von Marcel Kleffmann,

World of WarCraft: The Burning Crusade Classic - Interview: Nostalgie als Leitmotiv und kleine Anpassungen

World of WarCraft: The Burning Crusade Classic (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment
World of WarCraft: The Burning Crusade Classic (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment
Im Vorfeld der Veröffentlichung von World of WarCraft: The Burning Crusade Classic konnten wir in einem Interview mit Patrick Dawson (Production Director) und Holly Longdale (Lead Producer) über die Wiedereröffnung des Dunklen Portals und die Neuauflage der ersten WoW-Erweiterung sprechen.

Die Zeit zwischen dem Vorbereitungspatch und dem Start von World of WarCraft: The Burning Crusade Classic betrug nur zwei Wochen. Bei dem Original war die Zeit deutlich länger (fünf Wochen). In der neuen Classic-Version war es außerdem möglich, sowohl Draenei als auch Blutelfen während des Vorbereitungsphase zu erstellen - das war damals erst mit dem Launch von The Burning Crusade möglich. Patrick Dawson und Holly Longdale meinten, dass sie den Spielern die Möglichkeit geben wollten, früher mit den neuen Völkern loszulegen, um dadurch beim Verkaufsstart nicht so weit zurück zu sein - im Vergleich zu den anderen Spielern ihrer Gilde oder ihrer Gruppe. Es sollte ein zusätzlicher Bonus-Anreiz sein, um den Weg bis auf Stufe 60 zu verkürzen. Auch der kostenpflichtige Charakter-Boost soll helfen, dass die Spieler zusammen in der Scherbenwelt unterwegs sein können, obgleich es dieses Feature in der Vergangenheit nicht gab.

Der neue Charakterklon-Dienst, damit man seinen Charakter sowohl für The Burning Classic als auch für World of WarCraft Classic duplizieren kann, wurde von den Spielern laut Patrick Dawson gut angenommen. Konkrete Zahlen nannte er nicht, zumal ihre erste Preisidee für den Dienst auf ziemlich viel Gegenwind stieß (wir berichteten). So wurde der Preis von 35 Euro auf 15 Euro gesenkt.

Die beiden Entwickler von Blizzard Entertainment erklärten weiter, dass es ihr großes Ziel war, das "nostalgische" Gefühl von damals wieder einzufangen, obwohl im Prinzip ja schon alle Inhalte, alle Ecken der Scherbenwelt und alle Bosskampf-Strategien bekannt sein dürften. Deswegen sind sämtliche Boss-Begegnungen in ihrer (fast) ursprünglichen Form enthalten - ohne große Vereinfachungen, die erst später im Patch-Verlauf von The Burning Crusade gemacht wurden. So wird z.B. Brutallus in seiner ursprünglichen Version dabei sein - zumal die Entwickler davon ausgehen, dass die Spieler mittlerweile vertrauter mit den Mechaniken des Spiels, ihrer Klasse und den Bosskämpfe sein dürften. Gleiches gilt für die heroischen Dungeons, die vor allem zu Beginn bewusst schwer sein sollen. Lediglich an M'uru wird eine kleine Änderung in Bezug auf die Zauberverzögerungen vorgenommen, damit Zauber-Klassen nicht so stark im Nachteil sind. Patrick Dawson erwähnte in dem Zusammenhang noch, dass der Kampf gegen Kael'thas Sonnenwanderer in der Festung der Stürme sein Lieblingsbosskampf war. Er beschrieb ihn als mehrphasiges Rätsel, das es zu lösen galt.

Die umfangreichen und mehrstufigen Vorbereitungsquests für die Dungeons und die Schlachtzüge (Attunements) gehören zum Erbe von The Burning Crusade und wurden in unveränderter Form übernommen (Details). Um also Karazhan (10er-Schlachtzug) betreten zu können, muss man zuerst eine lange Questreihe abschließen. In späteren Phasen bzw. nach späteren Inhaltspatches werden dann Erleichterungen folgen, um schneller die vorherigen Raid-Inhalte spielen zu können. Die Zugangsschlüssel für heroische Dungeons wird man in späteren Phasen übrigens auf Rufstufe "Wohlwollend" kaufen können (bisher "Respektvoll").

Apropos Phasen für weitere Inhalte. Wie bei WoW Classic werden die Inhalte von World of WarCraft: The Burning Crusade Classic in mehrere Phasen freigeschaltet. Aktuell sind fünf Etappen geplant, wobei sich der Plan noch verändern könnte:

  • Phase 1: Die Schlachtzüge Karazhan, Gruuls Unterschlupf und Magtheridons Kammer; 14. Juni 2021: Weltbosse und die Saison 1 der Arena
  • Phase 2: Höhle des Schlangenschreins und Festung der Stürme
  • Phase 3: Hyjal und Schwarzer Tempel, Saison 2 der Arena
  • Phase 4: Zul'Aman und Saison 3 der Arena
  • Phase 5: Der Sonnenbrunnen, Insel von Quel'Danas und Saison 4 der Arena

Ansonsten wurde z.B. das Interface der Gruppensuche (LFG) modernisiert, aber nicht automatisiert. Für die Entwickler gehört die Suche nach Spielern und die Kommunikation mit anderen Mitspielern in einschlägigen Kanälen einfach zu dem Classic-Erlebnis dazu. Des Weiteren wurden die Trommeln für die Lederverarbeiter stark verändert (Details), alle Siegel für die Paladine zur Verfügung gestellt, das Ehresystem angepasst (Details), die Größe der erstellbaren Arenateams angehoben und Spell-Batching entfernt (Details). Neuerdings sind Raytracing-Schatten in den Grafikeinstellungen zu finden.

Patrick Dawson (Production Director) betonte, dass sie ihren Kampf gegen Bots und Bot-Nutzer fortsetzen werden, da ihre Auswirkungen auf die Ingame-Wirtschaft ziemlich groß wären. Konkrete Maßnahme wollte er nicht verraten, aber die Bot-Situation sei wichtig und sie würden ihre Methoden verbessern. Natürlich sind sie ebenfalls auf die Mithilfe der Community angewiesen, um verdächtiges Verhalten zu melden.

Auch das mehrstufige Eröffnungsevent auf der Insel von Quel'Danas (Sonnenbrunnenplateau) soll wie damals umgesetzt werden. Allerdings wissen sie noch nicht genau, wie und ob sie das "Wettrennen" der Realms um die Freischaltung realisieren wollen.

World of WarCraft: The Burning Crusade Classic ist gestern für PC veröffentlicht worden. Wie bei World of WarCraft Classic ist The Burning Crusade Classic in bestehenden WoW-Abonnements ohne zusätzliche Kosten enthalten.

Letztes aktuelles Video: Überlebensratgeber für Burning Crusade Classic



Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am