von Marcel Kleffmann,

Angespielt: Journey to the Savage Planet

Journey to the Savage Planet (Action-Adventure) von 505 Games
Journey to the Savage Planet (Action-Adventure) von 505 Games - Bildquelle: 505 Games
In Journey to the Savage Planet landet man als enthusiastischer Astronaut/Mitarbeiter von Kindred Aerospace, dem viertbesten interstellaren Explorationsunternehmen, auf einem kunterbunten Planeten, um diesen zu vermessen, die Lebensformen zu katalogisieren und herauszufinden, ob AR-Y 26 für menschliches Leben geeignet ist oder nicht. Das Spiel kann im Einzelspieler-Modus oder im kooperativen Multiplayer mit zwei Personen gespielt werden. Gerade der Co-op-Modus ist eine willkommene Ergänzung, die den Erkundungsalltag und vor allem die Kämpfe deutlich aufwertet, obgleich die angespielte Beta-Version mit Quest-Fortschrittsmacken zu kämpfen hatte.

Als Mitarbeiter von Kindred Aerospace läuft man in Ego-Perspektive über den ebenso wilden wie farbenfrohen Planeten. Zunächst freundet man sich mit dem Handscanner an und scannt alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Dadurch findet man z.B. heraus, welche Pflanzen als Nahrung zur Gesundheitsgeneration genutzt werden können, welche Ressourcen wie aussehen, welche Eigenschaften bestimmte Stoffe oder Umgebungselemente haben und welche Schwachstellen die dortigen Lebewesen aufweisen. Eine Kleinigkeit fällt jedenfalls ziemlich schnell auf: Die meisten Gegner auf AR-Y 26 verfügen über besonders große und auffällige Augen, oft in mehrfacher Ausführung.

Untersuchte Ressourcen können eingesammelt und in der kleinen Forscherbasis zur Herstellung von Gegenstände verwendet werden. So erhält man Zugang zu neuen Tools, welche die Fortbewegungsmöglichkeiten ausbauen. Abgesehen von dem dreckigsten Jetpack der Welt gibt es einen energiegeladenen Enterhaken mit dem die Erkundung auch in vertikaler Hinsicht ausgebaut wird. Durch mehr oder weniger subtile Hinweise in der Umgebung ist meist klar, welchen Weg man einschlagen muss, aber trotzdem soll es viele Geheimnisse und versteckte Hinterlassenschaften in den vier verschiedenen Biomen geben. Die Benutzeroberfläche zeigte sich erfreulich karg. Anstatt den Bildschirm mit Questmarkierungen zu überladen, gibt es nur oben in der Mitte einen Kompass, der bei der Navigation zum aktuellen Ziels hilft, wodurch die aufmerksame Erkundung der Umgebung wichtiger wird, als das bloße Abklappern von markierten Punkten. Es bleibt aber abzuwarten, ob und wie sich das Konzept im Verlauf der Reise weiter öffnen oder verändern wird.



Das Sci-Fi-Adventure nimmt sich zum Glück nicht zu ernst, egal on man die Jellywaft Islands, den düsteren Swamp Gully oder Fungal Forest erkundet oder sich die abgedrehten Werbespots von Kindred Aerospace anschaut. Die nahezu überall präsenten Pufferbirds, die mit ihren riesigen Augen in mehrere Richtungen blicken können, wirken ziemlich bekloppt, sind aber weitgehend harmlos, was längst nicht auf alle Kreaturen zutrifft - wie dem Floopsnoot oder dem Insectoid Swarm, einer dichten Wolke wütender Insekten. Ein einäugiger Gegner, der die Umgebung schrittweise wie ein roter Scanner absucht und vor dem man sich im hohen Gras oder hinter Steinen verstecken kann, schaltet man z.B. mit einem beherzten Fingerstich ins Auge aus. Auch Bosskämpfe gegen ziemlich große Gegner gilt es zu überstehen.



Der erste Kurzausflug (ca. 40 Minuten lang) auf den "Savage Planet" hat mir gut gefallen. Sowohl das ausgefallene Gegnerdesign als auch die farbenfrohe Gestaltung wirken einladend und die Erkundung des Planeten mit Jetpack und Enterhaken ging gut und flüssig von der Hand. Inwiefern das Scannen der Umgebung, das Crafting, die Rätsel, die Erkundung und die Kämpfe über längere Zeit fesseln können, bleibt abzuwarten. Hoffentlich verschießen die Entwickler nicht sämtliche guten Ideen bereits zu Beginn der Reise. Dass das Spiel mit einem kooperativen Mehrspieler-Modus aufwartet, ist wiederum eine sehr gute Idee, die letztendlich zwischen "gut" und "befriedigend" unterscheiden könnte.

In einem Interview mit Mirror.co.uk erklärten die Entwickler noch, dass das Spiel ungefähr zehn bis zwölf Stunden lang sein wird, wenn man der Hauptquestreihe folgt. Journey to the Savage Planet sei für diejenigen entwickelt worden, die es sich nicht leisten können, bis zu 100 Stunden in ein Spiel zu investieren, hieß es.

Journey to the Savage Planet entsteht bei den Typhoon Studios, die erst kürzlich von Google (Stadia) übernommen wurden. Game Director ist Alex Hutchinson (Game Director von Army of Two: The 40th Day, Assassin's Creed 3 und Far Cry 4). Publisher des Spiels ist 505 Games. Es wird am 28. Januar 2020 für PC (Epic Games Store), PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Die Box-Version im Einzelhandel folgt in ausgewählten europäischen Ländern am 31. Januar 2020. Der Preis wird auf allen Plattformen 29,99 Euro betragen.

Zudem fragte ich Alex Hutchinson noch, warum er nach den Großprojekten bei Ubisoft nun ein kleineres Projekt realisieren wollte. Seine Antwort fiel wenig überraschend aus: mehr kreative Freiheit bei der Gestaltung und der Wunsch etwas Eigenes machen zu wollen.

Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

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Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

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Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

Screenshot - Journey to the Savage Planet (PC)

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