von Jörg Luibl,

Spielen zwischen Rausch und Regel

Erst kürzlich haben wir die Ausstellung SPIELEN im Dresdner Hygiene-Museum vorgestellt, die noch bis zum 31. Oktober zu einer kulturellen Zeitreise durch die Spiele-Geschichte einlädt. Auf über 1200 Quadratmetern geht es in breiter Perspektive um alle Varianten des Spielens - egal ob auf dem Sportplatz, dem Wohnzimmertisch, beim Roulette oder vor Fernseher und Monitor.

Wer nicht so schnell nach Sachsen kommt, kann jetzt auch die gelungene Publikation zur Ausstellung bestellen. In "Spielen zwischen Rausch und Regel" stellen sechzehn Autoren aus Kultur-, Kunst- und Sozialwissenschaft sowie Archäologie, Philosophie und Germanistik in lesenswerten Essays ihre Sicht auf das Spiel dar. Ein Autorenverzeichnis mit Kurzbiografie klärt über den akademischen Hintergrund der Autoren auf.



Sehr interessant sind die historischen Bezüge und Parallelen zwischen antiken und modernen Wettkämpfen. Vom griechischen Faustkampf zu Fight Night 2004, von Schach bis hin zu Deus Ex. Die Texte sind reichlich bebildert, bieten viele interessante Details und zeigen so manche bizarre Konstruktion der Vergangenheit: Etwa das hölzerne "Taktische Kriegsspiel" des Baron von Reiswitz aus dem Jahr 1812 - eines der ersten Multiplayer-fähigen Echtzeit-Strategiespiele. Der Mensch hat schon immer alles nachgespielt hat, egal ob Rollen, Konflikte oder Kriege, nur Kostüme und Werkzeuge haben sich verändert.

Der 180-seitige und sehr schön illustrierte Titel ist für 19,80 Euro beim Hatje Cantz Verlag erhältlich. Eine Leseprobe gibt`s hier!



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