von Marcel Kleffmann,

Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"

Mass Effect Trilogy (Rollenspiel) von Electronic Arts
Mass Effect Trilogy (Rollenspiel) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
In der Mass-Effect-Trilogie gab es bekanntlich ein moralisches Gut/Böse-System (Paragon: gut; Renegade: böse) in Dialogen und bei bestimmten Aktionen. 92 Prozent der Spieler entschieden sich für den "moralisch guten Weg" und wählten Paragon, verriet John Ebenger via Twitter, der als Cinematic Designer an der Mass-Effect-Reihe gearbeitet hatte. In einem Tweet bedauerte er die starke Neigung der Spieler zu Paragon, weil dies für die Entwickler bedeutete, dass sie viel Arbeit in Renegade-spezifische Inhalte gesteckt hatten, die von den meisten Nutzern ungesehen blieben. Es sei wirklich schwierig, ein Spiel zu finden, bei dem man eine 50/50-Aufteilung bei solchen moralischen Systemen finden würde, führte er weiter aus (Quelle: Eurogamer).




Ein Nutzer meinte, dass es besser gewesen wäre, wenn es nur einen Moral-Wert gegeben hätten - und nicht getrennte Moral-Werte wie in Mass Effect und Mass Effect 2, die parallel funktionieren. Darauf antwortete John Ebenger, dass sie genau dieses Problem bei Mass Effect 3 angegangen hätten.

Auch die unterschiedlichen und offensichtlichen Auswirkungen beider Systeme werden kritisiert. Der folgenden Aussage konnte Ebenger nur zustimmen: "Wenn man Renegade spielt, hat man das Gefühl, dass man bereit ist, zu tun, was immer nötig ist, um die Ziele zu erreichen, aber das Problem ist, dass es nie nötig ist [so weit zu gehen]. Bei Paragon heißt es: 'Töte keine Unschuldigen, um die Aufgabe zu erledigen' und es funktioniert immer, ohne Konsequenzen. Renegade zu sein, ist also ziemlich sinnlos."





Im ersten Teil von Mass Effect gab es Zahlenwerte für Paragon und Renegade und hohe Punktzahlen schalteten je nach Bereich bestimmte Charme- oder Einschüchtern-Fähigkeiten frei. Im zweiten Teil entfielen die freischaltbaren Fähigkeiten, stattdessen wurden die Dialogoptionen für Paragon/Renegade zugänglich, dafür gab es direkte Eingreifmöglichkeiten mit Auswirkungen auf den Ruf. Im dritten Teil gab es nur einen Moral-Wert, der sowohl aus guten als auch bösen Aktionen gespießt wurde.

Letztes aktuelles Video: Trailer

Quelle: Twitter, Eurogamer

Kommentare

TheoFleury schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?26.02.2020 11:35
Kajetan hat geschrieben: ?26.02.2020 09:27 All das, was Du gerne substanziell verbessert sehen möchtest, wird erst dann großflächig kommen, wenn die Optik 100% fotorealistisch ist und keine Schrauben mehr übrig bleiben, an denen man drehen könnte.
Und das wird es vermutlich niemals geben, erst mit nem Holodeck. ;)
Oder es kommen gutmütige Aliens aus ferner Galaxie zu uns , und hinterlassen uns zufälligerweise Nano-Prozessoren und [Unbekanntes Element] Grafikkarten mit endlos Speicher das frei verfügbar ist für jeden. Nicht zu vergessen 64 K Monitore die die Realität 1:1 abbilden können was Farbe, Kontrast usw angeht.
Dann wäre ein Spiel möglich das Red Faction (Zerstörung) , FEAR (KI) , Portal (Physikalische Rätsel, Puzzles) , Witcher 3 (Charaktere) , Crysis (Grafik) in einem vereint (Natürlich upgedatet) und dann hätten wir auch ein Civilisation 6 mit logisch nachvollziebarer KI die adaptiv ist oder wir hätten ..... Und wenn, und aber.... Ach lassen wir das :lol: Und schwelgen in Fantasien darüber was 2020 schon alles möglich wäre in Sachen Games :mrgreen:
Konsumenten sind irgendwie Spaßbremsen....
johndoe711686 schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?26.02.2020 09:27 All das, was Du gerne substanziell verbessert sehen möchtest, wird erst dann großflächig kommen, wenn die Optik 100% fotorealistisch ist und keine Schrauben mehr übrig bleiben, an denen man drehen könnte.
Und das wird es vermutlich niemals geben, erst mit nem Holodeck. ;)
El Spacko schrieb am
Ich finde das ganze Konzept von "gut" und "böse" Unfug.
Bessere Rollenspiele konfrontieren mich mit Situationen in denen es viele Wege zum Ziel gibt und nicht die klar gute "Ich bin ein Held und rette die Welt" und dann noch die klar böse "Ich bin das größte Arschloch der Welt, weil... böse eben".
Ein simples "gut" und "böse" ist aber einfach billiger zu schreiben. Gutes Writing ist eben nicht einfach und das kann auch nicht jeder.
Kajetan schrieb am
TheoFleury hat geschrieben: ?26.02.2020 08:14 Schade das auf KI und Physik auf ca. PS2 Niveau steckengeblieben ist. Anscheinend ein unwichtiges Thema in der Spielebranche....
Nicht in der Spielebranche ... bei uns, den Kunden! Eine geile Graphik ist weiterhin DAS entscheidende Kaufkriterium, alles andere ist nebensächlich bis vollkommen irrelevant. All die Prozessorpower neuer Konsolen dient nur der Verbesserung der Optik. Weil es das ist, was die überwältigende Mehrheit der Kunden will. Geiles Blingbling!
All das, was Du gerne substanziell verbessert sehen möchtest, wird erst dann großflächig kommen, wenn die Optik 100% fotorealistisch ist und keine Schrauben mehr übrig bleiben, an denen man drehen könnte.
TheoFleury schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?25.02.2020 10:04
TheoFleury hat geschrieben: ?25.02.2020 08:52 Wäre spannend wenn wir da weiter wären....
Disco Elysium existiert ... wird aber wohl kaum große Impulse in den Mainstream abgegeben, weil die dafür nötige Arbeit nichts ist, was unmittelbar Einfluss auf den Umsatz hat. Da zählt heute immer noch mehrheitlich und überwiegend Optik.
Das ist wie mit KI. Wir könnten längst Spiele mit überzeugender KI haben, die auf natürliche Weise, inklusive unvorhergesehener Überraschungen, auf unsere Aktionen reagiert, aber auch hier ist das kein Feature welches die Leute dazu bringt en masse die Kreditkarte zu zücken. Deswegen findest Du weiterhin nur simple Skripte mit fest definierten Aktionsmustern.
Hinzu kommen auch so wichtige Dinge wie ZB. Physik. Kann man die Gegend (semi) zerstören? Rätsel mit physikalischen Elementen? Da gäbe es unglaublich viele Impulse der Kreativität? Oder Sportspiele: Soviel gescripteter Schrott und veralteter Gameplay Code wie ZB. in Madden ist ein Armutszeugnis 2020. Sieht man sich die Videos von RaynMoody auf Youtube an dann weiß man Bescheid. Betrifft aber nicht nur Madden, wobei das eben das schlimmste/extremste/negativste Beispiel ist.
Schade das auf KI und Physik auf ca. PS2 Niveau steckengeblieben ist. Anscheinend ein unwichtiges Thema in der Spielebranche....
schrieb am