von Sören Wetterau,

The Last of Us: Katastrophaler Release der PC-Version sorgt für harsche Kritik

The Last of Us Part 1 (Action-Adventure) von SIE
The Last of Us Part 1 (Action-Adventure) von SIE - Bildquelle: Naughty Dog
Nur wenige Wochen nach dem Ende der HBO-Serie erschien am 28. März endlich The Last of Us Part 1 für den PC – aber Freude kommt nicht auf. Die Portierung schreit nach extremen Hardware-Hunger und frustriert die Spieler.

Obwohl Naughty Dog in einem Blogeintrag noch davon sprach, dass die Umsetzung ein "authentisches, zufriedenstellendes Erlebnis für PC-Spieler wird", sieht die Realität für viele offenbar anders aus. Vor allem auf Steam entlädt sich die Kritik, denn dort steht The Last of Us Part 1 derzeit bei gerade einmal 32 Prozent positiven Rezensionen nach über 5.400 abgegeben Stimmen. Urteil: Größtenteils negativ.

The Last of Us Part 1: Performance-Probleme, lange Ladezeiten & mehr

Der Frust in den Rezensionen ist spürbar und vielfältig, denn es gibt gleich mehrere Problemstellen. Den Anfang bilden mal wieder die Shader, die schon bei vielen anderen Portierungen zum Stolperstein wurden. Wer The Last of Us Part 1 spielen will, muss diese vorab kompilieren lassen, allerdings nimmt das richtig viel Zeit in Anspruch. Neben dem Umstand, dass man "Building Shaders" mit "Gebäude-Shader" schlecht übersetzt hat, heißt es von vielen Nutzern, dass der Vorgang zwischen 30 Minuten und anderthalb Stunden dauert.

"2 Stunden im Spiel, aber nur das Erstellen von Shadern und Ladebildschirme bekommen" schreibt etwa der Nutzer DerLugga. Wer diesen Abschnitt jedoch hinter sich brachte, wurde nicht unbedingt mit einer guten Performance begrüßt. So berichten mehrere Rezensionen, dass selbst High-End-Hardware von The Last of Us Part 1 an ihre Grenzen gebracht wird. Von schlechter Performance, einer 100 Prozentigen Auslastung von Prozessor und Grafikkarte bis hin zu ständigen Abstürzen ist so gut wie alles dabei. "Extrem starke V-RAM-Nutzung, CPU-Auslastung bei 100% und das alles wegen der Shader? Ergibt in der Summe mehr Crashs als Pedro Pascal Frauen haben könnte" so Xeeran in den Steam-Reviews.

Vereinzelt gibt es jedoch auch ein paar positive Stimmen, die die Optik und die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten loben. Allerdings sind diese Rezensionen bislang deutlich in der Minderheit.

Naughty Dog gelobt Besserung



Entwickler Naughty Dog ist sich derweil der aktuellen Lage bewusst, wie das Team auf Twitter schreibt. Über das soziale Netzwerk kündigt man an, dass man schon an entsprechenden Patches sitzt und einige der genannten Probleme beheben möchte. Details stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch aus.




In einem Blogeintrag zur PC-Version heißt es übrigens, dass Naughty Dog selbst die Entwicklung übernommen hat. Das US-Studio Iron Galaxy half offenbar lediglich bei den Arbeiten aus, aber übernahm nicht den tragenden Teil.

Nichtsdestotrotz reiht sich The Last of Us Part 1 derzeit in die illustre Liste zahlreicher enttäuschender PC-Portierungen ein. Ein Umstand, den wir bereits in unserer Kolumne zu den schlechten Portierungen der jüngeren Vergangenheit sehr kritisch betrachtet haben.
Quelle: Naughty Dog, Steam, Twitter / @Naughty_Dog

Kommentare

Resistanc3 schrieb am
Der PC ist eine Plattform mit extremen Leistungsunterschieden, dadurch wird die Optimierung aufwendig.
Mein Rechner hat resizable BAR und ne Samsung 980, aber das kann man ja bei einer PC Version schlecht voraussetzen. Die Magic bei der PS5 kommt eben nicht von den TFLOP der APU, sondern der optimalen Nutzung der SSD und Funktionen wie direct memory access etc.
Zu den Shadern...hab nach ner viertel Stunde geschaut, wie weit es damit ist, und die waren bereits fertig kompiliert. Das geht mMn in Ordnung. Keine Ahnung, warum es bei anderen Stunden dauert. Wie bereits geschrieben, läuft das bei mir absolut zufriedenstellen, ganz im Gegensatz zu z.B. Hogwarts Legacy bei Release.
Pingu hat geschrieben: ?31.03.2023 11:14 Das klingt hier anders:
Hab da mal drauf geklickt..."nicht wirklich besser" ist aber ja sowieso Interpretierbar, wie du willst. Hab das Spiel ja auch nicht für die PS5 und kann daher nicht vergleichen. Klar sind die Details höher, die Schatten schöner etc., aber bei vielen spielen sehe ich ehrlich gesagt oft nur kleine Unterschiede zwischen High und Ultra settings, die mir beim spielen wenig auffallen. Das sind eher die Dinge, die man sieht, wenn man kurz den Controller weglegt und wirklich hinschaut.
sourcOr schrieb am
Khorneblume hat geschrieben: ?31.03.2023 08:50
sourcOr hat geschrieben: ?30.03.2023 22:02 Was ich damals über den Speicher der 3080 gesagt habe, nehm ich zurück. Die Spiele heute gönnen sich, und die 10GB reichen vorne und hinten net. Schade um das Potential der Karten.
Deswegen laufen manche PS2 Ports selbst auf Xbox Series oder PS5 mit 30 Frames? Würden manche Hersteller ihre Spiele einfach optimieren, könnte man die Spiele auch mit der an sich tollen Hardware vernünftig zocken. An der Hardware liegen Probleme aktueller PC Titel jedenfalls nicht.
Würden hätten können, aber das tun sie halt net und das muss man mit einkalkulieren :Blauesauge:
Pingu schrieb am
Resistanc3 hat geschrieben: ?30.03.2023 21:15 Es sieht bei 4K/60 auf Ultra nicht wirklich besser aus als ein PS5 Spiel
Das klingt hier anders:
https://www.computerbase.de/2023-03/the ... ikreferenz
Zum Thema VRAM:
Ich kann mir vorstellen, dass durch die 16GB RAM der Konsolen, die ja variabel genutzt werden können, PC Ports mit weniger VRAM zu Problemen neigen.
In meinen Augen ist das aber auch reines Softwareproblem. Mich nervt da zum Beispiel aktuell das RE4 Remake sehr. Ich kann alles zum Anschlag drehen, inklusive Raytracing und es läuft komplett flüssig auf meiner 3070, aber nein, das Spiel meint, es gäbe nicht genug VRAM (8GB habe ich) für RT und stürzt direkt ab. Es gibt keine Performance Probleme, es crasht einfach komplett zum Desktop. Das geht einfach gar nicht.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ja, natürlich. PS2 war nur ein Beispiel. Funktioniert natürlich mit jeder anderen Ausgangs-Plattform.
yopparai schrieb am
Ich denke mal die Idee der Aussage war eh nicht, schludrige Ports von der PS2 zu finden, sondern die Idee war, dass nicht jedes Problem an der Hardware liegt. Ich hoffe auch mal wir sind uns alle einig, dass PCs von dem Spiel um das es hier geht nicht so stark überfordert sein sollten, dass es zu solchen Problemen kommt. Jedenfalls nicht wegen ?nur? 10GB VRAM.
schrieb am