Tim Sweeney (Gründer und Präsident von Epic Games) hat erneut auf die vielfältige Kritik am Epic Games Store reagiert und diesmal über die Exklusivtitel sowie den PC als offene Plattform gesprochen. Er ist der Ansicht, dass der PC im Gegensatz zu iOS von Apple eine offene Plattform sei und Exklusivspiele, die nur bei bestimmten Stores oder Anbietern verfügbar sind, nichts an dieser Offenheit ändern würden. Zudem erwähnte er nebenbei, dass die Exklusivität von Spielen auf PC gar nichts Besonderes sei, da die Titel von Electronic Arts, Blizzard, Activision Blizzard, Valve Software etc. auch nur in ihren eigenen Stores oder auf ihren Plattformen angeboten werden. Für ihn sind Exklusivspiele weiterhin wettbewerbsfördernd.
"Ja und der PC bleibt [eine offene Plattform] und es gibt einen stärkeren Wettbewerb zwischen den PC-Stores als je zuvor. Es gibt Steam mit Spielen von Valve, Origin mit Spielen von EA, Battle.net mit Spielen von Activision und Bungie, Epic Games mit Spielen vieler Publisher. Ich verstehe, dass ihr Leute keine Store-exklusiven Spiele mögt, aber das ist ein völlig anderes und prokompetitives [wettbewerbsförderndes] Problem, verglichen mit der Abschottung von Plattformen wie Windows, um den Vertrieb zu monopolisieren, wie es iOS tut - und wie Microsoft es mit UWP und den Locked-Down-Versionen von Windows versuchte, was fehlschlug und deren Befürworter jetzt verschwunden sind und durch großartige Führungspersönlichkeiten wie Satya Nadella und Phil Spencer ersetzt wurden, die Windows als offene Plattform voranbringen", schrieb Tim Sweeney bei
Reddit.
Bezüglich des Vertriebsdeals mit Ubisoft (
The Division 2) und der
Unterbindung des Verkaufs von Keys bei Drittanbietern (wie Gamesplanet) erklärte er, dass sie "von ganzem Herzen den Keyverkauf von nicht-exklusiven Spielen" im Epic Games Store unterstützen würden. Weitere Angaben machte er nicht. Er führte auch die dahinter stehende Entscheidung nicht weiter aus oder warum der Verkauf von Keys für den Epic Games Store auf anderen Marktplätzen ein Problem darstellen könnte.
Sweeney meint, dass dieser Wettbewerb bzw. "der Krieg der Stores" auf dem digitalen Marktplatz nicht perfekt für die Verbraucher sei, aber es sei der einzige Weg, um ein besseres Ökosystem für den digitalen Vertrieb zu schaffen und zugleich gegen die etablierten Platzhirsche anzutreten.
"Ich verstehe schon. Ich würde auch lieber eine einzige Spiele- und Filmbibliothek haben. Hoffentlich werden eines Tages alle diese Stores, einschließlich unserer, durch ein 100% offenes Ökosystem für den digitalen Handel ersetzt, welches den Entwicklern ein noch besseres Angebot als die 88 Prozent [wie im Epic Games Store] bietet. Bis dahin brauchen wir den Wettbewerb", twitterte der Frontmann von Epic Games.