In den vergangenen Monaten sorgte Facebook mit der Verschmelzung seiner Dienste und Kundendaten für Wirbel, darunter die
zwangsweise Verknüpfung des sozialen Netzwerks mit dem neuen VR-System Oculus Quest 2 oder
einem Verfahren vorm Bundeskartellamt. In einer internen Memo schlägt Vicepräsident der VR- und AR-Sparte Andrew Bosworth offenbar ganz andere Töne an und fordert einen Strategiewechsel: Das behauptet zumindest der Newsletter "
Big Technology" des Silicon-Valley-Reporters Alex Kantrowitz (
via Uploadvr.com).
Laut des dort geleakten Dokument aus dem Unternehmens-Intranet fordere Boswoth, Datenschutz und Privatsphäre bei der Entwicklung künftig als oberste Priorität zu sehen - selbst wenn die Qualität des Produktes darunter leide. Uploadvr.com fügte hinzu, dass auch eine unabhängige eigene Quelle die Echtheit des Dokuments bestätigt hätte. Ab Januar wolle man verändern, wie Produkte entwickelt werden, so Bosworth:
"Statt ein Produkt zu erdenken und es dann auf die modernen Standards von Datenschutz und Sicherheit herunterzustutzen, werden wir unseren Prozess umdrehen. Wir werden mit der Annahme starten, dass wir keinerlei Daten sammeln, nutzen oder speichern können. Die Beweislast, zu demonstrieren, warum bestimmte Daten für die Funktionsweise eines Produkts wirklich benötigt werden, liegt bei uns.
(...)
Ich habe kein Problem damit, Nutzern die Option zu geben, mehr zu teilen, wenn sie es auswählen (opt-in), aber wir sollten es nicht als Voraussetzung erwarten. Ich will nicht nur, dass wir die Konsumentenerwartungen für Privatsphäre erreichen. Ich will, dass wir unsere Produkte aufgrund ihres Datenschutzes herausstellen. Andere Unternehmen sollen sich anstrengen, mit uns mithalten zu können."