Nintendo bereitet sich laut
Bloomberg auf einen Rekord bei Software- und Switch-Verkäufen im kommenden Geschäftsjahr vor, das von April 2021 bis Ende März 2022 dauern wird. Das Unternehmen geht demnach von einem gleichbleibenden oder leicht steigenden Absatz ihrer Spielkonsole und von Spiele-Software an, während Analysten gemeinhin prognostiziert hatten, dass die Konsolen- und Spieleverkäufe im besagten Zeitraum sinken würden. Die Informationen von Bloomberg stammen von Führungskräften von Nintendo-Partnern wie Komponentenlieferanten, Software-Herstellern und Einzelhändlern.
Die Hardware-Verkäufe sollen durch die neue Switch-Version (OLED-Bildschirm; 4K-fähig im TV-Modus) angefeuert werden, die Nintendo noch nicht offiziell angekündigt hat (
wir berichteten). Es wird ebenfalls erwartet, dass es eine Reihe an großen Spiele-Releases geben wird, wodurch die Software-Verkäufe im nächsten Geschäftsjahr auf 250 Mio. Exemplare ansteigen werden - deutlich mehr als die prognostizierten 205 Mio. Verkäufe für das laufende Geschäftsjahr (April 2020 bis Ende März 2021). Allerdings sieht der offizielle Release-Kalender von Nintendo noch recht leer aus, vor allem für das zweite Halbjahr 2021. Bisher stehen nur
New Pokémon Snap (30. April),
Mario Golf: Super Rush (25. Juni),
The Legend of Zelda: Skyward Sword HD (16. Juli) und
Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle (4. Quartal) auf der Release-Liste.
Splatoon 3 soll erst 2022 erscheinen. Aber am Horizont stehen noch
The Legend of Zelda: Breath of the Wild 2 und
Metroid Prime 4. Es wird langsam auch Zeit für ein neues Mario-Spiel.
Bloomberg: "Der Ausbruch des Coronavirus war für Nintendo zunächst eine Bremse und dann ein Brandbeschleuniger. Covid-19 erstickte zunächst das Angebot und die Logistik des Unternehmens, bevor es einen Nachfrageschub auslöste, da die Menschen weltweit auf der Suche nach Unterhaltung und Eskapismus waren. Animal Crossing: New Horizons wurde zum idealen virtuellen Treffpunkt, um Stress abzubauen, beflügelte die Switch-Verkäufe und beschleunigte den Übergang von physischer Software zu digitalen Downloads."
Die Hersteller von NAND-Flash-Speicher (das physische Speichermedium für Switch-Software) bereiten sich ebenfalls auf eine höhere Produktion vor, heißt es von Personen aus der Lieferkette. Auch viele Software-Entwickler sollen der Switch für ihre kommenden Veröffentlichungen den Vorzug geben, da die Konsole im kommenden Geschäftsjahr mit ziemlicher Sicherheit die Schwelle von 100 Mio. verkauften Einheiten überschreiten wird. Bis Ende 2020 hatte Nintendo 80 Mio. Switch-Geräte verkauft.
Nintendo wird (wenig überraschend) aber auch mit dem globalen Engpass bei der Chipversorgung konfrontiert sein, mit denen auch alle anderen Technik-Unternehmen von AMD über Microsoft und Nvidia bis Sony zu kämpfen haben - z.B. bei der Sicherung von Silizium von Unternehmen wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC;
wir berichteten). Darüber hinaus dürfte Nintendo ebenfalls mit einem Mangel an allgemeineren Teilen wie integrierten Schaltkreisen für das OLED-Display und Bluetooth-Modulen kämpfen dürfen. Lieferanten solcher Komponenten sagten gegenüber
Bloomberg, dass die Engpässe mindestens bis Juni andauern würden und sich die Situation für den Rest des Jahres nicht verbessern dürfte.
Nintendo wollte den Bericht von Bloomberg nicht kommentieren.