von Julian Dasgupta,

GDC 2014 Oculus Rift: Neues DevKit mit OLED-Panel und anderen Verbesserungen

Oculus Rift (Hardware) von Facebook
Oculus Rift (Hardware) von Facebook - Bildquelle: Facebook
Pünktlich zur Game Developers Conference 2014 hat OculusVR nicht nur einen kleinen Seitenhieb von John Carmack in Sonys Richtung parat: Die VR-Spezialisten kündigen auch ein neues DevKit ihres Rift an. Dieser Schritt war erwartet worden, nachdem die Produktion des ersten DevKits auslief, da einige der darin verbauten Komponenten nicht mehr gefertigt werden. "DK1" war immerhin über 60.000 Mal verkauft worden.

Letztes aktuelles Video: Oculus Rift DevKit 2


"DK2" soll 350 Dollar kosten und mit zahlreichen Verbesserungen aufwarten. Die - Wortspiel voraus - augenscheinlichste davon: Statt des alten 720p-LCDs wartet das neue DevKit mit einem 1080p-OLED-Panel auf - damit war nach Crystal Cove zu rechnen. Pro Auge werden jetzt also 960x1080p geboten. Endlich könne man mehr als 60 Bilder pro Sekunde bieten - vorher sei man durch das Display des ersten DevKits eingeschränkt gewesen.

Palmer Luckey & Co. reden dabei von einem Low-Persistance-Display, das deutlich kürzere Reaktionszeiten hat. Der Bildschirm wird nach jedem dargestellten Frame kurz dunkel, bevor der nächste Frame kommt. Dadurch eleminiere man bei entsprechend hohen Bildraten unerwünschte Bewegungsunschärfe und Judder-Effekte. Zusammen mit der deutlich verbesserten Sensorik und latenz-optimierter Video-Pipeline soll DK2 viel verträglicher sein für jene Leute, denen bei den vorherigen Versionen wegen der Simulationskrankheit noch übel wurde.

Eine weitere Verbesserung war ebenfalls mit Crystal Cove schon vorgestellt worden: Mit einer externen Kamera wird über Markierungen auf dem Headset dessen Position im Raum erfasst, so dass z.B. auch Neigungsbewegungen nach vorne berücksichtigt werden können. Im Video bedankt sich John Carmack außerdem explizit bei Valve für die dort geleistete Arbeit. Beide Unternehmen hatten zuletzt bei VR-Headsets kooperiert und Know-how ausgetauscht.

Der bisher separat angebotene Latenz-Tester ist direkt im DK2 verbaut. Die Hardware-Empfehlung für Entwickler lautet: Ein PC mit Windows 7 oder neuer, der aktuelle 3D-Spiele in 1080p mit 75 oder mehr Bildern pro Sekunde berechnen kann.

Das neue DevKit kann hier vorbestellt werden. Die ersten Geräte sollen ab Juli ausgeliefert werden.

Zum Vergleich: Sonys Project Morpheus wird ebenfalls ein 1080p-Display bieten - derzeitigen Angaben zufolge handelt es sich dabei aber um ein LCD. Ähnlich wie bei Rift wird die Position der Brille über eine Kamera erfasst - im Falle von Morpheus natürlich die Eye-Kam. In beiden Headsets fragen die Sensoren den aktuell Status 1000 Mal pro Sekunde ab.

OculusVR arbeitet weiterhin an Verbesserungen in allen Bereichen von der allgemeinen Ergonomie bis hin zur Fertigung. Dabei heißt es: Mit der finalen Version mache man vielleicht nochmal den Qualitätssprung gegenüber DK2, den DK2 gegenüber DK1 gemacht hat. Die Endkunden-Fassung werde auch kleiner/leichter sein als die aktuelle Version.





Kommentare

DonDonat schrieb am
Ich bin ja mal gespannt wie lange es noch bis zur "Consumer-Version" dauern wird.
Wenn sie erst mitte nächsten Jahres oder so kommen sollte, werde ich vielleicht schon mal das DK2 bestellen :D
Nur der Vergleich von Morpheus mit Oculus hier ist etwas untreffend, wenn man sich überlegt dass Morpheus eine kanz andere Zielgruppe hat als Oculus.
Und woran ihr hier auch nicht denkt ist dass das Gerät von Sony allein schon wegen der Hardware der PS4 gar nicht so leistungsstark sein kann wie die Oculus, da macht wahrscheinlich schon der etwas kleinere Sichtbereich einen relativ großen Unterschied...
Zusätzlich kann man annehmen dass Morpheus ein ganzes Stück unter dem Preis von Oculus bleiben wird, allein schon weil die PS4 als solche ja auch gar nicht so teuer ist wie ein "guter" PC, da wird Sony sicher probieren im bereich von 200 bis max. 300? zu bleiben.
PS: Auch wenn ich weder Oculus noch Morpheus Fan bin, das Design des Sony Gerätes ist aber sehr gut gelungen ;)
Froschquark schrieb am
Captain Obvious hat geschrieben:
Batistuta hat geschrieben:Sony ist schon eine raffinierte kleine Sau, daß sie ihre VR-Brille genau einen Tag vor der neuen Oculus Rift Version präsentieren. Da beide dieselben Speccs haben, nimmt das dem Nachzügler natürlich ziemlich den Wind aus den Segeln :mrgreen:
Naja das Sony Devkit hat LCD-Bildschirm und das Oculus Devkit OLED. Das dürfte in Sachen nachleuchten schon einen Unterschied machen.
Vorallem bei OLED Displays ist Schwarz auch wirklich Schwarz, da leuchtet gar nichts.
myheroisalex schrieb am
popcorn hat geschrieben:Nicht zu vergessen das Sony Headset ein 20Grad kleineres FOV hat als die Oculus Rift und somit ein ordentlicher Taucherbrilleneffekt auftreten sollte, also man sieht stärker die Seitenränder.
Das ist für mich definitiv auch ein Argument.
Ich freu mich schon total darauf mit der Oculus Version für den Endkunden zu zocken, insbesondere die kommenden SpaceSims. 350 Euros wäre mir das auf jedenfall wert. Ich hoffe die kommt dann auch 'zügig' nach der Developer Version nach, wenn die erst im Juli geliefert wird.
darksim schrieb am
popcorn hat geschrieben:Nicht zu vergessen das Sony Headset ein 20Grad kleineres FOV hat als die Oculus Rift und somit ein ordentlicher Taucherbrilleneffekt auftreten sollte, also man sieht stärker die Seitenränder.

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This
Und es dürften mit Sicherheit noch andere Dinge hinzu kommen, was die Sony Brille eher mäßig dastehen lassen dürfte.
Sony hatte doch vor einigen Jahren schon so eine seltsame Kinofilm 3D Brille vorgestellt, wenn ich mich nicht täusche. Das war aufgrund des schlechten FOV auch ne mittlere Katastrophe.
Sony war noch nie wirklich gut darin, vor allen anderen ausgereifte Hardware auf den Markt zu bringen. Warum sollte es dieses mal anders ein?
Sid6581 hat geschrieben:Geil, nach den Konsolen-Fanboys kommen jetzt die VR-Fanboys aus den Löchern gekrochen.
*gähn*
Ein bisschen diskutieren, ein paar Argumente, und schon ist man ein Fanboy...
unknown_18 schrieb am
Nun, was ist der große Unterschied zwischen Konsolen und PC Spielern? PC Spieler legen generell mehr Geld auf den Tisch, sprich Sonys VR Lösung für die PS4 muss deutlich günstiger sein, damit sie sich oft genug verkauft und da spricht schon mal die nur 90 FOV, das nur LCD und sicherlich auch noch das ein oder andere. Wobei natürlich auch Sonys Teil eventuell noch nicht endgültig ist und auch bei der sich noch was an den Daten ändern könnte, kommt ganz drauf an wann Sony damit auf den Markt will, aber ich denke vorher wollen sie für genug Spiele sorgen, so wie auch Oculus das will.
Mich hätte aber auch mal eine Aussage interessiert wann man den nun mit der Consumer Version rechnen kann, mir würde schon ein "noch dieses Jahr" reichen um dann auf diese Version zu warten. Ansonsten werde ich mir das DevKit 2 holen.
schrieb am