei einem Betriebskapitaldefizit von 2,877 Mio. Dollar. Das Minus in der Bilanz betrug im vergangenen Jahr knapp eine Mio. Dollar. Bisher habe es keine Vereinbarungen über neue Kredite gegeben, was die finanziellen Möglichkeiten des Herstellers deutlich einschränke. Momentan gebe es auch keinen Finanzchef (CFO) in der Firma - Geschäftsführer Hervé Caen habe jenen Posten als Interrimslösung übernommen.

Sollte man es nicht schaffen, zusätzliche Geldquellen anzuzapfen, so werde man Schwierigkeiten dabei haben, die aktuellen finanziellen Verpflichtungen zu bedienen. Auch schuldet Interplay dem Finanzamt noch über 410.000 Dollar an Lohnsteuern, Strafgebühren und Zinsen für die ausstehenden Zahlungen. Man sei dabei, mit jenen Parteien über einen Zahlungsplan zu verhandeln. Aufgrund des finanziellen Engpasses habe man auch die Zusammenarbeit mit externen Entwicklern umgestellt. Statt die Produktion im Voraus zu finanzieren, sei man auf ein Modell umgestiegen, welches den Studios eine direkte prozentuale Beteiligung zusichert, sobald ein Spiel veröffentlicht wird. Derzeit in der Mache befänden sich auf Marken wie Battlechess, Dark Alliance, Clayfighter, Descent, Earthworm Jim, MDK 2 und Stonekeep basierende Spiele, die auf Plattformen wie iOS-Systemen, WiiWare, DSiWare, XBLA und PC erscheinen sollen.


Kommentare

tr16un schrieb am
Kajetan hat geschrieben:Cool, in der Theorie bin ich deutlich reicher als Interplay bez. seines Barvermögens. Wer hätte das jemals gedacht ... in der Praxis WÄRE ich aber gerne reicher als Interplay bez. seines Barvermögens. Fuck!!!
super und wayne juckt es ? :roll:
Sir Richfield schrieb am
Reihenweise werden Entwicklerstudios zugemacht und die Leute, die Videospiele machen, auf die Straße gesetzt, aber Publisher wollen einfach nicht in Würde sterben...
Diese Aussage steht in keinem Zusammenhang zu meiner persönlichen Erfahrung mit Interplay (Auch, weil mir der Publisher eines Spieles generell egal ist, es sei denn, er quatscht den Entwicklern zu sehr rein...) sondern ist sehr allgemein gemeint.
hax85 schrieb am
Spiele heute immer noch das DOS-Game M.A.X. Mechanized Assault & eXploration.
Davon eine HD Version wär der Knaller und würde sich sicherlich gut verkaufen :D
$tranger schrieb am
Oh ja, Stonekeep war super. Ich erinnere mich immernoch an die "nutzlosen" Steine und den Steinwerfer hinterher.
Da bekam "Stonekeep" ne ganz neue Bedeutung :ugly:
Vejieta schrieb am
Eirulan hat geschrieben:Ein neues Stonekeep wäre durchaus interessant... 8)
dachte auch gerade: "neues stonekeep? geil."
was kann ich mich noch an die scheiß kanalisation mit den schlangen erinnern bis ich dahintergekommen bin das man einfach zu den schaltern durchrennen kann. nach betätigung sind alle viecher tot und man kann looten :lol:
schrieb am