von Jörg Luibl,

Harvard Business: Spieler verändern Berufswelt

Welche Art von Arbeitern, Angestellten oder Managern wachsen eigentlich aus der Generation der Spieler zwischen 20 und Anfang 30 heran? Sehr positive, kreative und teamorientierte Typen. Das behaupten jedenfalls John C. Beck und Mitchell Wade in ihrem Buch "Got Game: How the Gamer Generation is Reshaping Business Forever." gestellt, das kürzlich bei Harvard Business School Press erschienen ist.

Für ihre Studie haben die beiden u.a. 2000 Fragebögen und 200 Interviews mit amerikanischen Spielern ausgewertet. Sie stellen zunächst fest, dass es mit den seit etwa 1970 Geborenen einen klaren Generationswechsel zwischen den bei Pong stehen gebliebenen "Boomers" und der noch heute zockenden "Gamer Generation" gibt:

"Most boomers have never seen games as anything more than a toy, and as a result, are often shocked when they see what today's games can do."

Der Unterschied besteht eindeutig in der Rezeption der Games. Was für die einen nur Spielzeug war und ist, sei für die anderen ein prägender Teil ihrer Kultur. Und was hat das für Auswirkungen hinsichtlich der Berufswelt? Laut Beck und Wade gehen die Gamer spielerischer an den Job heran. Sie übertragen Mechanismen wie das aufsteigende Leveldenken, den Siegeswillen und das Trail&Error-Prinzip in die Berufswelt. Und auch der Teamgedanke sei ausgeprägt:

"Gaming is actually much more social than boomers understand. A lot of it is very social, done with friends, and now increasingly, over the Internet. Maybe as a result, gamers really value other people—more than people who didn't play games growing up. They also firmly believe in a team environment."

Aber ein echter Spieler wisse auch, dass jemand die Führung übernehmen muss - wenn er kompetent genug ist:

"But they're not egalitarians—they believe someone should lead, they are generally happy to do it, and they have more skills than other people their age, more fluency with different leadership styles."

Die Autoren des Buches appelieren schließlich an die ältere Boomer-Generation, diese Newcomer ernst zu nehmen und sie aufgrund ihrer markanten Stärken in Sachen Problemlösung und Produktivität stärker in die von ihnen dominierte Jobwelt zu integrieren:

"Gamers aren't just OK; they have some strengths that weren't standard in our generation. They can be almost maniacally dedicated and productive; for them, solving the problem can be a pleasant obsession like games were."

Vergleiche dazu die Vorstellung des Buches sowie die aktuelle Kolumne der New York Times!


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