von Marcel Kleffmann,

Football Manager 2013: Arbeitsplätze durch Kopierschutz

Football Manager 2013 (Sport) von Sega
Football Manager 2013 (Sport) von Sega - Bildquelle: Sega
17 oder 18 Mitarbeiter konnten für die Football Manager 2013-Entwicklung neu eingestellt werden, weil der Kopierschutz des Vorgängers dafür gesorgt hat, dass das Spiel knapp zwei Wochen lang nicht geknackt und illegal verbreitet wurde - dies sagte Sports Interactives Studiochef, Miles Jacobson, in einem Interview bei MCV UK. Seiner Ansicht nach wäre es ohne diese neuen Angestellten nicht möglich, die über 900 neuen Funktionen einzubauen.

Miles Jacobson erklärt: "Die Maßnahmen, die wir letztes Jahr ergriffen haben, sorgten dafür, dass das Spiel zwei Wochen lang nicht geknackt wurde. (...) Und die zusätzlichen Verkäufe in dieser Zeitspanne haben es ermöglicht, dass wir neue Leute einstellen konnten. Das neue Spiel hat ebenfalls ein neues Kopierschutzsystem, das sogar in der Beta-Phase nicht geknackt wurde. Wenn wir es noch einige weitere Wochen durchhalten können, wäre es ein Erfolg im Verkauf und für uns selbst. Und letztendlich auch für die Spieler, denn wenn wir es in diesem Jahr noch etwas besser machen als im Jahr zuvor, dann können wir wieder mehr Geld in das Studio investieren, mehr Leute einstellen und neue Features entwickeln."

Miles Jacobson geht derweil davon aus, dass sich kein Football Manager so gut verkaufen wird, wie die Version aus diesem Jahr.
Quelle: MCV UK

Kommentare

Oldholo schrieb am
leifman hat geschrieben:dubios, oder?
Das Papier, ja.
Der Untersuchungszeitraum ist klein, die Zusammenhänge nicht klar, die Annahmen gewagt.
Und dann steht da noch:
Box office revenues of movies shown on the average number of screens and below were affected negatively, but the total effect is not statistically significant. For blockbusters (shown on more than 500 screens) the sign is positive (and significant, depending on the specification).
Selbst wenn wir die Untersuchung so für bare Münze nehmen, ist das noch ein zweischneidiges Schwert.
Was mich aber vor Allem irritiert:
Die "typische" Warez-Film-Plattform hat stets Mirrors für alle Filme im Repertoire, und Ausfälle werden schnell durch andere Seiten ausgeglichen. Megaupload/Megavideo selbst hatte gar keine Suchfunktion (und selbst wenn, sind Dateinamen eher selten das, was drin ist), die meisten Nutzer dürften also kaum Auswirkungen davon gespürt haben.
Wenn eine Studie bzw. eine Untersuchung zu einem konterintuitiven Schluss kommt, überlegt man i.d.R., wie es dazu kommt und versucht es zu erklären, aber das will mir gerade in diesem Fall überhaupt nicht einleuchten. Und das gibt mir Grund, zu zweifeln.
Hypn0s schrieb am
leifman hat geschrieben:http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm? ... id=2176246
nach schließung von megaupload, wohl belegbar, dass sich die einnahmen für die filmindustrie wohl verringert haben, dubios, oder?
greetingz
ja ganz dubios, wo doch schließlich jedes Jahr genau die gleichen Filme anlaufen! Und Megaupload war schließlich der einzige Uploader, seit der Schließung ist es ja gar nicht mehr möglich sich Filme herunterzuladen. Und die Filmindustrie kann man 1:1 mit der Gamesindustrie vergleichen.
Was hat diese "Studie" (3 Seiten PDF, lol) mit dem Thema zu tun?
Kajetan schrieb am
leifman hat geschrieben:http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm? ... id=2176246
nach schließung von megaupload, wohl belegbar, dass sich die einnahmen für die filmindustrie wohl verringert haben, dubios, oder?
Nicht ganz ... es werden hier nur Indizien aufgezeigt, es fehlt aber noch der letzte finale kausale Beleg, der noch erforscht werden muss. Sagen die Autoren der Studie auch selber so. Aber es deutet sich erneut an, selbst wenn sich der Beweis für die Behauptung, dass sich Kopien positiv auf den Umsatz auswirken nicht finden lässt, der allgemeine Einfluss von Kopien auf den Umsatz (sowohl positiv, als auch negativ) so gering ist, dass er sich von statistischen Schwankungen nur schwer unterscheiden lässt. Denn gibt es einen spürbaren Anstieg der Kinoumsätze seit der Schliessung von Megaupload? Nein! Übrigens, seit der Einführung der ThreeStrikes-Regelung in Frankreich ist der Umsatz im Musikbereich (für andere Bereiche kenne ich keine Zahlen) sogar leicht gesunken, er ist NICHT angestiegen. Alles Indizien, welche die These bestärken, dass Kopien keinen spürbaren Einfluss auf den Umsatz haben. Dass DRM den Umsatz weder erhöht, noch verringert. Dass eine schärfere Verfolgung von Urheberechtsverletzung nicht einmal ansatzweise die Wirkung hat, welche die Befürworter solcher Maßnahmen immer ins Spiel gebracht haben.
Sprich, höchstwahrscheinlich wird seit mehr als 30 Jahren ein gigantisches Ballyhoo um winzigen und bedeutungslosen Fliegendreck gemacht. Es hat schon seinen Grund, warum immer mehr Inhalteanbieter zu dem Schluß kommen, dass es mehr bringt sich auf die Schaffung attraktiver Inhalte zu konzentrieren, als unnötig viel Geld und Zeit in die Verfolgung und Bekämpfung einer Handlung aufzuwenden, deren Einfluß auf den Umsatz bestenfalls marginal in beiderlei Hinsicht ist.
The Incredible Hojo schrieb am
leifman hat geschrieben:http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm? ... id=2176246
nach schließung von megaupload, wohl belegbar, dass sich die einnahmen für die filmindustrie wohl verringert haben, dubios, oder?
greetingz
Dieser Zusammenhang ist genauso abwegig wie der, dass neue Arbeitsplätze durch besseren Kopierschutz entstehen. Hier werden wieder Kausalität und Korrelation durcheinander gewirbelt, ohne Sinn und Verstand, siehe Kajetans Kommentar zu Beginn dieses Themas. Zum Vergleich könnte ich sagen, dass sich die aktuellen Versionen Fifa, Battlefield und Assassins Creed besser verkauft haben als die Vorgänger. Zusammenhang? Keiner. Warum? Es fehlen konkrete, verwertbare Zahlen...
schrieb am