von Marcel Kleffmann,

Baldur's Gate 3 - Early Access: Larian Launcher, Optionen, Charakter-Erstellung, Auftakt und Preis-Kritik

Baldur's Gate 3 (Rollenspiel) von Larian Studios
Baldur's Gate 3 (Rollenspiel) von Larian Studios - Bildquelle: Larian Studios
Baldur's Gate 3 ist gestern in den Early Access gestartet. Der Start brachte die Steam-Server ins Wanken und die Maximalzahl an gleichzeitig aktiven Spielern war 73.980. Zum Vergleich: Der Allzeit-Höchstwert von Divinity: Original Sin 2 lag bei 93.701 im September 2017 (kurz nach Verkaufsstart der Vollversion).




Swen Vincke (Chef von Entwickler Larian) spricht auf Twitter von "wahnsinnigen Verkaufszahlen" und "überwältigenden Rückmeldungen". Ein erster Hotfix-Patch, der die meisten und häufigsten Fehler aus der Welt schaffen soll, wird laut Vincke zeitnah veröffentlicht.

Käufer der Early-Access-Version müssen (auf GOG.com oder Steam) zusätzlich den Larian Launcher nutzen und können einen (optionalen) Larian-Account erstellen, der Zugriff auf die Cross-Save- und Cross-Play-Funktionen sowie auf exklusive Inhalte erlaubt. Im Early Access wird aber nur Cross-Save aktiv sein. Außerdem kann im Launcher die Datensammlung ausgeschaltet und die Grafik-API von Vulkan (Standard) auf DirectX 11 (stabiler) umgeschaltet werden.

Das installierte Spiel belegt übrigens 82,5 GB Speicherplatz auf der Festplatte, obgleich 150 GB in den Systemanforderungen angegeben werden - aber es befindet sich ja auch noch im Early Access. Einen Überblick über die Spiel-Einstellungen und die Grafik-, Steuerungs- sowie Audio-Optionen findet ihr auf den folgenden Screenshots.

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)

Screenshot - Baldur's Gate 3 (PC)


Die Early-Access-Version umfasst den ersten Akt. Eine Partie soll um die 25 Stunden dauern. Sechs Spielerklassen und neun Völker/Untervölker werden geboten. Es gibt fünf Originalcharaktere mit eigener Herkunftsgeschichte, die zwar angeheuert, aber noch nicht selbst gespielt werden können. Bei der Charakter-Erstellung gibt es zahlreiche Optionen (Hintergrund, Aussehen, Klassen, Fertigkeiten, Attribute) und generell hinterlassen die Charakter-Modelle - vor allem Gesicht, Teint und Haare - einen ziemlich guten Eindruck. Im folgenden Video (unkommentiert) wird die Charakter-Erstellung exemplarisch gezeigt.



Den Einstieg in das Spiel (nach dem Intro) könnt ihr euch im folgenden Video anschauen. An Bord des Nautiloiden macht man sich zunächst mit Gehirnen vertraut und führt dann eine Untersuchung eines "sprechenden" Gehirns durch - und schon da kommt es auf eine Entscheidung und die Attribute des Charakters an. Meine Waldläuferin konnte das Gehirn dank viel Geschicklichkeit aus dem Schädel entfernen. Danach konnte man das Gehirn verschonen oder es verletzten, um "ihm" zu zeigen, wer der Boss ist. Entscheidet man sich für die Verletzung, muss man gleich in den Kampf ziehen. Verschont man die Kreatur, wird man von einem ziemlich ungewöhnlichen Begleiter unterstützt. Im Video könnt ihr ebenfalls einen Blick auf die deutsche Übersetzung (englische Sprachausgabe) werfen und auch ein rundenbasierter Kampf gegen drei "Teufelchen" (Imps) ist zu sehen.



Neben etwaigen Multiplayer-Problemen und Absturzursachen stößt vor allem der hohe Preis (59,99 Euro), der zum Early-Access-Ende übrigens nicht gesenkt werden soll, auf Kritik. Michael Douse (Director of Publishing - Larian Studios) hatte dieses kontroverse Thema schon im Vorfeld aufgegriffen und verglich den Early Access mit einem echten Vorbestellerbonus. Er meinte, dass es eine absurde Vorstellung wären, dass der Early Access "Geld bei den Entwicklungskosten" sparen würde. Ohnehin würde kein anderes Studio solch eine Art von CRPG machen und 300 Mitarbeiter würden an dem Spiel arbeiten. Gegenüber der PC Gamer fügte er noch hinzu: "Es gibt gute und schlechte Wege, den Early Access zu praktizieren, aber ich glaube, wir machen es richtig. Der Punkt ist, dass wir unsere Spieler noch lange nach dem Early-Access-Start, noch lange nach dem Verkaufsstart und noch lange während der gesamten Lebensdauer des Spiels unterstützen. Das letzte 'Gift Bag' von DOS2 ist noch nicht lange her und [das Spiel] wird immer noch aktualisiert. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass nicht nur der Gegenwert des Early Access am ersten Tag, sondern auch der Wert Eurer 60 Dollar Jahr für Jahr auf außergewöhnliche Weise exponentiell steigt. Dies haben wir mit DOS2 bewiesen und BG3 ist ein Anfang einer ähnlichen Reise von denselben Leuten".



Kommentare

Randall Flagg schrieb am
Black Stone hat geschrieben: ?08.10.2020 10:18
Ich meine, es handelt sich hier nicht um einen Wald- und Wiesenentwickler, der nen Prototyp online stellt und die unsichere Weiterentwicklung damit durchfinanzen will - dem geb ich im EA auch keinen Vollpreis. Hier bekommt man die Möglichkeit, sich offen in die Entwicklung eines durchkonzeptionierten und (vermutlich) auch weitgehend durchfinanzierten Spiels einzubringen. Wen das nicht interessiert, der wartet auf den echten Release.
Dann sollen sie es nicht Early Access nennen, sondern Closed Beta. Ne Biografie verkaufe ich auch nicht als Fantasyroman, außer vielleicht die vom Drachenlord.
Hamurator hat geschrieben: ?08.10.2020 11:15 Early Access heißt für mich ich bekomme verfrüht Zugang zu einem Spiel, das spielbar, aber noch nicht fertig ist, zu einem vergünstigsten Preis, um die Entwickler zu unterstützen. Quasi eine Art Vertrauensvorschuss. So habe ich es durch Minecraft gelernt.
So nutzt es ja auch jeder außer Larian.
WulleBulle hat geschrieben: ?08.10.2020 13:17 Mir stehen noch viele erfüllte Stunden mit Divinity OS 2 bevor....da kann BG3 noch warten und im Preis fallen oder inhaltlich ausgebaut werden.
Preissenkungen kannste bei Larian vergessen. Deren DoS2 kostet immer noch 45 Tacken, DoS1 kostet immer noch 40, und die Games gehen - wenn überhaupt - in Sales auch preislich nicht sehr weit runter.
johndoe711686 schrieb am
WulleBulle hat geschrieben: ?08.10.2020 13:17 Mir stehen noch viele erfüllte Stunden mit Divinity OS 2 bevor....da kann BG3 noch warten und im Preis fallen oder inhaltlich ausgebaut werden.
Viele ja, erfüllt, geht so. :Blauesauge:
WulleBulle schrieb am
Mir stehen noch viele erfüllte Stunden mit Divinity OS 2 bevor....da kann BG3 noch warten und im Preis fallen oder inhaltlich ausgebaut werden.
Liesel Weppen schrieb am
Hamurator hat geschrieben: ?08.10.2020 11:15 Early Access heißt für mich ich bekomme verfrüht Zugang zu einem Spiel, das spielbar, aber noch nicht fertig ist, zu einem vergünstigsten Preis, um die Entwickler zu unterstützen. Quasi eine Art Vertrauensvorschuss. So habe ich es durch Minecraft gelernt.
Mhh, kann man so sehen, würde ich aber nicht so handhaben. Eine Vertrauensvorschuss brauchts für Kickstarter und Co. Also wenn man Geld gibt, obwohl es noch gar nichts gibt.
Bei Early Access wäge ich ab, ob mir der aktuelle Entwicklungszustand spielerisch den reduzierten Early Access Preis auch wert ist. Sprich, ich kaufe ein unfertiges Spiel zu einem reduzierten Preis, das ich aber in seinem aktuellen Zustand schon spielenswert finde und demnach auch spiele.
Ein Early-Access-Titel, der mir im jeweiligen Zustand noch zu "dünn" ist, kaufe ich nicht, auch nicht wenn ich hoffe, das es durch die Weiterentwicklung noch "gut" wird. Dann kauf ichs halt erst, wenn dieser Zustand erreicht ist.
Das ist ja der Unterschied zwischen Crowdfunding und Early-Access. Bei ersterem gibts einen reinen Vertrauensvorschuss, bei zweiterem gibts schon einen handfesten Gegenwert (dessen Wert man natürlich individuell abschätzen muss).
Natürlich kann man Early-Access auch rein aus guter Hoffnung kaufen, obwohl man es aktuell noch gar nicht spielen will, man hat hier aber eben die Alternative es nicht nur aus gutem Glauben zu kaufen.
Bis jetzt bin ich mit dieser Einstellung recht gut gefahren. Ich hatte mit allen EA-Titeln meinen Spass. Wenige haben sich später in eine Richtung entwickelt, die mir nichtmehr gefallen hat (aber da hatte ich meinen Spass mit dem Spiel schon gehabt), viele davon sind immernoch nicht fertig und die, die irgendwann mal tatsächlich fertig wurden, hatte ich bis dahin meist schon tot gespielt.
Ein Story-RPG würde ich mir allerdings niemals im Early-Access kaufen. Bei einem Story-Spiel ist die Luft raus, sobald man es 1-2 mal durchgespielt hat. Das hätte ich dann...
schrieb am