von Marcel Kleffmann,

The Last of Us 2: Chef-Entwickler über Bodenständigkeit, glaubwürdige Gegner und mehr Möglichkeiten

The Last of Us Part 2 (Action-Adventure) von Sony
The Last of Us Part 2 (Action-Adventure) von Sony - Bildquelle: Sony
In The Last of Us 2 wollen die Entwickler (Naughty Dog) das "bodenständige Spielerlebnis" aus dem Vorgänger beibehalten, aber die Spielmechaniken und die spielerischen Möglichkeiten von Ellie ausweiten. So sollen Waffenindividualisierung, Fähigkeiten und Mobilität ausgebaut werden, erklärte Neil Druckmann (Game Director) im PlayStation Blog.

Druckmann: "Wir wollen ein bodenständiges Erlebnis, aber das bedeutet nicht, dass wir uns starr an die Realität halten müssen. Zuerst einmal hat man nicht alle Möglichkeiten des echten Lebens. Man kann nur das tun, was man über einen Controller eingeben kann. Wie können wir also so Systeme und eine Ästhetik erschaffen, die sich bodenständig anfühlt? Klar, Ellie könnte im wahren Leben nicht so viele Leute töten wie in der Demo, aber wir brauchen diese Übertreibung, um für Spannung zu sorgen. Die Spannung ist wichtiger als realistische Opferzahlen. Ähnlich ist es mit dem System; wenn man diese Waffen hätte und Leben und Tod davon abhängen würden, dann würde man sie reinigen. Man würde auf sie achtgeben. Also erschufen wir Systeme und eine Ästhetik; wir gehen mit der Kamera nah ran und zeigen die Waffe und wie sie an ihr arbeitet, um sie zu verbessern. Man spürt auf gewisse Weise die Verbindung, die sie mit diesen Instrumenten des Todes hat. Man spürt, was es bedeutet, in dieser Welt überleben zu müssen."

Außerdem sollen gezielt emotionale Reaktionen bei den Spieler provoziert werden. Ellie muss z.B. auch gegen Tiere kämpfen. Der Game Director beschreibt dies folgendermaßen: "Hunde bieten gegenüber menschlichen Gegnern den Vorteil, dass sie den Spieler wittern können. Sie können sich auf ihren Geruchssinn verlassen. Ellie hinterlässt eine Duftspur, die mit der Zeit verschwindet, aber wenn der Hund diese Fährte aufnimmt, dann findet er sie, egal, wo sie sich versteckt. Das könnte ein Mensch nicht. Aber wenn man einen Hund tötet, fühlt sich das irgendwie schlimmer an, als wenn man einen Menschen töten muss."

Auch die menschlichen Gegner sollen glaubwürdig wirken. "Wir wollen Gewalt so realistisch darstellen, wie das in einem Actionspiel geht. So hat beispielsweise jeder menschliche Gegner im Spiel seinen eigenen Namen, wie Omar oder Joe. (...) [Das war] ein echter Kraftakt, für den wir nicht nur neue Technologien brauchten, sondern auch eine Menge Investition in Sprachaufnahmen ... Sie kommunizieren jetzt deutlich anspruchsvoller miteinander. So entsteht das Gefühl, dass es sich bei ihnen nicht nur um NSCs oder hirntote Hindernisse handelt. (...) Wenn man einen Gegner ausschaltet, schreien seine Freunde manchmal vor Entsetzen seinen Namen. Von Gefühlen überwältigte Gegner können im Kampf darüber hinaus durchdrehen und unvorhersehbar agieren. Alles zusammen erzeugt ein grausames, aber glaubwürdiges Erlebnis", heißt es weiter.

Trotzdem soll es in The Last of Us 2 möglich sein, dass die Spieler unnötiges Blutvergießen vermeiden können, wenn sie wollen.

Druckmann sagt: "Wir wollten ganze Sequenzen haben, in denen man entdeckt werden kann und dann möglicherweise kämpfen muss, aber dennoch entkommen kann, ohne das gesamte Gebiet säubern zu müssen. Gleichermaßen wollten wir deutlich mehr Sequenzen haben, in denen man komplett unentdeckt bleiben kann. Es ist sehr schwierig und eine große Herausforderung, aber es ist möglich, Bereiche zu verlassen. Dann gibt es da auch noch bestimmte Situationen, in denen wir wollen, dass der Spieler aktiv ist, in denen er an Handlungen teilnehmen muss, die ihm Unbehagen bereiten. Aber das gehört eben zur Geschichte. Das ist ein Teil von Ellies Reise. (...) Wie schon in Uncharted 4 und The Lost Legacy experimentieren wir mit deutlich größeren Gebieten. In diesem Spiel integrieren wir diese weitläufigen Elemente so, dass es zur Geschichte passt. So haben wir die Möglichkeit, Spannung rauszunehmen, damit der Spieler überlegt: 'Wie geht es jetzt weiter? Was will ich hier erforschen?' Das ist ein enorm effektives Werkzeug."

Letztes aktuelles Video: Inside the Demo

Quelle: Sony, PlayStation Blog

Kommentare

Raskir schrieb am
Ist zwar off topic aber ich antworte mal. Es ist ein schnörkelloser Actionfilm dessen Story und Charaktere eher ein Plus, denn ein minus sind. Ist aber weder auf dem Niveau eines guten Dramas oder Thrillers was die Erzählung angeht. Wenn du auf knallharte Action mit guter passender Storygrundlage stehst, viel besseres findest du nicht. Für mich sehr vergleichbar mit the raid. Nicht von der Aufmachung aber von dem was man erwarten kann
CritsJumper schrieb am
Raskir hat geschrieben: ?13.10.2019 11:14 Ne das ist nicht klar, schaffen andere Filme und Bücher auch und andere Spiele schaffen es nicht. Der Brotverdiener war auch sehr kurz, hat es aber besser geschafft. Oder ein eher vergleichbarer Film (den brotverdiener habe ich genannt weil es da auch einige Personen gibt die nur kurz auftauchen), sogar dee ansonsten eher mittelmäßige book of eli schafft dies besser, Gott, sogar john Wick schafft es besseer :D
Ich fand Children of Men nicht so toll. Da fehlt einfach zu viel. Vielleicht war das Buch besser. Aber genau das fand ich bei TLoU um einiges interessanter, auch verglichen mit den ersten zwei Episoden von Walking Dead.
Zudem, und darauf bestehe ich bis heute. War das mit den Pflanzen neu. Weil es waren keine Zombies für mich sondern, einfach Pflanzen die sich evolutionsbiologisch den Menschen als Wirt bedienten. Das klang schon um einiges glaubwürdiger als diese ganze Zombie-Sache.
Bei CoM ist das noch was ganz anders, zwar ein ähnliches Problem, aber eher langweilig. Da hätte man auch einen Film über Aids oder eine andere Geschlechtskrankheit machen können. Von mir auch über die hormonelle Wirkung von Mikroplastik ;D
TLoU war in sehr vielen Punkten ein Meilenstein was die Erzählung, die Ausarbeitung der Welt und vor allem dieser Langzeit-Blick über die Jahreszeiten betraf. Viele dieser Elemente hat Rockstar in RdR2 aufgegriffen. Sie haben den nächsten logischen größeren Kreis bei RdR2 gezogen, aber eben noch längst nicht das erzählerische Niveau erreicht trotz eines ungeheuren Aufwandes. RdR2 merkt man leider an, das viele Mittel und Zeit für dieses Projekt fehlten und es zu groß gestaltet wurde.
Wahrscheinlich ist das auch bei TLoU2 auch so, aber ich will mal die Hoffnung haben das es genauso gut wird wie der erste Teil. RdR2, ist dennoch ein klasse Spiel, aber viele Inhalte einfach nur 0815 und wenn man nicht den Kapitel Sprung macht ist es eine Geisterstadt. Aber so ist das mit Open World vs Story.
P.s.: Ist John...
Raskir schrieb am
Ne das ist nicht klar, schaffen andere Filme und Bücher auch und andere Spiele schaffen es nicht. Der Brotverdiener war auch sehr kurz, hat es aber besser geschafft. Oder ein eher vergleichbarer Film (den brotverdiener habe ich genannt weil es da auch einige Personen gibt die nur kurz auftauchen), sogar dee ansonsten eher mittelmäßige book of eli schafft dies besser, Gott, sogar john Wick schafft es besseer :D
Der Film ist gut, aber, und das bitte auch so Verstehen, für mich ist er auch gerade im Vergleich zu tlou zu eindimensional. Was Originalität angeht ist der Film auch für mich deutlich höher einzustufen. Insgesamt funktioniert aber tlou für mich besser.
CoM ist aber ein richtig guter Film und kann auch jeden Verstehen, der ihn höher als tlou einschätzt. Ich kann aber auch jeden verstehen, der es nicht tut. Schwächen im erzählerischen findet man bei wirklich jedem Werk, selbst Meisterwerke wie die verurteilten, 2001, die 12 Geschworenen und rashomon könnte man ohne weiteres auseinandernehmen und auf ihre schwächen reduzieren. Das ist aber finde ich nicht zielführend und ich finde es schade wenn man so einen feindseligen und abwertenden Ton anschlägt (allgemein, nicht speziell auf dich bezogen). Tlou hat einiges besser gemacht als die Inspirationsquellen (wobei ich nicht weiß wie viel davon inspiriert ist und wie viel Zufall) und andere sachen halt weniger gut. Liegt in der Natur der Sachen, genauso wie star wars einiges besser machte als hidden fortress und einiges schlechter. Oder dark souls zu sotc oder sotc zu Zelda. Ist doch cool dass sich so viele inspirieren lassen und ihr eigenes Ding daraus machen. Ich mein, mit Logan haben wir sogar quasi eine tlou Verfilmung :D (kann mir keiner sagen dass dies nicht von tlou inspiriert war)
Jedes Werk hat seine eigene Dynamik und Identität. Tlou muss sich da für mich auch nicht verstecken vor den Inspirationen. Das hier aber Meinungen anderer abgewertet werden finde ich wirklich schade und vermessen
Edit
Ach ja, mit...
johndoe1197293 schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben: ?13.10.2019 02:20In Children of Men wird ein Säugling durch abgeriegelte Zonen geschleust, das wars mit der Parallele.
Du ignorierst selbst andere offensichtliche Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel, dass bereits in Children of Men ein desillusionierter Mann im Zentrum steht, der zunächst widerwillig die Verantwortung für ein Kind übernimmt, das die Menschheit retten könnte.
Inszenatorisch und ästhetisch lehnt sich TLOU ebenfalls unverkennbar an Children of Men an.
Aber gut, da für dich die einzige Parallele zwischen diesen Werken im Vorbeischleusen einer Figur liegt, betrachtest du Children of Men wahrscheinlich gar nicht als Inspirationsquelle für TLOU. Dann können wir uns die Diskussion auch sparen.
Raskir hat geschrieben: ?12.10.2019 23:50
Ahti the Janitor hat geschrieben: ?12.10.2019 21:37
JunkieXXL hat geschrieben: ?12.10.2019 21:11
Also ich kenne die meisten Inspirationen von TLoU und bis auf I am Legend finde ich die alle schlechter.
Children of Men schlechter als TLOU? Und sogar schIechter als I am Legend?! Jesses.
Das beste am Film war die Regie, Hammer Leistung. Story würde ich jetzt aber tatsächlich als schwächer als bei tlou einordnen. Ein bisschen zu inszeniert und gewollt und ziemlicher schwarz weiß zeichnung. Ist aber freilich Geschmackssache und fand ihn auch besser als i am Legend :) und absolut sehenswert.
Speziell die one shot-Szenen sind meisterhaft inszeniert. Die Flucht aus dem Ghetto zum Beispiel...Wahnsinn.
Was die Story angeht, hat TLOU im Vergleich nicht sonderlich viel zu bieten. Children of Men hat schon alleine durch die Flüchtlings-Thematik mehr Inhalt. Das soll aber kein Vorwurf an TLOU sein, für das was es sein will, reicht der Plot. Children of Men geht ja in Richtung Gesellschaftsdrama, während TLOU mehr Beziehungsdrama ist.
Schwarz-Weiß-Zeichnung? Hm. TLOU hat den Vorteil, dass es seine paar Charaktere in 15+ Stunden entwickeln kann und dabei nahezu ausschließlich auf der Mikroebene stattfindet, während...
JunkieXXL schrieb am
Ich fand die ersten 2 Stunden von TLoU relativ langweilig und fragte mich während der Zeit des Öfteren, weshalb ich son augelutschtes Zombiegedöns spiele. Dann hab ich aber gemerkt, dass der Dreh- und Angelpunkt gar nicht die Zombies sind, sondern die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Und dann fand ichs zumindest interessant. Nach Abschluss des Spiels war ich allerdings baff, wie emotional das Spiel ist. Ne richtige emotionale Achterbahnfahrt und das hat bei mir keiner der genannten Filme bezüglich der Inspiration für TLoU ausgelöst.
In Children of Men wird ein Säugling durch abgeriegelte Zonen geschleust, das wars mit der Parallele. In I am Legend sind Zombies. Die Idee, dass ein Heilmittel gegen Krebs Menschen zu Zombies werden lässt, finde ich total erfrischend, allerdings muss man sagen, dass sich jeder Zombiefilm, selbst der/die von Romero, auf I am Legend bezieht, weil der Roman in den 50ern erschienen ist und damit den kommerziellen Grundstein für die Untoten gelegt hat. Das muss man anerkennen, weshalb ich das Buch auch würdige. Auch ganz allein in einer leeren Großstadt zu sein, ist irgendwie ein faszinierender Gedanke. Also das muss man imo einfach als großartig anerkennen.
Die Straße von McCarthy hat da bezüglich der Beziehung zwischen Kind und Vater(figur) schon mehr Parallelen, da diese Beziehung eben auch bei TLoU im Fokus steht. Aber das Buch erzeugt eine wesentlich depremierendere Atmosphäre als TLoU und die Story ist eigentlich keine. Vater und Sohn wandern zur Küste. Ende. Hätt ich auch drauf verzichten können.
Die größte Inspiration für TLoU ist meines Erachtens 28 Days Later, denn dort wird wortwörtlich gesagt und auch deutlich gezeigt, dass, auch wenn die äußere Welt nur noch aus Scheiße besteht, die Welt zwischen Tochter und Vater in Ordnung ist. Also es wird praktisch die Botschaft vermittelt, dass sich das Glück eines Menschen aus seiner Beziehung zu einem anderen Menschen speist und die Welt drumherum, sei sie nun schön oder...
schrieb am
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