von Jan Wöbbeking,

The Culling: Battle-Royale-Rückkehr mit neuem Modell: Wer mehr als einmal pro Tag spielen will, muss zahlen

The Culling (Arcade-Action) von Xaviant
The Culling (Arcade-Action) von Xaviant - Bildquelle: Xaviant
Die Online-Server des Battle-Royale-Spiels The Culling wurden bekanntlich im Mai 2019 abgeschaltet, da die Umstellung auf ein Free-to-play-Modell im September 2018 nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte, um das Team zu finanzieren, so Entwickler Xaviant. Teil 2 wurde sogar nach nur acht Tagen aus dem Steam-Store entfernt, nachdem es zahlreiche unzufriedenen Spieler-Rückmeldungen gab.



Wie Gamasutra.com und ein aktueller Trailer verraten, kommt der an eine Gameshow angelehnte Überlebenskampf aber am Donnerstag, 14. Mai auf die Xbox One zurück: 16 Spieler kämpfen auf der ursprünglichen Insel in einem Ausscheidungskampf um Leben und Tod - mit etwas mehr Nahkampf-Fokus als im Gros der Battle-Royale-Titel.

"The Culling: Origins" wirft allerdings das Free-to-play-Modell der letzten Variante von Teil 1 über den Haufen und führt ein eigenwilliges Zahlungsmodell ein. Nach dem Kaufpreis fürs Hauptspiel von 5,99 Dollar (frühere Nutzer der Free-to-play-Variante bekommen es kostenlos) darf man nur ein Match pro Tag spielen.

Alternativ investiert man einen Token, um ein weiteres Match bestreiten zu können. Wie gelangt man an solch einen Token? Der Match-Gewinner bekommt einen davon gratis als Gewinn. Andere Spieler können zu einem der Angebote im Ingame-Store greifen: Es gibt z.B. drei Token für 0,99 Dollar oder auch 20 Stück für 4,99 Dollar. Also ähnlich wie früher in der Spielhalle.

Wer nicht ständig einen Taschenrechner bereithalten will, kann stattdessen auch zu "Unlimited-Pässen" greifen - etwa 1,99 Dollar für sieben Tage Freispiel oder 5,99 Dollar für 30 Tage Freispiel. Xaviant erläutert, dass man früher zwar gute Spielerzahlen in der Free-to-play-Variante gehabt hätte (auf der Xbox One über eine Million in "ein paar Monaten"), über "Kisten und Kosmetik" sei aber nicht genug Geld für ein tragfähiges Finanzierungskonzept hereingekommen.

Vor allem Server-Kosten und Back-End-Services hätten sich während der hohen Spielerzahl zu einem gehörigen Kostenfaktor entwickelt. Durch diverse Optimierungen sollen diese neuerdings niedriger ausfallen, obwohl Spieler gleichzeitig eine bessere Performance, eine höhere Framerate sowie verbessertes KI-Verhalten genießen könnten. Hier geht es zur offiziellen Website. Erste Fan-Reaktionen fallen nicht allzu begeistert aus - unter dem Youtube-Trailer etwa gibt es derzeit 1645 negative Bewertungen und lediglich 186 positive.
Quelle: gamasutra.com, xaviant.com, Youtube-Auftritt Xaviant

Kommentare

johndoe362946 schrieb am
Klusi hat geschrieben: ?13.05.2020 17:00Würde sich super in Fortnite als "Profi/Premium/Whatever-Liga" oder so einbringen. Hauptsache die Spieler haben etwas, womit sie sich von anderen abheben können.
Für die mittellosen Plebs, die nur Serverkosten verursachen, kann man ja immer noch das aktuelle Modell mit weniger Belohnungen drin lassen.
Ich will Dir was sagen: Das trau ich denjenigen tatsächlich zu, die ihre Monetarisierungsmethoden in immer weitere Höhen treiben und sehen wollen, wie weit sie damit gehen können, vermarktungspsychologische Kniffe auszunutzen und daraus Kapital zu schlagen.
In den vergangenen Jahren hat man in der Berichterstattung zum Videospielesektor ohnehin immer wieder von Überhöhenflügen der großen Publisher gelesen und nicht selten dabei beide Hände an den Kopf geschlagen. Der Mist hat sich immer weiter gesteigert, wurde immer unverschämter, aber es hat meiner Erfahrung nach (Wenn ich jetzt nichts übersehen habe) tatsächlich immer gut genug funktioniert, dass man nie davon gelesen hat, dass ein Anbieter mit seinem komplett unverschämten Monetarisierungsmodell von vornherein so richtig auf die Fresse gefallen und schon direkt zu Anfang komplett damit gescheitert wäre. Es würde mich demnach tatsächlich nicht einmal wundern, wenn nach dem anfänglichen "Schock" über diese gnadenlose Dreistigkeit tatsächlich der eine oder andere Konsument zugreift und sich diesen Schmonz schon allein aus so etwas wie "Prestige-Gründen" kauft - Weil er/sie es sich leisten kann.
Publicity haben die Devs von "The Culling" ja jetzt schon mal bekommen. Jetzt brauchen nur noch diejenigen Käufer anzukommen und zu zahlen, die es allen Ernstes fertigbringen, sich auf diese komplett zweifelhafte Masche einzulassen. Und es würde mich nicht mal wundern, wenn die Devs sich dabei ins Fäustchen lachen mit der höhnischen Verwunderung darüber, dass es solche Leute wirklich gibt, die so einen Hohn tatsächlich mitmachen.
manu! schrieb am
Isso.Das wirkt wie 1zu1 aus fast sämtlichen Android Spielen.Und sie sind sogar so nett ohne Werbung.Was ein paar geile Armleuchter.
MrLetiso schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?13.05.2020 19:33
DonDonat hat geschrieben: ?13.05.2020 18:03 Dieses Geschäftsmodell.... Wer ist bitte auf die Idee gekommen, dass dass irgendwie auch nur im entferntesten sinnvoll ist...?
Vor allem ... schau Dir mal das Modell ganz genau an: Ich kann Tokens pro Partie kaufen oder ich kann zeitlich begrenzte Abos, aber ohne Partiebegrenzung kaufen. Und dass zu Preisen, wo man sich fragt, wer zur Hölle denn jemals Tokens kaufen soll?
Die Wale! DENK DOCH MAL EINER AN DIE WALE!! :ugly:
Kajetan schrieb am
DonDonat hat geschrieben: ?13.05.2020 18:03 Dieses Geschäftsmodell.... Wer ist bitte auf die Idee gekommen, dass dass irgendwie auch nur im entferntesten sinnvoll ist...?
Vor allem ... schau Dir mal das Modell ganz genau an: Ich kann Tokens pro Partie kaufen oder ich kann zeitlich begrenzte Abos, aber ohne Partiebegrenzung kaufen. Und dass zu Preisen, wo man sich fragt, wer zur Hölle denn jemals Tokens kaufen soll?
Kajetan schrieb am
HellToKitty hat geschrieben: ?13.05.2020 16:30 In welcher Welt ist es aus Kundensicht okay, für ein bereits gekauftes Spiel, dass man dann trotzdem nur einmal am Tag spielen kann, nochmal pro Match zur Kasse gebeten zu werden?
In der Welt, in der so ein Angebot attraktiv genug wirkt. Ich mein, wir haben alle beim Thema Pferderüstung herzlich gelacht und doch ist das so dermaßen der neue Standard geworden, dass nachfolgende Spielergeneration Spiele ohne DLC und Kosmetik-Kram gar nicht mehr haben wollen.
Dieses Geschäftsmodell ist an Unverschämtheit kaum zu überbieten. Das haben bisher nicht einmal EA oder Ubisoft oder sonst irgend ein Großer so gewagt. Ich hoffe das die Entwickler sang- und klanglos untergehen werden und danach nie wieder irgend etwas veröffentlichen. Mit deinem "Argument" es wäre ja reine Kundensache, ob ein derartiges Konzept aufgeht, könnte man jegliche Verbraucherschutzdebatte bereits im Ansatz ersticken und man müsste sich über nichts derartiges mehr Gedanken machen.
Das sagt er nicht. Er sagt nur, dass es der Kunde selbst in der Hand hat. Wie gesagt, Pferderüstung ...
schrieb am