Von dem Problem betroffen sind gleich mehrere Reddit-Nutzer. Demzufolge weisen die angesprochenen Modelle von AMD Radeon an bestimmten Hotspots eine zu hohe Temperatur auf, so dass sie sich selbst heruntertakten, was ihre Leistungsaufnahme negativ beeinträchtigt. Ob AMD eine Lösung für das Problem findet oder man womöglich sogar eine Rückrufaktion startet, ist derweil ungewiss.
AMD Radeon: Problematische Hitzeentwicklung der 7900er-Reihe
Zunächst wies der Hersteller die Vorwürfe noch zurück, doch mittlerweile meldete sich über Reddit ein Nutzer, der behauptet, als leitender Entwickler der Radeon 7900-Grafikkarten bei AMD tätig zu sein. Er bestätigte die Probleme und deren interne Beobachtung nicht nur, sondern erklärte ebenfalls, dass ein künftiges Firmwareupdate sie womöglich lösen könnte. Sicherheit darüber bestünde zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht.
Die problematische Hitzeentwicklung der AMD Radeon 7900 XTX und XT rief nicht nur betroffene Nutzer und AMDs Entwickler auf den Plan, sondern auch der bekannte deutsche Hardware-YouTube Roman "der8auer" Hartung äußerte sich zu der Thematik. In einem seiner jüngsten Videos spricht er über das Problem, welches sogar wesentlich größer sei, als er zunächst angenommen habe:
Ursprung liegt in der Kühlung
Wie man sich sicherlich bereits denken kann, mündet das Problem der zu heiß werdenden AMD Radeon 7900-Karten in ihrer Kühlung. Werden die Grafikkarten wie es üblicherweise der Fall ist in horizontaler Ausrichtung im PC verbaut, kommt es teilweise zu schlagartigen Temperaturanstiegen und dem sogenannten Throttling, bei dem ihre Leistung automatisch abfällt, um der Hitzeentwicklung entgegen zu wirken. Verbaut man die Karten wiederum vertikal, wie es häufig in Tests der Fall ist, kommt es nicht zu den besagten Problemen.
Nachdem YouTuber Hartung sich dem Problem selbst annahm und verschiedene Tests mit den 7900er-Karten von AMD Radeon durchführt, ist für ihn nur eine einzige Erklärung möglich: Statt einem zunächst vermuteten, zu geringen Anpressdruck des Kühlkörpers, sei die grundlegend falsch konstruierte Vapor-Chamber der Referenzmodelle von AMD Schuld daran, dass die Kühlflüssigkeit der Karten nicht fachgerecht zirkulieren würde. Eine solche möchte er in einem seiner künftigen Videos einmal genauer untersuchen, indem er sie öffnet.
Partnermodelle mit Referenzkühlern ebenfalls betroffen
Besonders ärgerlich für all jene, die sich eine der neuen Grafikkarten von AMD Radeon zugelegt haben, dürfte die Annahme des Hardware-Experten sein, dass nicht nur die Referenzmodelle des Herstellers von der möglichen Fehlkonstruktion betroffen sein dürften. Ihm zufolge haben auch all jene 7900er-Karten ein Problem, die den Referenzkühler verbaut haben.
Somit seien wohl auch zigtausende Partnermodelle von der heiklen Hitzeentwicklung geplagt, oder zumindest anfällig für eine solche. Dies führt im Umkehrschluss dazu, dass "der8auer" davon ausgeht, dass lediglich eine Rückrufaktion das Problem beheben könnte.
Habt ihr euch in der jüngeren Vergangenheit eine der neuen AMD Radeon-Grafikkarten zugelegt, solltet ihr überprüfen, ob auch ihr von dem Problem betroffen seid. Die Temperaturentwicklung eurer 7900 XTX oder XT könnt ihr mit Tools wie GPU-Z überwachen. Fallen euch hier niedrige Taktraten oder besonders hohe Werte bei den Lüfterumdrehungen auf, oder erreicht eure Grafikkarte enorme Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius an bestimmten Hotspots, während der Rest der Karte bei einer niedrigeren Temperatur von rund 70 Grad Celsius liegt, solltet ihr euch womöglich an den Hersteller wenden.