von Michael Krosta,

Facebook: Pläne für Spiele-Streamingservice skizziert

facebook (Unternehmen) von facebook
facebook (Unternehmen) von facebook - Bildquelle: facebook
Auch Facebook will mit einem Streamingservice für Spiele in das Geschäft einsteigen und hat jetzt erstmals seine Pläne dafür konkretisiert. Im Gespräch mit Gamesindustry.biz heißt es seitens Jason Rubin, Vice President der Spiele-Sparte, dass das Unternehmen dabei einen anderen Ansatz verfolgt als Microsoft oder Google.

So will man im Gegensatz zu Stadia oder Xbox Game Pass Ultimate keine AAA-Spiele oder Indie-Produktionen anbieten, sondern sich auf mobile Spiele auf Free-to-play-Basis fokussieren. Der Zugang zum Stream soll für Facebook-Nutzer über den Browser oder die offizielle Android-App erfolgen.

Zum Start sollen fünf Spiele zur Auswahl stehen: Asphalt 9: Legends, PGA Tour Golf Shootout, Solitaire: Arthur's Tale, WWE Supercard und Mobile Legends: Adventure. Im kommenden Jahr sollen laut Rubin auch Spieler aus dem Action- und Abenteuer-Genre folgen. Auf lange Sicht will man eine möglichst breite Palette an Spielen und Genres abdecken.

Auch beim Geschäftsmodell geht man andere Wege: Statt eines klassischen Abo-Modells setzt Facebook lieber auf einen Anteil von 30 Prozent an den Verkäufen innerhalb der Free-to-play-Spiele - zumindest, wenn sie über den Browser gespielt werden. Erfolgt der Stream über die Android-App von Facebook, wandern die anteiligen Einnahmen in die Kasse von Google.

Und freilich spielt auch die Werbung eine zentrale Rolle bei den Plänen: Facebook sieht vor, Spieler vor allem durch die eingeblendeten Anzeigen zu den Free-to-play-Spielen zu locken. Durch den Stream und den Wegfall einer nötigen Installation soll ein nahtloser Übergang von der Werbung zum Spiel erfolgen.

Trotzdem will man auch eine optionale Download-Möglichkeit inklusive einer automatischen Übertragung des Speicherstands anbieten.

"Basierend auf der zunehmenden Effizienz von Werbung gehen wir davon aus, unsere Kosten zu decken und profitabel zu sein. Und darüber hinaus erhalten wir noch den zusätzlichen Vorteil, dass die ständig wachsende Spieler-Community zu Facebook kommt, wenn sie an Spiele denkt", so Rubin. "Man bedenke: Wir sind eine Werbe-Plattform. Sie haben das Spiel also wahrscheinlich über eine Werbung gefunden, oder durch ihre Freunde, durch die Community und all die Dinge, die wir bei Facebook machen." 
Laut Rubin spielen monatlich 300 Millionen Menschen Spiele über Facebook. Rechnet man noch Leute hinzu, die über Facebook Inhalte rund ums Spielen wie Live-Streams, konsumieren oder sich untereinander in Gaming-Gruppen austauschen, steige die Zahl bereits auf mehr als 700 Millionen Nutzer.
Quelle: Gamesindustry.biz

Kommentare

CritsJumper schrieb am
mafuba hat geschrieben: ?28.10.2020 04:19 Bei den Datenvolumen in Deutschland ist das auch bestimmt gut für den Geldbeutel
Facebook hat Flatrate IPs von WhatsApp, Instagram und FB selbst. - Wobei diese Flatrates wohl rechtswidrig waren. Ob die jetzt aufgelöst wurden oder noch weiter laufen bis das der Vertrag endet, oder dies umwandelt in etwas ähnliches. Ich weiß es nicht. ;)
Mafuba schrieb am
D.H. man kann sich jetzt die gleichen Freemium Spiele, die es schon überall gibt auf dem Handy streamen.
Was ist denn das für ein dämlicher Ansatz...
Bei den Datenvolumen in Deutschland ist das auch bestimmt gut für den Geldbeutel
MrLetiso schrieb am
4P|Michael hat geschrieben: ?27.10.2020 15:39 Hat es. Privat verabscheue ich Facebook tatsächlich aus tiefstem Herzen und mir ging es bei der körperlichen Reaktion während des Tippens ganz ähnlich wie Sir Richfield ;) Daher leider auch keine Quest 2 für mich :(
Hab The Run neulich tatsächlich nochmal auf der PS3 installiert und kurz wieder reingespielt. Wenn ich mir die letzten NfS-Spiele so anschaue, war ich rückblickend vielleicht doch etwas zu streng ;)
... super, jetzt könnte man denken, ich stalke Dich :Blauesauge:
CritsJumper schrieb am
Facebook macht es um die Konkurrenz aus zu tricksen. Jeder der eine Dienstleistung native auf seinem Smartphone ausführt hat natürlich auch die Risiken vom Abgreifen des Standortes, der Fotos, der Daten, der Sensoren, der Fingerabdrücke oder Vermessung der Emotionen beim spielen dabei. Letztlich der Grund wie sich diese Dinge finanzieren.
Facebook weiß das, weil die diesen Service selber anbieten. Wenn die jetzt die Konkurrenz früher abgreifen, indem sie die Inhalte anderer zu Geld machen und die wertvollen Datenströme der Nutzer über ihre App umleiten, dann können die damit die Konkurrenz aus bremsen, wodurch ihre Position gestärkt wird.
Gleichzeitig ist der Streaming-Service Nutzerbindung pur, aktuell hat Facebook es nicht nötig. Aber sie denken eben auch an die Zukunft, wenn die neue Generation vom Browser oder den Apps weg wandert.. zu Streaming Only Systemen. Eine Entwicklung die Mittelfristig den PC und das ganze Smartphone betreffen wird.
Da muss man schauen das man jetzt noch genug Kontrolle darüber hat. Aus einem ähnlich Grund hatte Cloudflare ja angekündigt einen Browser komplett zu Streamen und Virtualisieren.
Gleichzeitig erreicht man damit eine ganz andere Form der Abhängigkeit. Nutzer die keine Apps mehr installieren können, und alles per Streaming nutzen. Machen sich auch unabhägig vom Google App Store und von Appls Store. Gleichzeitig greift es vorweg die Möglichkeit einer besseren Landes-Filterung der Angebote-Inhalte. So eine App läuft auf den nächsten Linux Smartphones wie auf den Chinasmartphones oder dem Kindlephone.
Adrinalin schrieb am
Ich muss zugeben, dass so Zeug wie Genshin Impact und anderer Krimskrams mein 64GB IPhone schon ein bisschen an seine Grenzen bringt, aber gerade neuere Handys und Androids haben entweder mehr Speicher oder lassen sich erweitern. Also mMn ich das ganze Ding extrem Nische, weil es zwar den Mobile Markt als Zielgruppe hat, da aber eigtl vor allem User mit wenig Speicher und/oder alten Geräten ansprechen will (oder liege ich da jetzt falsch?). Der Ottonormal Candy Crush Casual wird seinen Kram jetzt wohl kaum streamen, statt es sich einfach aus dem Playstore zu saugen.
Klar, der Mobile Markt ist mit Werbung und IAPs zur Zeit schon extrem lukrativ, aber auch demensprechend umkämpft, deswegen weiß ich auch nicht, was Facebook hier geritten hat. Nach der Sache mit der Quest 2 wundert mich aber fast schon nix mehr bei dem Laden...
schrieb am