von Michael Krosta,

The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

The Franz Kafka Videogame (Adventure) von Daedalic
The Franz Kafka Videogame (Adventure) von Daedalic - Bildquelle: Daedalic
Daedalic übernimmt den Vertrieb eines jüngst angekündigten Adventures, das vom Leben und den surrealen Werken des deutschsprachigen Schriftstellers Franz Kafka (1883 - 1924) inspiriert wurde, darunter u.a. "Die Verwandlung", "Das Urteil" oder "In der Strafkolonie".

Entwickelt wird es von Denis Galanin aus Russland, der bei dem Wettbewerb Intel@Levelup 2015 bereits zwei Preise für sein Spiel einheimsen konnte. Als Key Features werden bei der Spielbeschreibung auf Steam das Fehlen von RPG-Elementen, Inventar und Bosskämpfen genannt. Stattdessen will man mit Absurditäten und Surrealimus sowie trotz allem logischen Rätseln überzeugen. Die Veröffentlichung ist für den 6. April 2017 angedacht. Einen kurzen Einblick gewährt der Ankündigungs-Trailer...

Letztes aktuelles Video: Ankuendigungs-Trailer

Quelle: Steam

Kommentare

Lebensmittelspekulant schrieb am
Der Entwicklung solcher KIs würde es dennoch zu Gute kommen, wenn wir damit wenigstens experimentieren würden.
Aber gut, Schluss jetzt :)
Sharkie schrieb am
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: ?12.03.2017 15:12 [...]
Danke für die Stellungnahme! Überzeugt hast Du mich offen gesagt in keinem der Aspekte, aber ich fürchte, dass wir beide hier gerade ganz übel den Thread derailen und verzichte daher auf eine weitere ausführliche Entgegnung (nicht böse gemeint - denke nur, dass wir unsere wichtigsten Argumente beide schon detailliert dargelegt haben und einander vermutlich ohnehin nicht überzeugen werden).
Eine Ausnahme mache ich bei dem letzten der von Dir angesprochenen Punkte - nicht, um mir das "letzte Wort" zu erschleichen, sondern weil Du ja auch so nett warst, auf die von mir gestellten Fragen konkret einzugehen, was ich Dir dann umgekehrt auch nicht verwehren möchte:
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: ?12.03.2017 15:12 Wenn du meinst da gäbe es dennoch technische Hindernisse, so nenne sie mir. Ich erkenne sie nicht.
Die zwei entscheidenden technischen Hindernisse sind meiner Meinung nach die Erfordernis...
1) ...einer (adäquaten) künstlichen Intelligenz. Diese steckt noch viel zu sehr in den Kinderschuhen, als dass sie einer menschlichen Intelligenz in absehbarer Zeit nahekommen könnte. Gut - kann und sollte man dran forschen, schrieb ich ja bereits, zumal es da in jüngerer Vergangenheit ja auch riesige Fortschritte gab. Fakt ist aber: Aktuell noch keine Alternative zur menschlichen Intelligenz eines Lehrers.
2) ...einer künstlichen Emotionalität bzw. Empathie. Womit ich nicht nur die Fähigkeit meine, Emotionen zu haben (hier könnte eine Maschine allenfalls simulieren, was nicht annährend dasselbe ist), sondern vor allem die Fähigkeit, Emotionen seitens des Schülers zu rezipieren, interpretieren und angemessen zu reagieren. Speziell in diesem Punkt würde ich mir mittelfristig keine Hoffnung machen, dass Maschinen bei sowas auch nur annährend in die Nähe der menschlichen Kompetenz kommen werden.
Lebensmittelspekulant schrieb am
Sharkie hat geschrieben: ?11.03.2017 21:11 Da würde ich mir dann naheliegenderweise doch eher die Frage stellen "Wie können wir dafür sorgen, dass jene Ressourcen bereitgestellt werden?", aber nicht sagen "Weg mit dem System, ersetzen wir es lieber durch etwas komplett experimentelles".
Du meinst wohl etwas Theoretisches. Experimente kenne ich hierzulande keine. Es gibt in Holland Schulen die sich trauen etwas Neues in der Richtung auszuprobiern, oder in Asien. In Deutschland hinkt man lieber solange hinterher bis man es versucht von denen zu kopieren, die es besser machen.
Mir wäre natürlich lieber, wenn man erst einmal Möglichkeiten ausprobiert, bevor man das ganze System über den Haufen wirft. Mir sind derartige Bemühungen nur bislang irgendwie nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich habe sogar den Eindruck das die Schulbildung in den letzten Jahren sogar noch stärker homogenisiert wurde, lediglich um bessere Ergebnisse im internatiolen Vergleichen zu erzielen.
Nun zu deinen Fragen:
1. Ja, wenn man die Software dementsprechend programmiert. Am Anfang stelle ich mir das noch ein wenig wie in einem Rollenspiel mit Entscheidungsmöglichkeiten vor. Das Programm bewertet Interesse und Fähigkeiten anhand der Antworten der Schüler und erstellt daraufhin das weitere Lehrprogramm. Natürlich wird das Programm anhand von Erfahrungswerten stetig weiterentwickelt. Das ist ja das tolle an Software. Im Gegensatz zum Menschen stößt man da nicht so schnell gegen einen geistigen Horizont. Ein Mensch kann sich nicht grenzenlos entwickeln. Vor allem älteren Menschen erscheint Vieles schon unmöglich. Ich kannte noch genug grauhaarige Lehrer, die nicht einmal einen Computer starten konnten, geschweige denn wussten was das Internet ist. Und das auf einem Gymnasium mit dem besten Ruf in der Stadt.
In einigen wenigen Jahrzehnten hingegen könnte man schon eine Software entwickelt haben, die die Individualität eines Schülers besser begreifen als der beste Pädagoge, den die Menschheit jemals...
Sharkie schrieb am
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: ?11.03.2017 17:46 Deine Vorschläge gehen auch nur in die Richtung das bestehende Schulsystem zu optimieren. Mit dem jetzigen System lassen sich die Forderungen nach individueller Bildungsförderung wohl kaum umsetzen. Dann bräuchten wir nachher mehr Lehrer als wir Schüler haben.
Dass letzterer Satz eine grobe Übertreibung ist, weißt Du vermutlich selbst. Dennoch: Ja, mehr Lehrer bräuchten wir. Und mehr Geld. Dann wäre nämlich auch innerhalb des bestehenden Systems vieles hochrealistisch verbesserbar (die Bildungsforschung zebricht sich da tagtäglich den Kopf drüber und erzielt vielfach sehr nützliche, konstruktive Ergebnisse, übrigens auch hinsichtlich der Nutzung von Technologien), ohne es gleich komplett über den Haufen zu schmeißen.
Ich habe mir ja in meinem letzten Post viel Mühe gegeben zu erklären, warum der von Dir beklagte Mangel an individueller Förderung eben kein systembedingtes Problem ist, sondern auf einer unzureichenden personellen und finanziellen Unterstützung jenes Systems beruht. Da würde ich mir dann naheliegenderweise doch eher die Frage stellen "Wie können wir dafür sorgen, dass jene Ressourcen bereitgestellt werden?", aber nicht sagen "Weg mit dem System, ersetzen wir es lieber durch etwas komplett experimentelles".
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: ?11.03.2017 17:46 Für primitiv halte ich dieses System deswegen, weil Schüler hauptsächlich immer noch von Lehrern unterrichtet werden. Fortschrittlicher fände ich es, wenn die Lehre von einer interaktiven Software übernommen wird, und das menschliche Lehrpersonal nur noch begleitende Funktionen hat. Ich sehe allerdings keine Bemühungen so etwas wenigstens probeweise zu versuchen, oder zu entwickeln.
Dazu ein paar Fragen: Glaubst Du wirklich, dass eine solche Software...
1) ...individueller auf einen Schüler eingehen könnte als ein menschliches Gegenüber?
2) ...hinsichtlich pädagogischer Aspekte der Lehre nicht deutlich schlechter abschneiden würde, als...
mr archer schrieb am
Tja, Kafka in der Schule. Ein weites, schwieriges Feld. Ich kann nur persönlich berichten, dass ich als absoluter Vielleser, der auch vor klassischem 19. und 20. Jahrhundert nie irgendwelche Scheu empfand, mit 16 am "Schloss" gescheitert bin.
Mit 38 habe ich es dann an einem Wochenende verschlungen und mich dabei königlich über Kafkas Sinn für schwarzen Humor und seine faszinierende Sprachbeherrschung gefreut. Es ist schon was dran an der Rede, dass es für Bücher mitunter ein bestimmtes Lebensalter braucht. Funktioniert auch in die andere Richtung. Karl May mit 12, wenns geht.
schrieb am