von Michael Krosta,

Deutscher Computerspielepreis: Prämierte Spiele gehen auf Roadshow

Deutscher Computerspielpreis (Awards) von GAME und BIU
Deutscher Computerspielpreis (Awards) von GAME und BIU - Bildquelle: GAME und BIU
In Kooperation mit "Games for Families" präsentiert der Deutsche Computerspielpreis (DCP) die prämierten Spiele erstmals in Form einer Roadshow. Wie man auf der offiziellen Webseite bekannt gibt, wird man zwischen dem 28. September und 10. November in fünf Städten diverse Spiele ausprobieren dürfen, die 2019 als Preisträger ausgezeichnet wurden, darunter Trüberbrook, State of Mind und Unforseen Incidents.

Hier die Termine und Städte, wo man die Titel anspielen kann, die allesamt eine maximale USK-Einstufung von ab 12 Jahren aufweisen:

  • Würzburg (Mainfranken-Messe), 28. September bis 6. Oktober
  • Hannover (infa), 12. Oktober bis 20. Oktober
  • Karlsruhe (Offerta), 26. Oktober bis 3. November
  • Nürnberg (Consumenta), 26. Oktober bis 3. November
  • Dresden (spielraum), 9. November bis 10. November
Quelle: DCP Webseite

Kommentare

Sir Richfield schrieb am
greenelve hat geschrieben: ?05.10.2019 10:25Hehe, schöner Seitenhieb angefügt,
Danke. ;)
Ich fass mein Geseier mal kurz zusammen:
- Games for Families halte ich für eine grundsätzlich gute Idee, kann aber zur Ausführung nix sagen, weil nie live gesehen.
- Den Deutschen Computerspielepreis halte ich für eine komplette Bullshitveranstaltung, weil da eine Agenda verfolgt wird, statt einfach nur gute, deutsche Spiele zu prämieren
- Deshalb betrachte ich alles kritisch, wo sich die Beteiligten anwanzen.
Daraus lassen sich eigentlich alle Antworten ableiten. Ich bin einfach nicht in der Lage, irgendeinen positiven Aspekt in Veranstaltungen, an denen der DCSP beteiligt ist, zu sehen, weil ich denen keinen guten Absichten unterstelle.
Deshalb bleibe ich auch dabei, dass die Kooperation nur dazu dient, dem PREIS irgendeine Relevanz zu verleihen und nicht den Spielen oder Gaming im Allgemeinen.
Und irgendwo geistert da noch meine Meinung rum, dass "Gaming" inzwischen Niemanden mehr braucht. Wie bei Rockmusik, AD&D und andere gaaaaaanz schlimme Dinge, löst sich das Problem von ganz alleine. Ich würde sogar sagen, wir stehen kurz davor. Der Markt spricht deutliche Worte.
Apropos Markt: Die AAA Publisher haben auch dafür gesorgt, dass inzwischen politisch im Bezug auf Spiele andere Dinge als Gewalt diskutiert werden. So langsam geht den Leuten nämlich auf, dass es da andere, tatsächliche Probleme mit Lootboxen und co. gibt. Und dann betrachten die die Dinge aus einem anderen, normaleren, Blickwinkel.
greenelve schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?05.10.2019 10:10
In dem Moment ist das keine Selbstbeweihräucherung, es ist ein Mittel des Marketings,
Der PREIS an sich ist Selbstbeweihräucherung, meinte ich. Gebe zu, dass das in der Thematik nicht immer sauber zu trennen ist.
Die Spiele mit auf Messen zu nehmen ist natürlich Marketing.
Da es dir immer wieder wichtig ist Unterschiede zu trennen.... vielleicht wäre es wichtig zu trennen, ob wir über die Preisverleihung oder eine anschließende Promotour reden, wenn es in der News um letzteres geht? :woman_shrugging:
ps: Trüberbrook soll Interesse auf mehr schaffen. Dafür reichen schon wenige Bilder, um mit der Ästhetik zu überzeugen. Und bei einer Verbrauchermesse geht es auch um Normalität, dass Games nichts freakiges sind. Sei es auf das Spiel selbst, oder (deutsche) Spiele allgemein bezogen. Diese Mischung aus Stop-Motion- und Augsburger Puppenkiste Erinnerung bei den Vorbeilaufenden ansprechen.
Wie schon gesagt, nicht immer muss es auf direkte Verkaufszahlen vor Ort hinauslaufen. Das Image, es gibt gute / harmlose (deutsche) Spiele; Spiele sind nicht per se böse und können genauso wie Filme sein. Das schafft auf Dauer ein Bewusstsein, womit auch brutalere Spiele im Ansehen von gefährlicher Konsum auf eine Stufe mit Filmen landen. Und müssen nicht länger ab12 Spiele genommen werden, um in der breiten Öffentlichkeit präsentiert zu werden, ohne Befürchtung, es könne ein negatives Feedback durch die Gewalt geben.
Hehe, schöner Seitenhieb angefügt, aber trotz der Unwissenheit über Trüberbrook selbst und Games allgemein, Konsumenten können - spätestens durch Erfahrungen mit anderen fiktiven Medien - zwischen realer und fiktiver Gewalt unterscheiden. Aber persönlich habe nichts gegen deinen Versuch, das negative Bild von Ballerspiele auf Trüberbrook zu übertragen, um ein Argument zu schaffen, wo keines ist. *zwinker zwinker*
Sir Richfield schrieb am
Du darfst nicht vergessen, egal wo und bei welcher Aktion, die Konsumenten auf der Straße oder vorm TV, egal zu welchem Zweck sie angesprochen werden, sie haben wenig Zugang zu Spielen und in der breiten Masse existiert nach wie vor auch ein negatives Bild.
Naja, Zugang hat jeder, der ein Smartphone hat, aber was den grundsätzlichen Tenor betrifft, stimme ich dir zu, es gibt noch sehr viele Menschen, die keinen - wie sagte Kerkeling - intellektuellen Zugang zu Spielen haben und die sitzen, meist altersbedingt, noch an den "Schalthebeln".
Btw. werden prämierte Spiele genommen, die dann auch als "Preis gewonnen" dargestellt werden, da dies ein Maß an Qualität vermittelt.
Natürlich, aber.
In dem Moment ist das keine Selbstbeweihräucherung, es ist ein Mittel des Marketings,
Der PREIS an sich ist Selbstbeweihräucherung, meinte ich. Gebe zu, dass das in der Thematik nicht immer sauber zu trennen ist.
Die Spiele mit auf Messen zu nehmen ist natürlich Marketing.
Aber, das ist wieder mein Zynismus, große Teile dieses Marketings zielen darauf ab, den PREIS relevant zu machen, weniger die Spiele. *
Dass die Leute auf Testsiegel was geben, ist mir klar. Leider auch, dass viele solcher Siegel das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind.
Gerade die Stiftung Warentest hat damit ein paar Herausforderungen, weil einige Hersteller sehr kreativ werden. Zuletzt im Radio noch gehört, Produkt in Blau wurde getestet, Hersteller klebt Siegel auf Produkt in Rot. Problem: Produkt in Rot entsprach nicht der Qualität von Produkt in Blau UND Stiftung Warentest sagt, dass Rot das Siegel nicht hätte bekommen können, weil sie halt nur Blau getestet haben.
*Wenn wir ins Detail gehen, aber halt mit unserer Spielersicht: Welchen Sinn hat es, Trüberbrook auf einer Verbrauchermesse zu zeigen? Was willst du da über das SPIEL vermitteln? Einem langsamen Adventure. (Weil Adventures an sich "langsam" sind, in dem Sinne dass der Spieler (meist) Zeit und Ruhe hat, die Rätsel zu lösen)
Zudem...
greenelve schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?02.10.2019 20:21
greenelve hat geschrieben: ?02.10.2019 19:20 Es ist keine Gewalt. Die Berührungsangst bei Spielen hängt nach wie vor stark mit der Killerspieldebatte zusammen, mit dem Gedanken, Gaming wird von irgendwelchen Nerds betrieben.
Ich finde, hier sollte man trennen, zwischen dem Ansatz, Spielen den negativen Touch zu nehmen und Zuschauer für eSports zu finden.
Das sind zwei unterschiedliche Zielsetzungen.
Und trotzdem besteht das Publikum bei beiden Dingen aus Leuten, die wenig bis keine Ahnung haben. Bei der Roadshow wie bei Esport im TV werden Games gezeigt. Games als Produkt, welches in der Gesellschaft noch mit Ballerspielen assoziiert werden. So hatte sich die Redaktion von Pro7 nach einem Amoklauf entschieden, Counterstrike vorläufig aus dem Programm zu nehmen. Und aus diesem Grund, weil Fußball keine derartige Gewalt enthält - und natürlich Fußball weitläufig bekannt und vertraut ist - wird im TV eher auf Fifa gesetzt. Andere Spiele, wie League of Legends auf Sport1, sind ebenfalls anzutreffen und kein Vergleich zu Egoshootern, die eher Berührungsängste auslösen. CS sieht man eher des Nachts und auf kleineren Spartensendern.
Also auch Esport im TV muss man darauf achten, den negativen Touch zu nehmen. Bei Counterstrike-Übertragungen gibt es bspw. viele Erklärungen über die taktischen Vorgehensweisen und deren Bedeutung. Das ist schön mit der Produktqualität eines TV Senders und dem Schema regulärer Sportübertragungen vereint.
Du darfst nicht vergessen, egal wo und bei welcher Aktion, die Konsumenten auf der Straße oder vorm TV, egal zu welchem Zweck sie angesprochen werden, sie haben wenig Zugang zu Spielen und in der breiten Masse existiert nach wie vor auch ein negatives Bild.
Btw. werden prämierte Spiele genommen, die dann auch als "Preis gewonnen" dargestellt werden, da dies ein Maß an Qualität vermittelt. In dem Moment ist das keine Selbstbeweihräucherung, es ist ein Mittel des Marketings, über Preise...
Sir Richfield schrieb am
Liesel Weppen hat geschrieben: ?03.10.2019 21:09
Sir Richfield hat geschrieben: ?03.10.2019 16:32 Zudem geht's ja nicht um die Preisverleihung, es geht um die Präsentation der Gewinner (DE) einem "unbedarften" Publikum.
Wie kommst du darauf? Quelle?
Der Inhalt der News? Die verlinkte Pressemeldung des Deutschen Computerspielpreises? Die jeweiligen Messen, auf denen die Spiele vorgestellt werden?
Dann hat es nix mit "Preis" zu tun, sondern ist eine reine Marketingveranstalltung und damit noch mehr als wir hier eh schon lästern fürn Popo.
Es ist sogar noch weniger als eine Marketingveranstaltung, weil es keinen (potentiellen) Kunden interessiert, was da passiert. Das ist eine interne Selbstbeweihräucherungsveranstaltung, weshalb wir ja jedes Jahr so lästern.
schrieb am