von Marcel Kleffmann,

Games Bavaria Munich e.V. äußert Kritik an der eingefrorenen Förderung digitaler Inhalte und Games in Bayern

Games Bavaria Munich e.V. (Unternehmen) von Games Bavaria Munich e.V.
Games Bavaria Munich e.V. (Unternehmen) von Games Bavaria Munich e.V. - Bildquelle: Games Bavaria Munich e.V.
Der Games Bavaria Munich e.V. als Interessenverband der bayerischen Computer- und Videospielebranche hat sich kritisch zur eingefrorenen Förderung digitaler Inhalte und Games im bayerischen Landesaushalt 2019/20 geäußert. Laut Geschäftsführer Hendrik Lesser würde die mangelnde Unterstützung im Landtag zeigen, dass Videospiele in der bayerischen Politik immer noch nicht den Stellenwert haben, den sie "als Speerspitze der Digitalisierung" eigentlich haben sollten. Laut Verband gibt Bayern damit, entgegen den Ankündigungen seitens Ministerpräsident Söder von 2018, den Anspruch auf eine Vorreiterrolle in einem der innovativsten Sektoren der Digitalisierung auf.

Hendrik Lesser, Geschäftsführer des GBM, sagt dazu: "Die letzten Jahre haben gezeigt, wie gute Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Industrie und Landesregierung funktionieren können, in unserem innovativen Sektor. Die Debatte im Landtag zum Haushalt 2019/20 hat aber auch deutlich gemacht, dass die Gamesbranche noch nicht von allen als Speerspitze der Digitalisierung wahrgenommen wird. Games sind oft innovativ, immer wieder getrieben von kleinen und mittleren Unternehmen, sind klar Kultur und können auch aus Bayern Kunst sein. Hier ruft der GBM alle Fraktionen und Abgeordneten auf, sich mit uns in den Dialog zu begeben, um mehr über die bayerische Branche zu erfahren und Missverständnisse abzubauen. Seitens der Landesregierung hätte der GBM sich durch die Aufstockung der Fördermittel das deutliche Signal gewünscht, dass Bayern die Bedeutung der Gamesbranche und ihrer Sekundäreffekte auch in Zukunft noch ernster nimmt. Es ist jetzt - gerade im Hinblick auf die kommende Bundesförderung und die Bemühungen der anderen Bundesländer wie NRW - sehr wichtig, die Zugkraft und die Geschwindigkeit nicht zu verlieren."

"Das Digitalministerium als federführende Behörde der Förderung als "Counterstrike-Ministerium" zu bezeichnen (Benjamin Adjei, B90/GRÜNE), der bayerischen Gamesbranche international erfolgreiche Spieleentwicklung abzusprechen (Uli Henkel, AfD) oder gleich einen Antrag zur Streichung der gesamten Förderung einzubringen (FDP), zeugt bestenfalls von Unwissenheit, im schlimmsten Fall aber von einer kompletten Fehleinschätzung der Chancen eben auch für andere Bereiche außerhalb der Gamesindustrie", heißt es in der Pressemitteilung. "Die Förderung des Landes Bayern hat dazu beigetragen, Bayern zumindest in einem Teilbereich als Vorreiter auf der digitalen Landkarte zu platzieren. Die Einrichtung des neuen Digitalministeriums mit der Aufgabe, die bereitgestellten Fördermittel zielgerichtet zu verteilen, begrüßt der GBM ausdrücklich. Jetzt müssen Industrie und Politik wieder stärker im Dialog zusammenrücken, um auch international in der sich rasch entwickelnden Gamesbranche wettbewerbsfähig zu bleiben und weiterhin attraktiv für Entwickler zu sein."

Weitere Hintergründe über die Etat-Entscheidung des Digitalministeriums und das Ausbleiben der zugesagten Erhöhung der Mittel für die Games-Förderung findet ihr auch bei GamesWirtschaft.
Quelle: Games Bavaria Munich e.V.

Kommentare

thormente schrieb am
Laut Geschäftsführer Hendrik Lesser würde die mangelnde Unterstützung im Landtag zeigen, dass Videospiele in der bayerischen Politik immer noch nicht den Stellenwert haben, den sie "als Speerspitze der Digitalisierung" eigentlich haben sollten.

Ein Indikator welchen Stellenwert Videospiele in der Gesellschaft einnehmen. Auch wenn man es gerne so hinstellen möchte, als hätte sich seit den 80ern/90ern viel geändert. Und die Gaming Community von heute trägt ihren Teil bei. :roll:
traceon schrieb am
James Dean hat geschrieben: ?27.05.2019 23:35 Hatte Andi Scheuer nicht noch auf dem DCP verlauten lassen, dass man Games jetzt so voll krass staatlich fördern wolle? Und der ist ja bei der CSU. Genau wie die eine Schnitte, Dorothea Bär, die Gleiches verlauten ließ.
NomDeGuerre hat geschrieben: ?27.05.2019 23:40 Frau Flugtaxi? Na ja, besser als Frau Hopfen und qualifizierter wohl auch.
Bitte! Nicht so despektierlich mit der Partei umgehen, aus der die ganz großen Leuchten auf Bundesebene stammen: Seehofer, Scheuer, Dobrindt, Mortler, ...
NomDeGuerre schrieb am
Frau Flugtaxi? Na ja, besser als Frau Hopfen und qualifizierter wohl auch.
James Dean schrieb am
Hatte Andi Scheuer nicht noch auf dem DCP verlauten lassen, dass man Games jetzt so voll krass staatlich fördern wolle? Und der ist ja bei der CSU. Genau wie die eine Schnitte, Dorothea Bär, die Gleiches verlauten ließ.
LeKwas schrieb am
Naja, die kanadische Spieleentwicklerszene war einst auch vergleichsweise überschaubar bis der Staat mit millionenschweren Subventions- und Förderungsprogrammen begann. Heute unterhält fast jeder Triple-A-Publisher große Studios in Montréal oder Québec, da es bis zu 40% Erstattung vom Staat bei Personalkosten sowie leicht erlangbare Staatsbürgerschaften für Entwickler gibt.
schrieb am