von Marcel Kleffmann,

Deathfire: Ruins of Nethermore - Henkel über Thorvalla, Kickstarter, kreative Freiheit

Noch 13 Tage läuft die Kickstarter-Kampagne zu Deathfire: Ruins of Nethermore und derzeit sieht es nicht so rosig für das Crowdfunding-Vorhaben von Guido Henkel und sein Team bei den G3 Studios aus - schließlich stehen erst 105.705 Dollar von den angepeilten 390.000 Dollar unter dem Strich. In diesem Zusammenhang befragten wir Guido Henkel zu Thorvalla (sein erster Kickstarter-Versuch), zur kreativen Freiheit in der Spiele-Entwicklung und einer möglichen Kickstarter-Übersättigung.

Du hattest mit Thorvalla schon einen Kickstarter-Versuch gestartet. Warum ist dieser gescheitert und was habt ihr daraus gelernt?

Guido Henkel: "Wir gingen an die Vorbereitungen von Deathfire ganz anders heran. Der Schlüssel war für mich die Präsentation. Wir wollten sicherstellen, dass wir interessierten Spielern das Game zeigen können, also ein Ingame-Video haben, in dem man sieht, wie das Spiel wirklich aussieht. Das trägt sehr viel dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Auch inhaltlich sind wir mehr ins Detail gegangen und haben ganz klar aufgezählt, welche Features wir haben und oftmals auch, wie sie sich im Spiel auswirken.

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Screenshot - Deathfire: Ruins of Nethermore (PC)

Im Vorfeld haben wir bereits ausführlich über das Spiel gesprochen und ich hatte regelmäßig darüber geblogged, so dass interessierte Spieler sofort auf einen Katalog von Information zurückgreifen können, um zu sehen, was für ein Spiel wir geplant haben.

All das hat dazu beigetragen, Deathfire einen soliden Start auf Kickstarter zu ermöglichen. Allerdings sind wir noch immer weit vom Ziel entfernt und daher denke ich, sollte jeder Leser einfach einmal kurz auf unserer Kickstarter-Seite vorbeischauen, um zu sehen, ob das Spiel etwas für ihn zu bieten hat."

Habt ihr nach den Kickstarter-Erfolgen von Wasteland 2, Torment: Tides of Numenera und Project Eternity versucht einen Publisher für Deathfire zu finden oder war dieser Finanzierungsweg von vornherein ausgeschlossen?

Guido Henkel: "Wir waren uns von Anfang an im Klaren, dass wir es als Kickstarter finanzieren wollen und nicht über einen Publisher. Ich bin kein Freund vom traditionellen Publishing-Modell und habe in der Vergangenheit einfach zu oft schlechte Erfahrungen damit gemacht."

Erlaubt ein Kickstarter-Titel also mehr kreative Freiheit?

Guido Henkel: "Auf jeden Fall, da wir uns nicht daran orientieren müssen, was Marktanalysen besagen, die eigentlich gar nicht auf unsere Zielgruppe abgestimmt sind. Stattdessen bekommen wir Feedback direkt von den Spielern, die an dem Projekt interessiert sind, was natürlich hilft, ein echtes Gefühl dafür zu entwickeln, was sich diese Spieler wirklich wünschen. Auf diese Weise können oftmals Features eingebaut werden, die von einem Publisher rigoros als 'unvermarktbar' abgelehnt würden."



In den letzten Wochen gab es kaum große erfolgreiche Kickstarter-Projekte. Selbst Obduction der Myst-Macher lief verhältnismäßig unspektakulär und die Kampagne zum neuen Rennspiel der Flatout-Macher wurde gerade erst abgeblasen. Denkst Du, die Spieler sind langsam mit Kickstarter-Projekten übersättigt bzw. wollen nicht die Katze im Sack kaufen?

Guido Henkel: "Nein, denke ich eigentlich nicht. Es gibt ein paar Einzelfälle, die quasi Perfect Storm Konditionen vorfanden, wo einfach alles zusammenkam. Das richtige Konzept, zur richtigen Zeit präsentiert von den richtigen Leuten. Diese Ausnahmefälle werden nun allerdings allzu gerne als Leitmodelle herangezogen, was meines Erachtens nach fehl am Platz ist. Die meisten Kickstarter Kampagnen haben es sehr schwer und ich denke nicht, dass das etwas mit der so genannten Kickstarter-Ermüdung zu tun hat, sondern der ganz normale - und an sich gesunde - Gang der Dinge ist, auch wenn es mich selbst unter Umständen direkt trifft."

Was läuft gerade in der Spiele-Industrie schief? Was nervt Dich?

Guido Henkel: "Ich kann mich da schlecht zu äußern, da ich ein wenig zwischen den Stühlen sitze. Auf der einen Seite verstehe ich den Bedarf, Spiele zu monetarisieren, doch auf der anderen Seite sehe ich auch, was da oftmals für ein kommerzialisierter Raubbau an Spielern betrieben wird und wie zahlende Spieler für ihre Ehrlichkeit bestraft werden."

Last but not least hat Henkel in einem Update-Post bei Kickstarter verraten, dass Deathfire: Ruins of Nethermore den Bluetooth-Würfel Dice+ unterstützen wird, um die Kluft zwischen Pen-&-Paper- und PC-Rollenspielen weiter zu verringern.

Quelle: Kickstarter, 4Players

Kommentare

Nightfire123456 schrieb am
Maul schaun ob das noch was wird. Ich bin auch einer der Unterstützer da mir die Idee von dem Game ganz gut gefällt und ich früh genug dran war für den early bird bonus. Aber die jetzt geforderten 25$ finde ich für ein Indi Spiel und dazu noch die Katze im Sack zu hoch gegriffen. Diese Gier wurde schon vielen Entwicklern zum verhängniss. Hätte er mal lieber nur 15$ verlangt, da würde bei vielen der Geldbeutel wohl lockerer sitzen.
Sieht man ja auch an vielen kleinen Projekten die größtenteils von kompletten Branche Neulingen gestartet werden. Die bekommen Teilweise echt große Summen zusammen, geben das Spiel aber auch schon für weniger Geld her. Geht ja nur darum die Entwicklungskosten zu decken. Wenn das Spiel gut ist kann man ja danach noch Geld verdienen
schrieb am