von Marcel Kleffmann,

Aktivistischer Investor "ValueAct Capital" sieht großes Potenzial bei Nintendo und gibt Ratschläge

Nintendo (Unternehmen) von Nintendo
Nintendo (Unternehmen) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
Seit April 2019 hat der aktivistische Investor "ValueAct Capital Partners LP" eine Beteiligung von über 1,1 Milliarden Dollar an Nintendo aufgebaut. Knapp zwei Prozent der Nintendo-Aktien sind in dem Besitz von "ValueAct Capital Partners". Als aktivistischer Investor versucht das Unternehmen den Kurs des Unternehmens zu beeinflussen, Veränderungen vorzuschlagen/vorzunehmen und das Unternehmen in eine bestimmte Richtung zu drängen.

ValueAct teilte via Reuters mit, dass sie an die Vision von Präsident Shuntaro Furukawa glauben würden. Ein Nintendo-Sprecher bestätigte, dass sie "sich bewusst sind, dass ValueAct eine Beteiligung hält" und "mit ihnen in einen Dialog getreten" sei, aber die Einzelheiten der Gespräche sollen nicht preisgeben werden.

ValueAct ist der Ansicht, dass es bei Nintendo noch reichlich Raum für Wachstum gibt, sowohl im Bereich der Spiele als auch als breiter aufgestelltes Unterhaltungsunternehmen. "Wir glauben, dass Nintendo einer der größten digitalen Mediendienste der Welt sein wird, in einer Kategorie mit solchen wie Netflix, Disney+, Tencent Interactive Entertainment und Apple Music", schrieb ValueAct.

Dem Schreiben von ValueAct ist zu entnehmen, dass Nintendo nicht so sehr wie andere Publisher wie EA und Activision florieren würde, sich die Lage aber im Laufe der letzten zehn Jahre verbessert hätte. ValueAct ist der Ansicht, dass der digitale Übergang, den Nintendo derzeit durchläuft, einen großen Nutzen für das Unternehmen haben wird - vermutlich ein Verweis auf den verbesserten eShop und die Online-Dienste, die für Switch angeboten werden.

Nintendo hat schon erste Schritte unternommen, um sich in der Medienwelt breiter aufzustellen (GamesIndustry). Gemeint sind u.a. der "Super-Nintendo-Land-Bereich" in dem Universal Studios Freizeitpark in Osaka und der animierte Mario-Film, der in Zusammenarbeit mit Illumination Entertainment entsteht.

ValueAct hat nicht um eine Aufsichtsratsvertretung gebeten, hat aber klargestellt, dass sie Ratschläge geben können - wie schon in der Vergangenheit bei Microsoft und Adobe. ValueAct ist dafür bekannt, eng mit dem Management zusammenzuarbeiten und keine "lauten, öffentlichen Forderungen" zu stellen.

Daniel Ahmad (Senior Analyst bei Niko Partners) fügt hinzu, dass sie natürlich nur eine Minderheitsbeteiligung haben würden, aber trotzdem den Weg des Unternehmens beeinflussen wollen. Er hebt hervor, dass ValueAct in der einen Sache gut wäre, in der Nintendo es nicht gut sei ...





Quelle: Reuters, GamesIndustry, Daniel Ahmad

Kommentare

bit_change schrieb am
TaLLa hat geschrieben: ?27.04.2020 12:33
bit_change hat geschrieben: ?26.04.2020 16:01 Ich weiß am Ende nicht ob das so gut ist. Nachdem Activision sich immer mehr bei Blizzard reingegangen hat.... das Ergebnis kennen wir ja :/
Dass deren Spiele immer mehr zu pleb-games wurden hat Blizzard selbst zu verantworten. Nicht immer den schwarzen Peter auf andere schieben nur, weil man Fan des Ladens ist.
Also entweder du bist Selbständig oder hast sehr freie Arbeitsverhältnisse. Natürlich sind über die Jahre viele Leute bei Blizzard ein und ausgegangen und das verändert das Studio. Nur wenn Activison sagt: wir wollen mehr Geld... bringt Jahr für Jahr mehr Titel raus.... dann müssen die das Umsetzen oder die fliegen halt raus.
Es ist nunmal nicht so einfach diese komplexe Firmen Situation zu erklären mit Schwarz-Weiß denken.
GoodOldGamingTimes schrieb am
Ob das jetzt von nem Investor kommt oder nicht. In der Aussage steckt viel Wahrheit.
Pokemon ist eine der bekanntesten Franchises überhaupt. Gleiches gilt für Mario. Was könnte man daraus alles machen.
Die Freizeitparks und der kommende Mario Film sind ja schon mal nen guter Anfang. Oder die Kooperation mit Lego. Aber was ist mit Mario/Zelda/CaptainN usw.usf. Comis, Cartoons und Filmen? Erinnert sich noch jemand an die ganzen Nintendo Cartoons und Comics von Anfang der 90er. Die Qualität war mit Sicherheit nicht immer erste Sahne. Aber sie waren spaßig. Auch mehr Merchandise geht immer. ( da macht Nintendo aus meiner Sicht viel zu wenig).
Nintendo sitzt auf so viel interessantem Material, welches man auch Abseits von Spielen verwenden kann.
yopparai schrieb am
Ja genau. Nintendo druckt einfach mehr Aktien, damit Sega (!) die kauft, um den Einfluss eines Investors von 2% noch weiter zu drücken. Wobei dieser Investor eigentlich die Vision der Geschäftsführung teilt und das gleiche Ziel hat wie Nintendo selbst seit Jahren, nämlich sich breiter aufzustellen neben reinem Videospielvertrieb.
Klingt total sinnvoll.
Crossfire78 schrieb am
Bin ich der einzige fuer den das hier voellig falsch klingt:
" Er hebt hervor, dass ValueAct in der einen Sache gut wäre, in der Nintendo es nicht gut sei ..."
B2T... wenns hart auf hart kommt, printed Nintendo paar millionen mehr Aktien die dann von Sega, Sony (vll nicht?) und anderen japanischen Groessen gekauft werden, um den Einfluss dieser US Invest Firma zu minimieren.
Die haben sich damit selbst keinen Gefallen getan...
Lucfake. schrieb am
Klingt geil. Man sieht ja auch im Fußball, was drin ist, wenn sich irgendein Heini oder eine Firma an einer anderen beteiligen und diese "mitlenken" möchten. :)
schrieb am