von Michael Krosta,

Valiant Hearts: Director verlässt Ubisoft

Valiant Hearts: The Great War (Adventure) von Ubisoft
Valiant Hearts: The Great War (Adventure) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft
Yoan Fanise, der Mann hinter Valiant Hearts, kehrt Ubisoft nach 14 Jahren den Rücken - und das, obwohl er nach Angaben von Gamasutra sein ehemaliges Studio in Montpellier zuletzt als "verrückt und ein bisschen künsterlisch" gelobt hatte.

Als Gründe für seine Entscheidung führt er vor allem die zunehmenden Teamgrößen bei AAA-Produktionen an, bei denen der persönliche, direkte Kontakt zwischen den einzelnen Leuten und Abteilungen immer mehr in den Hintergrund rückte.

"Wie man auf dem Foto sehen kann, stand hinter Beyond Good & Evil ein 30+ Produktions-Team mit einer einzigartigen, kreativen Stimmung, die Michel Ancel ermöglichen kann. Je mehr wir wuchsen, desto mehr hat diese Stimmung nachgelassen. 100, 250, 500 Leute...das war nötig aufgrund der technischen Weiterentwicklung und den AAA-Anforderungen, aber auf der kreativen und menschlichen Seite hat irgendwas gefehlt."

Das war einer der Gründe, warum sich Fanise nach dem Abschluss seiner Arbeit an Assassin's Creed 3 zunächst auf Valiant Hearts gestürzt hat. Wie er selbst sagt, wollte er mit diesem verhältnismäßig kleinen Projekt den Geist von damals wiederbeleben. Trotzdem sei es bedrückend, der Realität ins Auge zu blicken: Trotz guter Kritiken und Auszeichnungen sowie verhältnismäßig guten Verkaufszahlen seien mit diesen kleinen, aber leidenschaftlichen Produktionen keine großen Einnahmen zu erzielen, wenn man sie mit Triple-A vergleicht.

In Zukunft will sich Fanise wahrscheinlich als unabhängiger Entwickler versuchen, nachdem er nach eigenen Angaben während seiner Arbeit an Valiant Hearts ohnehin schon als "Fake Indie" bezeichnet wurde.

Letztes aktuelles Video: Trailer zum Android-Launch





Kommentare

Eirulan schrieb am
Balmung hat geschrieben:
D_Radical hat geschrieben:
Trotzdem sei es bedrückend, der Realität ins Auge zu blicken: Trotz guter Kritiken und Preise sowie verhältnismäßig guten Verkaufszahlen seien mit diesen kleinen, aber leidenschaftlichen Produktionen keine großen Einnahmen zu erzielen, wenn man sie mit Triple-A vergleicht.
Versteh nicht ganz was daran so bedrückend sein soll. Klar erzielt man mit einem ValiantHearts kein AAA-Einnahmen, aber dafür verbrennt man auch keine AAA-Produktions/Marketing-Budgets.
Man kann nur hoffen, dass Ubisoft daran gelegen ist, auf Dauer nicht seine ganzen Kreativen zu verlieren und ihnen deswegen immer öfter erlauben wird, sich auch mal zwischenzeitlich mit einem ValiantHearts oder GrowHome auszutoben. Zumal es Ubisoft auch positive Presse beschert und die kann man aktuell ja gut gebrauchen.
Es geht sicherlich auch darum, ob man mit den Einnahmen aus einem solchen Spiel das nächste Spiel finanzieren könnte. Bei AAA Titeln kann man das ja scheinbar, bei solchen kleinen Titeln ist der Gewinn aber wohl so gering, dass das Geld nicht für eine neue Entwicklung auf gleichem Niveau reicht.
Oder wärst du zufrieden, wenn du 1 Million in die Entwicklung und Vermarktung eines Spiels steckst und am Ende verdienst du damit gerade mal 10.000?
Edit: hab die letzte Zahl zur Verdeutlichung noch mal reduziert. Gewinn ist Gewinn und wirkt daher erst mal positiv, ist es aber für eine Firma eben nicht immer.
Ja man muss aber halt auch sagen,
1.) das ww1 Szenario "zieht" in der Masse sicher nicht so wahnsinnig.
2.) auch bei AAA Produktionen ziehen wenige Hammerhits viele weniger Erfolgreiche ausm Dreck. Meinte nicht mal der Sony-WWS Chef, von 10 1st Party Spielen wären 4 gewinnbringend und müssen alle anderen mittragen?
... ich für meinen Teil habe Valiant Hearts sehr genossen (und am Ende sogar ein Tränchen verdrückt ;) ) ... von allen UbiArt Spielen mein Liebling - noch vor Child of Light (was ich 2x auf 100% gespielt habe)
unknown_18 schrieb am
crewmate hat geschrieben:In den jährlichen Anlegern nach zu kommen. Und alles Bitte Quartal s gerecht, damit die Zahlen für Investoren und Aktionäre da sind.
Das ist, ganz kurz zusammen gefasst, der Hintergrund.
Und mit ein Grund wieso ich AGs hasse. ^^
NotSo_Sunny schrieb am
Wahrscheinlich hast du Recht und er wollte damit nur nochmal darauf anspielen, dass große Titel in der Art leider nicht mehr gemacht werden. Womit er traurigerweise richtig liegt.
Wulgaru schrieb am
Ich glaube das ist jetzt gar nicht mal so sehr auf die logische Goldwaage zu legen, für mich ist schon relativ klar war worauf er abzielt...Valiant ist ein wunderschönes Spiel, aber eben ganz klar "ein kleiner Titel".
Beyond Good and Evil war damals ein großes Ding, einer der wichtigsten Titel die in der gesamten Branche entwickelt wurden....natürlich ist es gefloppt wie nur was, aber damals hat man sich bei Ubi einiges davon erhofft, denn Ancel und seine Mitarbeiter waren damals die Goldesel. Das hat sich danach natürlich verschoben und Montpellier ist immer unwichtiger geworden für den Gesamtkonzern Ubi Soft. Ich frage mich auch immer noch dieses "wir entwickeln immer noch an Beyond 2" einfach nur Marketing ist um ein bischen Street-Cred bei den Gamern zu erhalten, denn schließlich hat Ancel ja längst ein sehr großes Spiel in seinem eigenem neuen Studio in der Entwicklung.....und von genau sowas träumt dieser gute Herr glaube ich auch.
crewmate schrieb am
In den jährlichen Anlegern nach zu kommen. Und alles Bitte Quartal s gerecht, damit die Zahlen für Investoren und Aktionäre da sind.
Das ist, ganz kurz zusammen gefasst, der Hintergrund.
schrieb am