von Julian Dasgupta,

FreeRealms: Sonys neue Wege

Sony Online Entertainment arbeitet derzeit nicht nur an The Agency sowie, Gerüchten zufolge, EverQuest III auf Unreal Engine 3-Basis - jetzt enthüllte man auch FreeRealms. Der Titel steht auch für eine Abkehr von SOEs bisherigem Geschäftsmodell, weg von Abogebühren, hin zu Einnahmen durch Microtransaktionen. Dieser Ansatz hat sich besonders in Asien bereits dank Spielen wie Runescape bewährt - hier verdient der Hersteller nämlich nicht durch Grundgebühren. Das Spiel ist grundsätzlich kostenlos zugänglich, Einnahmen werden durch den Verkauf neuer Items, In-Game-Währung, Charakteren und anderem virtuellen Gut sowie Werbung generiert.

SOE-Chef John "Smed" Smedley zufolge könnte dies in zwei Jahren schon die Hälfte des Umsatzes der Sparte ausmachen, in fünf Jahren vielleicht gar 90 Prozent. Dabei setzt man auch auf neue Zielgruppen - der bisherige Durchschnittskunde SOEs ist 32 Jahre alt und männlich. Mit Spielen wie FreeRealms, das sich vor allem an Mädchen richtet, will Sony auch jüngere Kunden und mehr Vertreter des weiblichen Geschlechts für sich gewinnen. Zudem schielt der Hersteller stärker auf den asiatischen Markt - von den westlichen Entwicklern konnte sich hier bisher eigentlich nur Blizzard mit World of Warcraft wirklich etablieren. Auch das vor Kurzem angekündigte Kung-Fu Hustle soll helfen, in Ländern wie China Fuß zu fassen.

Um den Anspruch, eine neue Zielgruppe erschließen zu können, gerecht zu werden, machen Frauen einen größeren Anteil am Entwicklerteam aus als sonst bei SOE üblich.

Spiele wie The Agency, Kung-Fu Hustle und FreeRealms sind aber auch Zeugnis davon, dass SOE glaubt, dass Spieler langsam genug von Elfen und Orcs haben. Auch, so sagt, John Smedley gegenüber Gamasutra, setzt man in Spielen wie FreeRealms, in dem der Spieler sich Tiere, Kleidung und Ähnliches zulegen kann, auf von Spielern für Spieler erschaffene Inhalte. Zudem soll den Nutzern Abwechslung geboten werden, so können sich die Teilnehmer beispielsweise Rennen liefern, Schach spielen, Ballspielen nachgehen oder auf Gegnerjagd gehen. Nutzer sollen gar ihre eigenen Minispiele erfinden können. "User-generated Content", so Smedley, sei erstmals mehr als nur ein Schlagwort. Außerdem werde sich die Nutzeroberfläche dank eines Scaleform genannten Toolsets stärker modden lassen können als in anderen Titeln, verspricht SOE.

FreeRealms soll als zentraler Titel die Wende für Sonys Onlinesparte einläuten. Selbst Spiele wie WoW würden nur eine bestimmte Zielgruppe ansprechen. Und so lässt Smedley abschließend mit Hinblick auf jenen Blizzard-Titel verlauten:

"Wir versuchen nicht, mit FreeRealms derartige Nutzerzahlen zu erreichen, wir versuchen, deutlich darüber hinauszugehen. Ich denke, dass es eine große Sache ist, etwas im Markt zu etablieren, das ich zusammen mit meinen Kindern spielen kann."

Ein paar erste Eindrücke vom Spiel kann man übrigens bei den Kollegen von FiringSquad nachlesen.


Kommentare

faint46 schrieb am
gracjanski hat geschrieben:die sparte entwickelt sich eh zum reinen kommerz.
Genau. früher haben die Entwickler das nur gemacht um den Spielern eine Freude zu machen. Geld verdienen kann man auch anders.
Merandis schrieb am
In dem Zusammenhang wunderts mich, dass Sims Online gefloppt ist. So ein Spiel wäre wohl ein Traum für "Frauen". Ach ja ich vergaß: Die sind ja schon in Second Life unterwegs. :roll:
Also ich werde wohl zukkünftig keine Spiele mehr spielen, wo man neben den Vollpreis, noch zusätzliche Geühren zahlen muss. Nicht wegen dem Geld an sich, sondern rein vom Prinzip her will ich dieses Vorgehen nicht weiter verstärken. Sonst haben wir in 10 jahren nurnoch Spiele die Zusatzkosten für den Spieler verursachen.
Culgan schrieb am
hast ja recht.
früher gab es nicht so viele mmorpg´s.
da konnte man sich noch recht gut entscheiden. ich will garnicht wissen wieviele es heutzutage gibt. die meisten zum teil übelster müll mit itemmall´s um mal schnell kohle abzugreifen.
aber wenn das jetzt bei den "größeren" auch werden sollte, dann ist das genre für mich allemal gestorben. zb. Everquest 3. Warhammer usw. halt die ganz großen, weißt wie ich das meine.
gracjanski schrieb am
na ja es gibt auch andere games, so wie multiplayer und offline. muss ja kein mmo sein. die sparte entwickelt sich eh zum reinen kommerz.
Culgan schrieb am
Um den Anspruch, eine neue Zielgruppe erschließen zu können, gerecht zu werden, machen Frauen einen größeren Anteil am Entwicklerteam aus als sonst bei SOE üblich.
lol, was kommt wohl an nächstes? ein play vanilla für schnucklige burschen :wink:
da kann doch nix draus werden. da müssen grenzen gesetzt werden zwischen den welten der jungs und der mädels.
ich will mir gar nicht erst vorstellen, wenn man versucht das alles in einem spiel unterzubringen. entweder bringt das noch mehr schulmassaker oder es artet in einer landesweiten orgie aus. :roll:
ne jetzt mal ernst, finde die idee nicht so dolle, auch das mit dem itembezahlen nicht. denn wenn jemand spielt und sieht aha so komme ich viel schneller voran und die dinger kosten dann nur 2?, dann schlägt jeder zu (früher oder später).
Und gerade weil es ja so billig erscheint, im gegensatz zu den monatlichen gebühren, sagt man sich immer "ach komm eins noch", ehe man sich versieht hat mann in nem halben monat schon mehr bezahlt als ein monatsabo von zb. 15?
Ist auch ziemlich unfair, die die geld haben, können sich einen Vorteil dadurch erkaufen.
schrieb am