von Marc Schmidt (freier Redakteur),

Microsoft: Wird einer Gewerkschaftsbildung bei Activision Blizzard nicht im Weg stehen

Microsoft (Unternehmen) von Microsoft
Microsoft (Unternehmen) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Wie die Washington Post (via IGN) meldet, hat Microsoft hat als Reaktion auf einen Brief bekanntgegeben, dass man einer Gewerkschaftsbildung bei Activision Blizzard nicht im Weg stehen werde. Im Januar haben mehrere Mitglieder der Qualitätskontrolle von Raven Software, die erste Gewerkschaft eines großen nordamerikanischen Entwicklungs-Studios gegründet. Die Game Workers Alliance entstand als Folge von mehreren Streikwellen bei Activision Blizzard, die wiederum eine Reaktion auf die miserablen Arbeitsbedingungen und publik gewordenen Fälle sexueller Belästigung darstellt. Eine überwältigende Mehrheit der Mitarbeiter hat die Gewerkschaft in einer Abstimmung angenommen. Somit kann sie offiziell vom US National Labor Relations Board anerkannt werden, unabhängig davon, ob die Führungsetage bei Activision Blizzard zustimmt oder nicht. Natürlich hat die Gewerkschaft dennoch um den Segen ihres Arbeitsgebers gebeten, diesen habe sie jedoch noch nicht erhalten.

Die Game Workers Alliance entstand im Januar 2022, also im selben Monat, in dem Microsoft ankündigte, Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar kaufen zu wollen. Dieser Deal wird aktuell noch vom amerikanischen Kartellamt FTC untersucht. Wie es weiter heißt, haben sich diese Woche 15 Mitarbeiter von Raven Software in einem Brief an den Microsoft CEO Satya Nadella gewandt und ihn gebeten, Activision Blizzard dazu zu bewegen, der Gewerkschaftsbildung zuzustimmen. Der Brief spricht ebenfalls über den Versuch der Anwälte von Blizzard,  Stimmung gegen die Gewerkschaftsbildung mit einer Powerpoint-Präsentation auf ihrer Website zu machen. "Ich hoffe, Sie stimmen zu, dass dieser erniedrigende und beleidigende Ansatz mit seinen Mitarbeitern zu kommunizieren, die versuchen, ihre Arbeitsatmosphäre zu verbessern, nicht toleriert werden sollte“, schreiben die 15 Angestellten. Die Kanzlei selbst antwortete auf diesen Vorwurf und behauptete, dass die Präsentation aus dem Jahr 2013 stamme und versicherte, dass sie keinesfalls die Ansicht der Firma auf die Rechte von Angestellten reflektiere.

Die Antwort des Managements von Microsoft ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten. So versicherte Lisa Tanzi, Corporate Vice President bei Microsoft, dass die Firma "nicht im Weg stehen wird", wenn Activision Blizzards Führungsetage die Gewerkschaft anerkennt. "Microsoft respektiert das Recht der Activision-Blizzard-Angestellten, zu entscheiden, dass sie lieber von einer Gewerkschaft repräsentiert werden wollen und wir werden das anerkennen“, so Tanzi.
Quelle: Washington Post

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am