von Marcel Kleffmann,

Gerüchte: "Toxischer Managementstil" von Michel Ancel und die Entwicklungshölle bei Beyond Good & Evil 2

Ubisoft (Unternehmen) von Ubisoft
Ubisoft (Unternehmen) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft
Michel Ancel (Rayman-Schöpfer und Game Director von Beyond Good & Evil 2) hat vor einigen Tagen seinen Abgang bei Ubisoft verkündet, um sich stärker für den Natur- und Tierschutz zu engagieren (wir berichteten). Einem Bericht der französischen Zeitung Libération via Kotaku ist allerdings zu entnehmen, dass sein Verhalten als Führungskraft bei Ubisoft wohl "toxisch" war und deswegen eine Untersuchung eingeleitet wurde.

Ancel soll in dem Interview mit der Zeitung bestätigt haben, dass gerade eine Untersuchung stattfinden würde, in der es um seinen "toxischen Managementstil" bei der laufenden Entwicklung von Beyond Good & Evil 2 gehen würde. Ubisoft bestätigte diese Angelegenheit in einer Erklärung gegenüber Kotaku. Die unternehmensinterne Untersuchung würde aber noch andauern, weswegen keine Ergebnisse bekannt gegeben werden können.

Der Libération-Bericht dreht sich um die "Entwicklungshölle" (Development Hell), in der sich Beyond Good & Evil 2 seit sieben Jahren befinden soll. Mehrere Ubisoft-Mitarbeiter beschuldigen Ancel, dass die Zusammenarbeit mit ihm so schwer sei, dass andere Manager hinzugezogen wurden, um die Anzahl der Personen zu begrenzen, die mit ihm interagieren mussten. Auch das generelle Management des Projekts und (angeblich) ständige Änderungen des Umfangs sowie notwendige Überarbeitungen sorgten laut Bericht für ein ungewöhnlich großes Maß an Erschöpfung, Depressionen und Burnouts bei den Mitarbeitern. Ein Ubisoft-Mitarbeiter erklärte, dass er von Ancel gelobt und als Genie bezeichnet wurde, bevor er kurze Zeit später in einem Meeting übel beschimpft und als unfähig tituliert wurde.

Bei Libération sagte Ancel, dass er sich nicht bewusst sei, dass die Mitarbeiter so empfinden würden und er schien lediglich anzuerkennen, dass die allgemeinen Schwierigkeiten, die mit einem ehrgeizigen Spiel mit großem Budget verbunden sind, auch ihren Tribut bei Ubisoft Montpellier gefordert hätten. Ancel sagte, dass "das Leid von beiden Seiten kommen würde".

Der ehemalige Game Director von BG&E 2 führte weiter aus, dass er Anfang August direkt von Ubisoft-CEO Yves Guillemot über die Untersuchung seines Verhaltens im Unternehmen informiert worden sei - etwa ein Monat, nachdem Ubisoft auf weit verbreitete Berichte über sexuelle Belästigung, Fehlverhalten und missbräuchliches Verhalten bestimmter Mitarbeiter des Unternehmens reagiert hatte und externe Firmen zur Untersuchung der Vorwürfe angeworben wurden.

In seinem Interview versuchte Ancel aber klarzustellen, dass er sich aus freien Stücken von Ubisoft verabschiedet hätte und nur bedauern würde, dass er Beyond Good & Evil 2 nicht früher abschließen konnte.

Michel Ancel reagierte mittlerweile auf den Libération-Bericht und sprach auf Instagram von "Fake News".
Quelle: Kotaku, Libération

Kommentare

Easy Lee schrieb am
Khorneblume hat geschrieben: ?29.09.2020 09:47
HubertKah hat geschrieben: ?29.09.2020 08:19 Hm so ein Verhalten und dann Tierschutz? Passt irgendwie.
Hab gehört das Hitler Vegetarier war.
Spoiler
Show
War er natürlich nicht. Aber man muss ja auch nicht jemand der sich falsch verhalten hat, grundsätzlich absprechen ein "guter" Mensch zu sein. Und ich hatte mal einen Chef der konnte mit Menschen gar nicht. Seine Tiere hat er hingegen behandelt wie Könige. Ja, sowas soll es geben.
Aberr Fleisch! Das brrraucht där Soldat doch um staaarrk zu bleiben! :Kratz:
Ach, VegetARIER nennt man die?! Interrresant... ! :idea:
MrLetiso schrieb am
Tl0v-Kaba hat geschrieben: ?28.09.2020 21:48
MrLetiso hat geschrieben: ?27.09.2020 23:47 Schon die Nutzung des Begriffes "Fake News" reicht aus :Blauesauge:
Ja, schlimm. :( Denn so etwas gibt es ja eigentlich gar nicht. Wer so etwas sagt, ist gemein und entehrt sich selbst.
Nö, diesen Begriff ordne ich nur genau in eine Reihe mit "Killerspiele" und "SJW", bzw. all der anderen undifferenzierten Wortneuschöpfungen ein. Für mich erübrigt sich dann jegliche Diskussion.
CritsJumper schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?29.09.2020 09:39 Das hat mit dem Medium nix zu tun, dass seid ihr alleine gewesen :)
Gerade wenn man sich nur schriftlich ausdrücken kann, kommt es verstärkt zu Mißverständnissen, weil viele Leute exakt so schreiben, wie sie sprechen. Aber weil all die Gesten und die Gesichtsmimik fehlt, kann man das Geschriebene leicht in den falschen Hals bekommen. Um Mißverständnisse zu vermeiden und das damit einhergehende Aufschaukeln der Emotionen (was hat der depp hier geschrieben? na warte ...) sollte man sich schriftlich möglichst genau ausdrücken, auch wenn das manchmal zu kleinen Textwänden führt, doch anders geht es nicht. Die wegfallende Information der Gesten und Mimik muss durch mehr Worte ersetzt werden.
Naja eben nicht. Es zielt genau darauf ab. Auch um die unterschiedlichen Eigenschaften welche die Form des Trägermediums beeinflusst. Wie unterschiedlich eine Botschaft oder die Qualität der Informationsübertragung ist, aber auch der gewisse Twist einer Beeinflussung, abläuft.
Es ist eben nicht egal ob du eine bestimmte Information über App, Webseite, Bildschirm, Ebook, Buch, Streaming, Zeitung, Radio, Fernsehen, oder von einer Pantomimen-Künstlergruppe, einem Boten per Pferd, per "Stiller Post" von Schülern einer Klasse oder eben in direkter Kommunikation, per Skype oder Zeitverzögerung mit 30 Minuten Latenz zum Rande des Universums schicken musst. Tipp: McLuhan. Das sollte eigentlich jedem klar sein, ist es ober sehr oft nicht weil wir uns schon so sehr an diese Inhalte gewöhnt haben. Ist doch so ähnlich wie die Anpassung von Musik an Streaming... weil sich damit teilweise die Hörgewohnheiten veränderten.
cM0 schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?29.09.2020 11:50 So viele bietet 4p da nicht an :P
Wollte ja nur zeigen, dass es auch mit Emojis geht. ¯\_(?)_/¯
Doch, wenn du den Emojis Button benutzt und nicht die alten Smilies. Der ist auch nicht perfekt, aber passender: :thinking:
Sorry für OT
EintopfLeiter schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?29.09.2020 11:43 Oder wir machen es wie HK-47 und schreiben vor jeden Satz, mit welcher Emotion er versehen wird.
[vorwurfsvoll] Bist du nicht in der Schule?
oder
[interessiert] Bist du nicht in der Schule?
Edit: Dieses Beispiel ließe sich übrigens gut mit Emojis lösen:
Bist du nicht in der Schule? :evil: VS. Bist du nicht in der Schule? 8O

[erheitert] Danke für den Vorschlag.
[nachdenklich] Das würde sicherlich viele Missverständnisse aus dem Weg räumen und geschriebene Kommunikation auf ein neues Level heben, da auch viel individueller einsetzbar als Emojis, auch wenn es immer noch keine Feinheiten ersetzten würde, welche im Gegenüber spürbar sind.
[ermahnend] Genug Off-topic, zumindest von meiner Seite.
VG
schrieb am