von Benjamin Schmädig,

Nero macht euch zum Militär-Ausbilder



NERO heißt Neuro Robotic Evolving Operatives, was soviel bedeutet wie dass ihr einem Team von anfangs hirnlosen Robotern komplexe Verhaltensmuster beibringt und anschließend seht, wie sich die eigene Mannschaft im Wettstreit mit von anderen Spielern erzogenen Gruppen schlägt.



Das Ganze ist ein Projekt der Universität von Texas, welches sich an einer exakten Wiedergabe des menschlichen Lernprozesses versucht. Über 30 Studenten werkelten an dem Programm und appellieren u.a. an die Spieleindustrie, ähnlich fortschrittliche KI-Routinen auch in massenkompatible Titel einzuflechten.



Aber wie funktioniert das Beibringen der Verhaltensmuster überhaupt? Zunächst einmal ladet ihr euch über diesen Link die 35 MB große Installationsdatei herunter. Einmal im Spiel drin, beginnt ihr damit, ein Trainingsfeld mit Gegnern und Hindernissen zu pflastern und bevölkert das Gebiet anschließend mit euren Robotern. Diese haben zunächst nichts Besseres zu tun, als wirr in alle Himmelsrichtungen zu laufen.



Jetzt folgt der zentralen Teil des Programms, welcher viel Zeit frisst: Ihr gebt vor, für welches Verhalten eure Mannen bestraft werden und wofür es Belohnungen gibt. Bonus und Malus sind für euch nicht sichtbar, allerdings lernen die "Kinder" schnell, welche Aktionen sich auszahlen und welche sie in Zukunft besser vermeiden. Die Roboter können sich einem Feind z.B. nähern, ihn umgehen, angreifen oder einen bestimmten Zielpunkt aufsuchen. Nach und nach züchtet ihr damit ein bulliges Nahkampf-Team, trickreiche Fernkämpfer oder geschickte Labyrinth-Läufer heran.



Tut das Team endlich, was es soll, speichert ihr die Truppe ab und tauscht sie mit denen anderer Spieler aus. Auf einigen vorgegebenen und vielen selbst erstellten Schlachtfeldern lasst ihr die Mannschaften dann gegeneinander antreten und seht so, was ihr als Ausbilder auf dem Kasten habt.



Grafik und Sound des fast ohne Zuschuss finanzierten Projekts können selbstverständlich nicht mit den Qualitäten eines Vollpreistitels mithalten. Allerdings ist die Idee witzig und bringt jede Menge Spaß: Tun eure Roboter erst einmal das, was euch vorschwebt, stellt sich ein äußerst befriedigendes Gefühl ein.



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