von Marcel Kleffmann,

Assassin's Creed Odyssey: Das Vermächtnis der ersten Klinge - Entschuldigung für eine erzwungene Beziehung

Assassin's Creed Odyssey: Das Vermächtnis der ersten Klinge (Action-Adventure) von Ubisoft
Assassin's Creed Odyssey: Das Vermächtnis der ersten Klinge (Action-Adventure) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft
Ubisoft hat sich auf die Kritik an einer "erzwungenen" Beziehung in der zweiten Episode "Schattenerbe" aus der Erweiterung Assassin's Creed Odyssey: Das Vermächtnis der ersten Klinge geäußert.

Spoiler-Gefahr! Am Ende der zweiten Episode hatte man keine Wahl und musste eine Beziehung mit einer anderen Spielfigur eingehen, die womöglich konträr zu der (sexuellen) Ausrichtung des eigenen Charakters war. Es wurde ein homosexueller Charakter dazu gezwungen, eine heterosexuelle Beziehung einzugehen, um ein Kind zu bekommen. Im Hauptspiel hatte man bisher immer die Wahl, ob und wie man mit anderen Charakteren in solchen Beziehungssituationen umgehen wollte. Diese Entscheidungsfreiheit war ein Aspekt, den Ubisoft vorher stets immer wieder betont hatte, beim DLC nun aber verletzt wurde.

Jonathan Dumont (Creative Director) erklärte bei Reddit via DualShockers: "Im Zuge der Betrachtung der Reaktionen der Spieler auf den DLC Das Vermächtnis der ersten Klinge - Schattenerbe möchten wir uns bei denjenigen entschuldigen, die von einer Beziehung im Spiel enttäuscht waren, an der ihr Charakter beteiligt war. Die Absicht dieses Teils der Geschichte war es, zu erklären, wie die Blutlinie des Charakters einen nachhaltigen Einfluss auf die Assassinen haben kann, aber wenn man sich eure Antworten so ansieht, dann ist klar, dass wir dieses Ziel verfehlt haben.

"Alexios/Kassandra erkannten ihre eigene Sterblichkeit und das Opfer, das Leonidas und Myrrine vor ihnen gebracht hatten, um ihr Vermächtnis am Leben zu erhalten, und spürten den Wunsch und die Pflicht, ihre wichtige Blutlinie zu bewahren. Unser Ziel war es, den Spielern die Wahl zwischen einer utilitaristischen Sichtweise zu lassen, um sicherzustellen, dass die Blutlinie weiterlebt oder eine romantische Beziehung aufzubauen. Wir versuchten, zwischen den beiden [Möglichkeiten] zu unterscheiden, hätten dies aber sorgfältiger tun sollen, da der Grat zwischen Rollenspielentscheidungen und der Geschichte schmal ist und sowohl die Klarheit als auch die Motivation für diese Entscheidung schlecht umgesetzt wurden. Wenn ihr das Abenteuer in der nächsten Episode Bloodline fortsetzt, denkt bitte daran, dass ihr keine dauerhafte romantische Beziehung eingehen müsst, wenn ihr es nicht wollt."

"Wir haben eure Antworten gelesen und uns zu Herzen genommen. Das war für uns eine Lernerfahrung. Zu erkennen, wie sehr ihr euch mit eurer Kassandra und euren Alexios verbunden fühlt, ist für uns demütigend und dass wir euch im Stich gelassen, nehmen wir nicht auf die leichte Schulter. Wir werden uns bemühen, es besser zu machen und sicherstellen, dass das Element der Spielerwahl in Assassin's Creed Odyssey auch unsere DLC-Inhalte durchzieht, damit ihr eurem Charakter treu bleiben könnt."

Letztes aktuelles Video: Episode 2 Schattenjagd

Quelle: Ubisoft, Reddit, DualShockers, EW

Kommentare

Flizzy666 schrieb am
Entschuldigung für eine erzwungene Beziehung
Und in einer wirklich gleichberechtigten Welt könnte es auch diese Überschrift geben ohne das es jemanden stört:
Entschuldigung für eine erzwungene homosexuelle Beziehung
Aber so funktioniert die Welt nicht :Häschen:
muecke-the-lietz schrieb am
Bachstail hat geschrieben: ?23.01.2019 11:05
Felerlos hat geschrieben: ?22.01.2019 16:52Ich sehe hier absolut nicht, wo man die Kunden mit der Werbung getäuscht hat. Es gibt Entscheidungsfreiheit , aber diese ist natürlich nicht absolut, was auch nie versprochen wurde.
Dann bleibt nur noch eine Frage für mich zu klären :
Wird im Spiel ausreichend inszeniert, dass man die Blutlinie fortführen muss ?
Denn falls nicht, bleibt das Problem bestehen und Kritik dennoch angebracht, wenn ich das Spiel über zig Stunden spiele, ohne das Gefühl zu haben, dass die Blutlinie irgendwie wichtig ist und in diesen zig Stunden dann Beziehungen eingehe, welche eventuell gleichgeschlechtlicher Basis sind und im DLC dann plötzlich ein Kind zeugen soll, ist das in meinen Augen nicht gut inszeniert.
Falls dem NICHT so ist, dann gibt es von meiner Seite aus nichts mehr zu kritisieren.
muecke-the-lietz hat geschrieben: ?23.01.2019 10:47Für mich wird hier einfach der Skandal an der falschen Stelle gesucht.
Was wäre Deiner Meinung nach denn die richtige Stelle ?
Mikrotransaktionen (und vor allem die überzogenen Preise für das Zeug) und Verlagerungen von wichtigen Inhalten in die DLCs finde ich wirklich scheiße.
Die Blutlinie muss fortgesetzt werden, warum, wird in Odyssee geklärt. Hat ein bisschen was mit den Vorfahren von Kassandra/Alexio zu tun. Für die Gegenwart nicht so wichtig, aber für die Vergangenheit schon.
Ist also nicht SO wahnsinnig dumm, dass ein Nachfahre gezeugt werden muss. Das kann man storytechnisch definitiv hinterfragen, aber es ist kein wirklicher Skandal.
Bachstail schrieb am
Felerlos hat geschrieben: ?22.01.2019 16:52Ich sehe hier absolut nicht, wo man die Kunden mit der Werbung getäuscht hat. Es gibt Entscheidungsfreiheit , aber diese ist natürlich nicht absolut, was auch nie versprochen wurde.
Dann bleibt nur noch eine Frage für mich zu klären :
Wird im Spiel ausreichend inszeniert, dass man die Blutlinie fortführen muss ?
Denn falls nicht, bleibt das Problem bestehen und Kritik dennoch angebracht, wenn ich das Spiel über zig Stunden spiele, ohne das Gefühl zu haben, dass die Blutlinie irgendwie wichtig ist und in diesen zig Stunden dann Beziehungen eingehe, welche eventuell gleichgeschlechtlicher Basis sind und im DLC dann plötzlich ein Kind zeugen soll, ist das in meinen Augen nicht gut inszeniert.
Falls dem NICHT so ist, dann gibt es von meiner Seite aus nichts mehr zu kritisieren.
muecke-the-lietz hat geschrieben: ?23.01.2019 10:47Für mich wird hier einfach der Skandal an der falschen Stelle gesucht.
Was wäre Deiner Meinung nach denn die richtige Stelle ?
muecke-the-lietz schrieb am
SethSteiner hat geschrieben: ?23.01.2019 10:08 Das andere ist genau so ein Blabla aber es ist halt offizieles Blabla und an das orientiert man sich nun Mal. Halte ich jetzt für absurd so zutun wie "oh ja, das ist gesagt worden aber ist doch völlig egal, wie könnt ihr nur kritisieren, dass man sich nicht an dieses blabla hält? Geht ja gar nicht, dabei ist das so eine Kleinigkeit!". Als Bioware vollmundig versprach, wie sehr die eigenen Entscheidungen doch Auswirkungen hätten und einem dann in 2 und am Ende 3 den Stinkefinger zeigten, gab es auch Kritik und das ist gut so. Das größte Fass machen zu dem diejenigen auf, die ein generelles Problem damit haben, dass es überhaupt zu Kritik kommt. Wir wären nicht auf Seite 8, wenn man mit den Schultern zucken und sagen würde "okay, wenn sie meinen". Stattdessen geht es konstant hin und her zwischen "Wie können diese Snowflakes nur?!" und "Lass sie doch".
Bei Bioware war das was anderes. Das zu erklären, würde doch jetzt aber den Rahmen sprengen. Kurz: Mass Effects Kernelement waren die Entscheidungen, Beziehungen, Konsequenzen, implementierbare Speicherstände, damit das im Nachfolger so weiter geht, und das vollmundige Versprechen, man würde seine eigene Geschichte erleben, nur um dann eben an entscheidenden Stellen total zu enttäuschen, die ganze Sache auf Null zu setzen oder eben auf die ganzen vorherigen Entscheidungen zu scheißen. Allerdings war der Effekt bis dahin trotzdem verblüffend, gerade auch, weil Pary Mitglieder sterben konnten und somit im Nachfolger gefehlt haben, und sogar der virtuelle Tod zur Sprache kam.
In AC: O hat man die Möglichkeit, durch bestimmte Entscheidungen die Spielewelt zu beeinflussen, und verschiedene Enden frei zu schalten. Und das ist zum Teil unfassbar mechanisch gelöst, aber sei es drum. Man hat Einfluss auf die Welt um sich herum, wenn auch nur rudimentär. Was aber überhaupt keine Rolle spielt, sind die Beziehungen. Es gibt keine. Man kann mit verschiedenen Personen schlafen,...
SethSteiner schrieb am
Das andere ist genau so ein Blabla aber es ist halt offizieles Blabla und an das orientiert man sich nun Mal. Halte ich jetzt für absurd so zutun wie "oh ja, das ist gesagt worden aber ist doch völlig egal, wie könnt ihr nur kritisieren, dass man sich nicht an dieses blabla hält? Geht ja gar nicht, dabei ist das so eine Kleinigkeit!". Als Bioware vollmundig versprach, wie sehr die eigenen Entscheidungen doch Auswirkungen hätten und einem dann in 2 und am Ende 3 den Stinkefinger zeigten, gab es auch Kritik und das ist gut so. Das größte Fass machen zu dem diejenigen auf, die ein generelles Problem damit haben, dass es überhaupt zu Kritik kommt. Wir wären nicht auf Seite 8, wenn man mit den Schultern zucken und sagen würde "okay, wenn sie meinen". Stattdessen geht es konstant hin und her zwischen "Wie können diese Snowflakes nur?!" und "Lass sie doch".
schrieb am