Epic Games Store: Ist bisher ein großes Verlustgeschäft; Ausbau des Marktanteils ist das vorrangige Ziel

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Epic Games Store ist bisher ein großes Verlustgeschäft; Ausbau des Marktanteils ist das vorrangige Ziel

Epic Games Store (Sonstiges) von Epic Games
Epic Games Store (Sonstiges) von Epic Games - Bildquelle: Epic Games
Epic Games befindet sich seit längerer Zeit in einem Rechtsstreit mit Apple, in dem es bekanntlich um die Verfügbarkeit von Fortnite, die Höhe der App-Store-Provision und die Ausnutzung der Marktmacht geht. In den öffentlich zugänglichen Gerichtsdokumenten sind in dem Kontext mehrere Zahlen und Fakten über den Epic Games Store entdeckt worden (Resetera). Apple soll übrigens der Ansicht sein, dass dieses Gerichtsverfahren lediglich dazu gedacht sei, die "schwindenden Spielerzahlen" von Fortnite wieder nach oben zu treiben.

Gemäß der Angaben in dem Dokument hat der Epic Games Store (EGS) mehr als 160 Mio. registrierte Nutzer und mehr als 56 Mio. monatlich aktive Nutzer. In dem digitalen Shop werden mehr als 400 Spiele von mehr als 200 Entwicklern vertrieben. Der Store ist aber bisher ein großes Verlustgeschäft für Epic Games, vor allem die Exklusivdeals mit ihren garantierten Mindestabsatzmengen und die Free-Game-Aktionen spielen hier eine entscheidende Rolle. Dennoch will Epic Games diesen Weg weitergehen, um die Marktanteile des Stores auszubauen und generell eine größere Reichweite bzw. Zielgruppe aufzubauen. Epic Games schätzt, dass der Store im Jahr 2023 profitabel sein könnte. Bisher hat das Unternehmen mit dem EGS einen Verlust von ca. 181 Mio. Dollar im Jahr 2019 und ungefähr 273 Mio. Dollar im Jahr 2020 eingefahren. Für 2021 wird ein Verlust von ca. 139 Mio. Dollar erwartet. Epic Games erwartet im besten Fall, dass der Store vor dem Jahr 2027 einen kumulierten Bruttogewinn erzielen wird.

Die 12-Prozent-Marge, die Epic Games durch den Vertrieb der Spiele im Store erhält (88 Prozent gehen an die Spiele-Entwickler; 12 Prozent an Epic Games), soll übrigens nicht ausreichen, um die Betriebskosten des Stores zu decken. Außerdem deutet eine Passage in dem Dokument darauf hin, dass sich die meisten Exklusivspiele nicht so gut (wie erwartet) verkaufen würden, da der zugesicherte "Mindestabsatz" nicht erreicht wird. Die geschätzten Kosten belaufen sich mindestens auf 330 Mio. Dollar. Hintergrund: Epic Games verspricht den Entwicklern einen garantierten "Mindestabsatz" im EGS und sollte dieser Wert nicht erreicht werden, zahlt Epic Games die Differenz aus eigener Tasche.

Letztes aktuelles Video: PC Gaming Show Update

Quelle: Gerichtsdokumente, Wccftech, Resetera

Kommentare

Gesichtselfmeter schrieb am
Hiri hat geschrieben: ?18.04.2021 22:20
Gesichtselfmeter hat geschrieben: ?16.04.2021 13:54 Wir rekapitulieren: der Epic Store wurde ins Leben gerufen, um die gewohnte Abgabepolitik im digitalen Geschäft disruptiv anzugehen. Siehe auch Angriff auf Apple.
Epic macht nur ein Fass auf, weil Apple sich nichts vordiktieren lassen will in ihrem eigenen Store.
Wenn es um diese 30% gehen würde was seit Jahren bei Steam kein Problem war, müsste Epic auch gegen Microsoft und Sony vorgehen. Die streichen bei dritten Spielen ebenfalls 30% ein.
Epic Games ist genauso verlogen wie alle anderen, mit dem Unterschied das Epic sich hinstellt wie Robin Hood.
Sweeney sollte vielleicht öfters lieber mal seinen Mund halten.
Deren Launcher ist minderwertig und zudem nur ein weiterer DRM Store.
Da bietet selbst der GOG Launcher mehr oder EA Origin.
Ja, es ist alles eine große Farce. Alle großen Tech-Unternehmen sind auf Spekulation aufgebaut und nicht unbedingt auf Real-Gewinnen. Entsprechend exorbitant sind die Vermögen, wohlgemerkt nicht die Gehälter, dieser Herren. Amazons einstiges Kerngeschäft macht noch gar nicht so lange Profit, konnte aber quasi auf Vorschuss Wettbewerber aus dem Markt drängen. Das ist mein größtes Problem mit dem aktuellen Kapitalismus.
Ich glaube in diesem Jahrzehnt wird sich entscheiden, ob wir die Klischee-Cyberpunk-Dystopie bekommen werden oder nicht.
Hiri schrieb am
Gesichtselfmeter hat geschrieben: ?16.04.2021 13:54 Wir rekapitulieren: der Epic Store wurde ins Leben gerufen, um die gewohnte Abgabepolitik im digitalen Geschäft disruptiv anzugehen. Siehe auch Angriff auf Apple.
Epic macht nur ein Fass auf, weil Apple sich nichts vordiktieren lassen will in ihrem eigenen Store.
Wenn es um diese 30% gehen würde was seit Jahren bei Steam kein Problem war, müsste Epic auch gegen Microsoft und Sony vorgehen. Die streichen bei dritten Spielen ebenfalls 30% ein.
Epic Games ist genauso verlogen wie alle anderen, mit dem Unterschied das Epic sich hinstellt wie Robin Hood.
Sweeney sollte vielleicht öfters lieber mal seinen Mund halten.
Deren Launcher ist minderwertig und zudem nur ein weiterer DRM Store.
Da bietet selbst der GOG Launcher mehr oder EA Origin.
Gesichtselfmeter schrieb am
Wir rekapitulieren: der Epic Store wurde ins Leben gerufen, um die gewohnte Abgabepolitik im digitalen Geschäft disruptiv anzugehen. Siehe auch Angriff auf Apple.
Aus reiner Nächstenliebe zu all den Anbietern und uns Kunden? Wohl kaum. Es ist ein Geschäftsmodell, welches einer immensen Start-Investition plus langen Atem bedarf. Das ist doch aber bei Services wie Gamepass nicht anders. So wie MS es sich finanziell erlauben kann Spiele für lau herzugeben, ist es Epics Plan langfristig Content-Creator durch schlichtes Unterbieten an ihre Plattform zu binden. Das müssen am Ende nicht unbedingt nur Videospiele sein.
Mein Alu-Hut ist gerade in der Wäsche, also kann ich gerade nur halbherzige Theorien aufstellen:
Tencent hat 40% Anteile von Epic. Tencent hat überall die Finger im Topf und setzt praktisch gleichzeitig auf "rot" und "schwarz". Entweder sie werden "organisch" einer der ganz Großen oder sie nutzen z.B. Epic als Gaul vor dem Karren um langfristig Content günstiger für sich und all ihre Investment-Partner zu vermarkten.
Ich mag den Sweeney nicht, aber das macht schon alles irgendwo Sinn.
Die Tech-Riesen sind in den letzten 10-15 Jahren immens gewachsen, haben augenscheinlich friedlich koexistiert und die Sheriffs haben dem Treiben auch lange tatenlos zugesehen, es war aber nur eine Frage der Zeit, wann sie im Revier des anderen wildern und Themen wie Privatsphäre, "fair trade", etc. auch in diesem Sektor ein Umdenken erfordern.
Vor zwei Jahren hätte ich noch gesagt, was will Apple eigentlich machen, wenn iphone Absatzzahlen weiter stagnieren?
Dann hört man von dieser Sweeney-Offensive und bekommt fast Mitleid :lol:
Und was passiert aktuell? Das Imperium schlägt zurück und Apple rückt Facebook, Google und Intel mächtig auf die Pelle. Sie werden gerade angeklagt, und ziehen in weißer Rüstung gegen andere ins Feld. Soap Opera vom Feinsten :mrgreen:
Mein Eindruck ist, dass im Moment nur MS unbehelligt sein Ding machen kann, aber sowohl die Kartellämter als auch die Wettbewerber...
Korix schrieb am
@Funkee
Schade, dass du auf meinen Post an dich nicht eingegangen bist.
Ich gehe mal davon aus, dass du ihn einfach übersehen hast, und ihn nicht gezielt ignoriserst ;)
Es geht um den hier:
Korix hat geschrieben: ?14.04.2021 20:28 [...]
oder als Link
https://forum.4pforen.4players.de/viewt ... 4#p5595014
AdrianVeidt hat geschrieben: ?16.04.2021 05:48 Ich mache mir da keine Sorgen, solange insbesondere Investoren wie Sony da noch massig Geld reinpumpen und rein betriebswirtschaftlich gesehen sind Verluste das beste was man haben kann.
Ich glaube Sonys Investition ist eher für die Unreal Engine gedacht und Sony wird wohl genau vorgeschrieben haben, für was die 200Mio verwendet werden dürfen und wofür nicht.
Welches Interesse sollte Sony auch haben, dass Epic einen Store auf dem PC hat?
MaxDetroit schrieb am
LeKwas hat geschrieben: ?15.04.2021 23:36 Bei mir als potenziellem Kunden sorgen News wie diese hier nicht gerade für den nötigen Vertrauensvorschuss, damit ich dort etwas kaufe. Womöglich bin ich auch nicht der einzige, der so denkt, wodurch dann erst recht eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt werden könnte.
Ryan2k6 hat geschrieben: ?16.04.2021 08:40 @Adrian
Das stimmt so nicht. Der EGS macht Verluste, aber EPIC selbst macht dank Fortnite fette Gewinne. Indem sie die Verluste aus dem Store gegenrechnen, können sie aber Steuern sparen.
Weder zahlen sie gar keine Steuern, noch haben sie insgesamt Verluste.
Was man nicht vergessen darf, Epic hat nicht nur Fortnite, sondern auch die Unreal Engine, die auch ein großer Teil des Stores ist. Und die wird mittlerweile doch sehr oft lizensiert und wird immer noch in vielen AAA Produktionen eingesetzt. Und für große, erfolgreiche Produkte ist diese Lizenz auch nicht gerade nicht billig. Sicher keine extreme Cash Cow wie Fortnite, aber ein extrem starkes Fundament für Epic das in den nächsten Jahren bestimmt nicht weggehen wird, eher im Gegenteil, die Unreal Engine wird mit der aktuellen Konsolengeneration (PS5) noch mehr an Einfluss gewinnen.
schrieb am